Danny Rand hat Die Prüfung von Shou-Lao überstanden und sich dann trotzdem gegen K’un-Lun entschieden.

Sie ist zurück!

Davos (Sacha Dhawan) und der verletzte Danny Rand (Finn Jones) suchen Claire Temple (Rosario Dawson) auf, damit die ehemalige Krankenschwester ihnen helfen kann. Doch ihre Mittel sind begrenzt, und für das, was die Iron Fist wirklich braucht, fehlen ihr die Medikamente. Wobei dieser zusätzlich auch noch unruhig ist, weil er mit dem Verrat von Colleen Wing nicht klarkommt und seine innere Balance nicht finden kann.

Doch seine Angebetete ist sich selber nicht sicher, ob es so eine gute Idee ist, der Hand zu folgen. Sie versucht, mit Danny zu reden und ihre Taten irgendwie wieder gut zu machen. Am Ende könnte sie damit allerdings vom Regen in die Traufe geraten.

Claire Temple ist zurück, Halleluja! Die von Rosario Dawson dargestellte Krankenschwester war in der Iron Fist-Serie immer wieder ein Lichtblick, da sie mit ihrer Erfahrung und ihrer No-Bullshit-Attitüde hervorstach. So auch dieses Mal, in Die Prüfung von Shou-Lao.

Zu sehen, wie sie mit Danny Rand umgeht, wie sie mit ihm spricht und versucht, ihn sanft darauf aufmerksam zu machen, dass er Colleen eine zweite Chance geben soll, ist grandios. Auch, wie sie mit Davos umgeht, wie sie ihn dazu bringt, einmal mehr alles zu überprüfen, oder ihn überzeugt, etwas Pizza zu essen, ist super. Zu schade, dass sie nicht von Anfang an in der Reihe war, es wäre vieles besser geworden.

Der übliche Nonsens

Denn abgesehen davon ist Die Prüfung von Shou-Lao wieder der übliche Nonsens. Die Reihe befindet sich jetzt kurz vom Staffelfinale und allem Anschein nach soll Bakuto der Big Bad sein, der Antagonist, gegen den es dann in den letzten Episoden geht. Weil er für die Hand steht, die, so betont Danny Rand ja immer wieder gerne, Iron Fist zerstören muss.

Doch das Problem ist, dass der Anführer dieser Hand-Gruppierung als Antagonist nicht zu überzeugen vermag. Er ist vorhanden, doch es entsteht nicht wirklich das Gefühl einer Bedrohung. Stattdessen gibt er den ominösen Anführer, der Leute, die gegen seine Anweisungen verstoßen, bestrafen lässt. Aber bisher hat man ihn nur einmal direkt kämpfen sehen, und da war er auch nur durch eine einzige Attacke im ganzen Trubel gefährlich. Also nicht wirklich etwas, womit er eine glaubwürdige Gefahr darstellen könnte.

Einfach nur noch genervt

Stattdessen würdigt er Colleen Wing herab und lässt sie dann später von seinen Handlangern gefangen nehmen. Womit übrigens der bedenkliche Trend der letzten Folge fortgesetzt wird, dass auf einmal Colleen Wing und Joy Meatchum nur noch bessere Handlanger sind. Was vor allem bei der Freundin der Iron Fist übel aufstößt, da sich das ein wenig mit der Darstellung von Anfang der Serie beißt. Denn wenn Bakuto wirklich dafür verantwortlich ist, dass Colleen all die jungen Leute ausgebildet hat, wieso hat er sie nicht auch finanziell unterstützt? Wieso musste sie an illegalen Käfigkämpfen teilnehmen, um an Geld zu kommen? Wieso hat sie immer gewollt, dass ihre Schüler nicht in ihre Fußstapfen treten? Fragen über Fragen, auf die es in Die Prüfung von Shou-Lao keine Antworten gibt.

Auch schafft es die Serie, dass man von dem Titelhelden endgültig genervt ist. Danny Rand wurde ja schon immer ein wenig grenzwertig dümmlich dargestellt. Doch jetzt kommt außerdem noch ein extrem emotionales Verhalten hinzu, eins, das der Figur mehr schadet, als gut tut. Er schwankt zwischen dem unbedingten Willen, die Hand zu vernichten – was er ja bei jeder passender Gelegenheit betont – einerseits, und dem Unverständnis über den vorgeblichen Verrat von Colleen Wing andererseits. Hinzu kommt auch noch, dass er die Iron Fist nicht aktivieren kann, was aber irgendwie abgesehen von einer Erwähnung schon bald keine Rolle mehr spielt.

Die Prüfung von Shou-Lao hat auch noch ein paar Rückblenden, in denen man mehr über die gemeinsame Zeit mit Davos in K’un-Lun erfährt. Wobei diese Szenen im Prinzip nur aus Herumstehen in billigen Kulissen und Dialogen bestehen, die nicht überzeugen können. Dabei wäre dies die Gelegenheit gewesen, wo man hätte sehen können, wie Danny Rand zu seinem Symbol und seinen Kräften gekommen ist. Angeblich hat er gegen einen Drachen gekämpft, zu sehen ist das allerdings nicht.

Farblos

Und Davos selbst? Er besteht ständig darauf, dass Danny ihn wieder zurück nach K’un-Lun begleitet, bleibt aber ansonsten farblos. Nur in der letzten Einstellung sieht man, wie er wie ein enttäuschtes Kind dreinschaut. Wenn man nicht wüsste, dass er bei seinem Erstauftritt in Der Frosch im Brunnen wird nie das Meer verstehen einen hilflosen Imbisswagenbesitzer bewusstlos geschlagen und gefesselt, sowie ständig mit selbstgebastelten Ninja-Sternen herumgespielt hat, könnte man glatt von einer Nullnummer ausgehen. Dabei hat die Figur durchaus Potential, wenn die Serie sich endlich mal auf sein Debüt besinnen würde.

Machen wir uns nichts vor, das wird nichts mehr. Die Prüfung von Shou-Lao ist einfach nur Murks, der nur durch den Auftritt von Rosario Dawson vor einer weiteren Nullnummer gerettet wird. Und es steht zu befürchten, dass dies zum Staffelfinale hin nicht mehr besser wird.

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Götz Piesbergen

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