Die Jurassic Park-Filme sind ohne Frage Kult, aber sie enthalten teils himmelschreiende Logikfehler.

Cretaceous Park

Der erste Fauxpas steckt bereits im Titel. Fast alle Dinosaurier im Jurassic Park stammen aus der Kreidezeit und nicht etwa dem Jura. Doch egal, aus welcher Epoche die Viecher nun stammen, wie man auf gar keinen Fall mit ihnen umgehen sollte, zeigt gleich die Eröffnungsszene des ersten Films. In dieser wird ein Velociraptor aus einem Transportkäfig in ein Gehege entlassen. Der Käfig wird während des Transfers nirgendwo verankert, sondern steht ganz locker, sodass der Raptor ihn nach hinten drücken und sich einen Parkmitarbeiter schnappen kann. Der Park ist noch nicht mal eröffnet und schon ist der erste Mensch völlig sinnlos geopfert worden.

Der Anwalt, der sich um die rechtlichen Konsequenzen solcher Extramahlzeiten kümmern muss, endet nur wenige Tage später selbst als Dinofutter. Sein arschiges Verhalten gegenüber den Enkelkindern von Parkbetreiber John Hammond einmal außer Acht gelassen, stimmt an der T-Rex-Szene noch etwas anderes überhaupt nicht. Der Fleischfresser bricht in Fahrtrichtung rechts von den beiden Besucherfahrzeugen durch den abgeschalteten Elektrozaun. Nachdem er sich am Anwalt gütlich getan hat, stößt er eines der Fahrzeuge, welches er zuvor demoliert hat, einen Abgrund hinunter.

Doch halt: Wo kommt der Abgrund her? Er befindet sich nur zwei Meter von der Stelle entfernt, wo der T-Rex durch den Zaun gebrochen ist. Nun ist der T-Rex aber keine steile Wand hochgeklettert, sondern kam ebenerdig auf die Straße. Außerdem stand kurz zuvor noch eine Ziege als Lockmittel auf der anderen Seite des Zauns. Da war weit und breit kein Abgrund. Wie konnte dem Regisseur ein solch gravierender Fehler unterlaufen?

Jurassic Park
© Universal Studios

Offiziell wird das Ganze damit erklärt, dass der T-Rex das demolierte Auto ein Stück nach links in Richtung Abgrund geschoben haben soll. Das stimmt jedoch nicht. Er dreht es erst aufs Dach und dann noch einmal im Kreis, sodass es sich nach wie vor gegenüber der Fütterungsstation befinden müsste und nicht links davon, wo es in die Tiefe geht. Tatsächlich ist in der Absturzszene zu sehen, dass sich nach rechts eine zweite Steilwand befindet, diese ist aber deutlich zu weit entfernt, um mit der vorherigen Einstellung in Einklang gebracht werden zu können. Außerdem kam der T-Rex von links, als er die Ziege gefressen hat, und mit seinen kleinen Ärmchen ist er wohl kaum eine Klippe hochgeklettert.

Jurassic Park
© Universal Studios

Als Dr. Ellie Sattler mit Robert Muldoon vor Ort aufkreuzt, schaut sie von oben betrachtet an der korrekten Stelle in den definitiv vorhandenen Abgrund. Nur befindet der sich eben ein ganzes Stück weiter links von der Stelle, wo der T-Rex zuvor versucht hat, an sein Dosenfutter zu kommen. Nachdem die beiden Ersthelfer die Absturzstelle ausgekundschaftet haben, gibt es dann gleich die nächste Änderung im Gelände.

Zunächst halten die beiden mit ihrem Jeep zwischen dem verbliebenen Besucherfahrzeug und der demolierten WC-Hütte, in welcher sie den schwer verletzten Dr. Ian Malcom und die Überreste des Anwalts finden. Ian wartet dort bis zu ihrer Rückkehr. Allerdings kommen Ellie und Robert nicht von links aus dem Gehege, sondern von hinten aus einem Dickicht. Als sie losfahren, sind dann auch das zweite Besucherfahrzeug sowie der Zaun und die Schiene in der Fahrbahnmitte verschwunden. Von einer Einstellung zur nächsten befinden sie sich auf einer völlig anderen Straße!

Der ganze Aufbau des Park stimmt hinten und vorne nicht. So landen Dr. Grant und die Kinder auch nicht im T-Rex-Gehege, wo sie eigentlich sein müssten, sondern bei den Brachiosauriern. Diese befinden sich, wie bereits bei der Ankunft gesehen, in einem Herbivorengehege, welches mit Jeeps befahren werden kann. Eine solche Tour wäre sicherlich zu lebensgefährlich, wenn der T-Rex im gleichen Gehege untergebracht wäre.

Zumindest kann das spätere Herumstreunen des Fleischfressers mit der Abschaltung der Elektrozäune erklärt werden. Sein Appetit ist dabei wirklich außergewöhnlich. Nach der Ziege und dem Anwalt hätte er zumindest einigermaßen gesättigt sein müssen. Spätestens nach dem Erlegen eines Gallimimus wäre dann eigentlich die Zeit gekommen, sich für einen Verdauungsschlaf hinzulegen. Doch scheinbar wird der T-Rex weder satt noch müde. Statt weiter große Beute im Park zu jagen, entscheidet er sich außerdem, zum Besucherzentrum zu wandern, um die Überlebenden dort im letzten Moment vor den Raptoren zu retten.

Ein wirklich sagenhaftes Timing. Dabei kann der T-Rex aufgrund seiner kurzen Arme nicht mal auf seine Armbanduhr schauen. Darüber hinaus hat er endlich gelernt, sich heranzuschleichen. Zuvor haben seine Schritte noch die Erde erzittern lassen, aber im Besucherzentrum taucht er plötzlich wie aus dem Nichts auf. Okay, vielleicht waren auch alle nur abgelenkt.

Für die Velociraptoren geht die Sache jedenfalls nicht gut aus, wobei auch diese den Hals nicht voll genug bekommen. Immerhin haben sie erst kurz zuvor Robert Muldoon und Mr. Arnold gefressen. Bei Letzterem hat sich der Raptor im Stromversorgungsbunker sogar die Mühe gemacht, einen abgebissenen Arm so zu drapieren, dass er genau im richtigen Moment auf Dr. Sattlers Schulter fällt. Die Viecher sind nicht nur schlau genug, Türen zu öffnen, sondern obendrein noch kreativ.

Leider scheinen die Raptoren dafür blind zu sein, obwohl sie eigentlich eine räumliche Wahrnehmung haben sollten. So wechseln Tim und Lex in der Küche ihr Versteck, als einer der Raubsaurier bereits in genau dem Gang steht, an dessen Ende die Kids über den Boden huschen. Eigentlich hätte er die beiden sehen müssen. Am Ende gelingt es den zwei Kids, zumindest einen der Raptoren aufs Glatteis zu führen und in einer Gefrierkammer einzusperren. Den Rest erledigt, wie bereits erwähnt, der T-Rex.

Jurassic Park
© Universal Studios

Nun ist Jurassic Park trotz alledem ein Meilenstein der Filmgeschichte, was u. a. den tollen Bildern, den damals wegweisenden Spezialeffekten sowie dem legendären Soundtrack von John Williams zu verdanken ist. Dennoch stellt sich die Frage, wie dem erfahrenen Regisseur Steven Spielberg diese teils haarsträubenden Fehler unterlaufen konnten? Kleinere Schnitzer sollen hier gar nicht weiter aufgeführt werden, es geht um die wirklich großen Patzer, die nicht zu übersehen sind.

Jurassic Park – Verkehrte Welt

Beim zweiten Teil hat abermals Steven Spielberg Regie geführt und erneut einen Filmklassiker abgeliefert. Leider gibt es auch in diesem wieder ein paar gravierende Fehler. Das fängt schon damit an, dass Eddie Karr und Nick Van Owen bei der ersten Begegnung mit einer Stegosaurusherde so tun, als hätten sie nicht gewusst, dass es bei ihrer Beobachtungsmission um Dinosaurier geht.

Das Erstaunen kann man ja noch nachvollziehen. Wer wäre nicht sprachlos, wenn er zum ersten Mal lebenden Dinos begegnet? Doch als Dr. Ian Malcom nachhakt, macht Nick einen auf uninformiert. Dabei ist ausgerechnet er es, der später zugibt, über noch weit mehr im Bilde gewesen zu sein. Er wusste nämlich sogar von der zweiten InGen-Mission und wurde von John Hammond beauftragt, dessen raffgierigen Neffen Peter Ludlow zu sabotieren.

Der nächste Fauxpas ist das Verhalten der T-Rex-Eltern. Obwohl der Dinoforscher Dr. Burke bei der Entführung des T-Rex-Jungen meint, dass Eltern das Nest nie lange unbewacht lassen würden, dauert es bis tief in die Nacht, ehe Mami und Papi aufkreuzen, um ihr Junges abzuholen. Dabei hat es seit mehreren Stunden geschrien und geblutet, war also in jeder Hinsicht weithin wahrnehmbar.

Dr. Malcoms Freundin Sarah hat sogar noch ausreichend Zeit, das Jungtier selbst zu befreien, es zum Truck zu bringen und dort zu verarzten. Erst dort tauchen dann endlich die Eltern auf. Diese nähern sich dem Truck von hinten, obwohl dieser mit dem Heck zu einer steilen Klippe steht und die T-Rexe doch eigentlich von der anderen Seite aus dem Wald gekommen waren.

Später hauen sie dann das Heck über die Klippe, vollenden ihre Rache jedoch nicht, sodass Eddie Karr genügend Zeit bleibt, Ian, Sarah und Nick aus dem Wrack zu retten. Bei der Rettungsaktion benutzt er die Seilwinde, um den Truck vor dem endgültigen Sturz in den Abgrund zu bewahren. Doch halt: Wie kann Dr. Malcoms Tochter Kelly gleichzeitig noch im Hochstand sein, welcher von genau dieser Seilwinde in den Baumwipfeln gehalten wurde? Es kann sich auch nicht um den zweiten Jeep handeln, denn der ist zuvor schon über die Klippe geflogen. Eddie hätte den Hochstand also erst runterlassen müssen, bevor er losgefahren ist.

Warum er bei seiner Ankunft wie ein Blöder hupt, ist ebenfalls unbegreiflich. Die T-Rexe lockt das offenbar an, und ab da schlägt Murphys Gesetz zu. Es geht wirklich alles schief. Erst lockert sich ein Rettungsseil, dann fliegt Eddie in den Schlamm, zurück im Auto wird er angegriffen, und da sich der Lauf seines Gewehrs in einem Netz verhakt, stirbt er einen unverdienten Tod. Im Übrigen greifen abermals beide T-Rexe an, nie bleibt wenigstens ein Elternteil bei dem Jungtier. Sind sie nun fürsorgliche Eltern oder doch nur geistlose Fressmaschinen?

Das nächste Opfer ist Dieter Stark aus dem Team von Hammonds Neffen. Der verläuft sich beim Pinkeln, was allein schon sagenhaft dumm ist. Warum geht er nicht einfach hinter den nächsten Baum, sondern läuft bis zu einer Böschung, die er prompt hinunterpurzelt? Er geht auch nicht wieder nach oben, sondern folgt einem kleinen Bach. Dort ist er nicht allein, sondern wird von einer Herde Compsognathus verfolgt, die ihn schlussendlich erlegt.

Ernsthaft? Diese hühnergroßen Dinos sollen einen erwachsenen Menschen erledigen können? Das kleine Mädchen zum Beginn des Films war eine Sache, und die hat es immerhin überlebt. Starks Tod geht völlig an der Realität vorbei. Zumal man bereits 1881 den Mageninhalt eines Compsognathus gefunden hat und daher längst weiß, dass diese Gattung sich von kleineren Echsen ernährt hat. Selbst in der Herde dürften sich diese Minidinos nicht an einem größeren, potentiell überlegenen Gegner vergriffen haben. Das ist in etwa so, als würde man schlussfolgern, dass Katzen Menschen fressen würden, weil Löwen dazu imstande sind. Katzen jagen aber Mäuse und Vögel. Von ähnlichem Getier dürften sich auch die Compsognathus auf Isla Sorna ernährt haben.

Jurassic Park
© Universal Studios

Nachdem Peter Ludlows Trupp durch die T-Rex-Eltern und ein Rudel Velociraptoren stark dezimiert wurde, gelingt es Nick, ein Rettungsteam zur Insel zu rufen. Zwischenzeitlich hat Ludlows Chefjäger Roland Tembo den männlichen T-Rex betäubt, sodass wenigstens eine Trophäe mit aufs Festland nach San Diego geht. Als Zugabe gibt es das Jungtier, welches abermals aus dem Nest entführt wurde. Erneut stellt sich die Frage, wo die Mama abgeblieben ist? Bei so häufiger Aufsichtspflichtverletzung ist es fast schon legitim, ihr das Sorgerecht zu entziehen.

Der größte Fauxpas kommt allerdings noch. Denn als das Schiff mit dem gefangenen T-Rex-Papa in San Diego eintrifft, rammt es führerlos in den Hafen. Die Mannschaft wurde gefressen und übrig geblieben ist nur eine Hand, die noch am Steuerruder hängt. An dieser Szene stimmt einfach überhaupt nichts! Zunächst einmal hätte sich die Crew im Schiffsinnern verstecken können, denn der T-Rex passt nicht durch die engen Gänge. Ebenso hätte er nicht in den Führungsstand gepasst, um den Kapitän zu fressen.

Allein um zur Kommandobrücke hinzukommen, hätte der T-Rex eine schmale Treppe an der Seite des Schiffes hochbalancieren müssen, was den Kahn vermutlich zum Kentern gebracht hätte. Dann soll er seinen Kopf rein gesteckt haben, wohlbemerkt ohne etwas zu beschädigen, um dann den Kapitän exakt so vom Ruder wegzubeißen, dass eine Hand dran hängen bleibt? Oder hat er die danach absichtlich so drapiert, für den maximalen Schockeffekt? Ach nein, geht ja nicht, dafür sind seine Arme viel zu kurz.

Jurassic Park
© Universal Studios

Das größte Rätsel ist jedoch, wer den T-Rex wieder in den Laderaum gesperrt hat, nachdem dieser die gesamte Crew verputzt hat? Oder hat er sich dort freiwillig wieder rein gelegt und die Luke hinter sich zu gemacht? Die gesamte Situation ist schlichtweg unmöglich!

Eine Erklärung wäre vielleicht, dass andere Raubsaurier die Crew gefressen haben. Doch wie sollen die an Bord gekommen sein? Bei der Verladung des T-Rex waren noch bewaffnete Sicherheitskräfte vor Ort und außerdem hatte das Schiff bereits den Hafen von San Diego mit voller Fahrt angesteuert. Das Unglück muss also unterwegs passiert sein. Haben sich also ein paar Raptoren unbemerkt aufs Schiff geschlichen und dort versteckt? Wenn das der Fall wäre, bliebe immer noch zu klären, wo diese anschließend abgeblieben sind? Immerhin sind sie zu schlau, um auf offener See einfach über Bord zu springen.

Bei der Retoure wird alles ein wenig schlüssiger erklärt und vor allem auch gezeigt. Ian und Sarah locken Papa T-Rex mit seinem Jungtier in den Laderaum des Frachters zurück. Bei dessen Entführung aus dem Jurassic Park von San Diego gibt es allerdings noch mal einen Fauxpas. Dr. Malcom rast mit seinem roten Cabrio durch eine Absperrung, die aus Stahlrohr besteht und eigentlich bei jedem Fahrzeug einen Totalschaden verursacht hätte. Das Cabrio bekommt jedoch nicht mal einen Kratzer ab.

Obwohl Vergessene Welt: Jurassic Park immer noch der zweitbeste Teil der Reihe ist, sind die Logiklücken einmal mehr unübersehbar. Was den Film dennoch rettet, sind die ironischen Bemerkungen von Dr. Ian Malcom sowie abermals die tollen Spezialeffekte und der spitzenmäßige Soundtrack von John Williams.

Der überflüssige Teil III

Der Abschluss der ersten Trilogie, bei dem Steven Spielberg nicht mehr Regie geführt hat, ist der absolute Tiefpunkt der Reihe. Während die ersten beiden Teile eine richtig gute Handlung hatten, die lediglich von Logiklücken geschmälert wurde, ist die gesamte Handlung von Jurassic Park III eine einzige große Logiklücke.

Paul und Amanda Kirby sind auf der Suche nach ihrem Sohn Eric, welcher auf der Isla Sorna verschollen ist. Aus unerfindlichen Gründen war er dort mit einem Kumpel zum Paragleiten. Zum einen stellt sich die Frage, wie er sich das überhaupt leisten konnte? Denn wie sich später herausstellt, sind seine Eltern gar nicht so reich, wie sie tun. Zum anderen war absehbar, dass ein solcher Trip in einer Katastrophe enden musste.

Doch wie kam es dazu? Das Boot, welches den Gleitschirm hinter sich herzog, ist lediglich für ein paar Sekunden in einer Nebelbank verschwunden. Welcher Dinosaurier kann die Besatzung derart schnell von einem fahrenden Boot pflücken, noch dazu mitten auf dem Wasser? Raptor Jesus, der übers Wasser laufen kann? Eigentlich hätte das Boot vor der Küste sicher sein müssen, zumal die Fleischfresser ihre Jagdreviere bekanntlich im Innern der Insel haben.

Dennoch war der Trip von Anfang an eine blöde Idee. Erics Eltern sind jedoch mindestens genauso blöd, denn sie wenden sich nicht etwa an die Behörden, um nach ihrem Sohn suchen zu lassen, sondern heuern ein paar Söldner sowie den Paläontologen Dr. Grant an. Der wollte eigentlich nie wieder auf eine Insel mit Dinosauriern, doch die Kirbys behaupten einfach, sie wollten nur einen kleinen Rundflug über die Insel machen und keinesfalls dort landen. Wozu sie überhaupt einen Dinoforscher brauchen ist fraglich, denn die Behauptung, etwas über Dinosaurier erfahren zu wollen, war von Anfang an nur ein Vorwand. Ein paar Söldner, die auf angreifende Fleischfresser schießen können, wären vollkommen ausreichend gewesen. Schließlich sind sie auf einer Rettungsmission und nicht auf einer Safari.

Nachdem sie auf der Insel gelandet sind, ruft Mama Kirby erst mal über Megafon nach ihrem Jungen. Die Insel ist wie groß? Und sie haben keine Ahnung, wo sich ihr Sohn aufhalten könnte. Sehr wohl wissen sie aber, dass es dort von Fleischfressern nur so wimmelt und prompt locken sie einen an. Wenn Dummheit Fahrrad fahren könnte, müssten die Kirbys bergauf bremsen.

Jurassic Park
© Universal Studios

Die Flucht mit dem Flugzeug misslingt, da der auftauchende Spinosaurus die Kiste zum Absturz bringt. Die dabei erlittene Verletzung steckt er mal eben so weg und erledigt dann gleich noch einen T-Rex. Auch die dabei erlittenen Verwundungen machen ihm nix aus und er verfolgt die Menschen über die gesamte Insel. Das macht eigentlich überhaupt keinen Sinn, denn warum sollte er sein Jagdrevier für solch eine magere Beute verlassen? Dass er anfangs vom Lärm der Kirbys angelockt wurde, macht ja noch Sinn, aber nicht seine anschließende Verfolgungstour, denn eigentlich lebte der Spinosaurus am Wasser und machte Jagd auf Fische und Amphibien.

Für die dümmliche Handlung ist diese Menschenjagd jedoch unerlässlich, denn der Spinosaurus hat mit einem der Söldner auch das Satellitentelefon gefressen. Bei der nächsten Begegnung kündigt sich der Fleischfresser durch ein Klingeln an, denn rein zufällig ruft genau in dem Moment jemand an, als er die Eindringlinge eingeholt hat. Später klingelt dann sein Scheißhaufen, was zu einer echt ekligen Szene führt.

Einer Szene, die an Unglaubwürdigkeit kaum zu überbieten ist. Zum einen fragt man sich, wie schnell die Verdauung eines Spinosaurus abläuft, dass das Telefon schon binnen weniger Stunden durch ist? Zum anderen: Wie stabil ist eigentlich so ein Satellitentelefon? Die Magensäure hätte es doch mindestens unbrauchbar machen, wenn nicht gänzlich auflösen müssen. Aber irgendwie müssen die Leute ja von der Insel kommen.

Zwischenzeitlich haben die Kirbys ihren Sohn lebend wiedergefunden, wohingegen von seinem Begleiter nur noch Reste in einem Baum hingen. Nur wenn der eine gleich bei der Landung gestorben ist, wie konnte dann der Junge überleben? Offensichtlich ist Eric ein Survival-Künstler, der es sogar irgendwie geschafft hat, sich mit T-Rex-Pisse einzudecken. Die soll zwar kleinere Dinos abschrecken, aber müsste der Geruch nicht Konkurrenten oder paarungswillige Partner anlocken?

Auf der Suche nach Eric sind die Überlebenden jedenfalls getrennt worden und finden an einem Zaun wieder zusammen. Dort lauert bereits der Spinosaurus und kaum sind sie ihm entkommen, geraten sie in eine große Vogelvoliere voller Flugsaurier. Das bricht zum einen mit dem Kanon, denn am Ende von Teil 2 war zu sehen, dass die Pteranodons längst frei sind. Außerdem wirft es die Frage auf, wie die Viecher in dem Käfig überleben konnten, denn es war seit Jahren niemand dort, um sie zu füttern. Mal davon abgesehen, hätten sie auch an Lysinmangel zugrunde gehen müssen, da sie keine lysinhaltigen Pflanzen fressen konnten und darüber hinaus keinen Zugriff auf die Herbivoren hatten. In der Voliere hätten also nur noch Skelette zu finden sein müssen.

Nachdem die Überlebenden den Fluss runter geschippert sind und das Satellitentelefon benutzt haben, gibt es noch eine letzte Prüfung zu bestehen, bis endlich Rettung naht. Neben dem Spinosaurus haben sich nämlich auch Raptoren an ihre Fersen geheftet. Allerdings nicht ohne Grund, denn Dr. Grants Schüler Billy hat ein paar von deren Eiern geklaut. Abgesehen von Grant sind wirklich alle Charaktere so unfassbar dumm, dass es ein Wunder ist, wie überhaupt jemand dieses Abenteuer überleben konnte. Zum Glück lassen die Raptoren mit sich reden, was der einzig interessante Aspekt an diesem sonst total verkorksten Film ist.

Die Rettung kommt schließlich in Form eines ganzen Regiments der US-Armee. In der Realität würde diese wohl kaum ausrücken, um ein Handvoll Abenteuertouristen vor Wildtieren zu retten. Für einen Hollywoodfilm stellt das US-Militär aber gerne Personal und Material bereit, das nennt sich Propaganda. In Jurassic Park III bleibt man echt vor nichts verschont!

Vom Jurassic Park zur Jurassic World

Der erste Teil der neuen Trilogie zeigt einen funktionierenden Dinosaurierpark und tatsächlich funktioniert auch wieder die Handlung. Um dem Thema ein paar neue Facetten abzugewinnen, gibt es einen Hybriden, der teils T-Rex, teils Raptor ist, und noch ein paar andere Gene hat. Darunter von Tintenfischen, was ihm die Fähigkeit verleiht, sich zu tarnen. Obendrein ist der Indominus Rex hochintelligent und psychopathisch veranlagt. Die Kritik an der modernen Konsumgesellschaft, die nach immer größeren Attraktionen giert, ist durchaus gelungen. Ebenso die perfide Idee, Dinosaurier als Kampfmaschinen für den Kriegseinsatz zu missbrauchen, womit InGen sich eine zweite Einnahmequelle sichert.

Neben der eigenständigen Handlung gibt es noch jede Menge Anspielungen auf den ersten Teil, darunter das überwucherte Besucherzentrum von einst. Obendrein ist Dr. Henry Wu wieder mit von der Partie, was zusätzlich für Kontinuität sorgt. Zu kritisieren gibt es an Jurassic World nicht wirklich viel, denn mit dieser Fortsetzung läuft das Franchise wieder zur Höchstform auf.

Ein paar kleinere Patzer gibt es dennoch. Da wären z. B. die Kids Gray und Zach Mitchell, die von ihrer im Park arbeitenden Tante vernachlässig werden. Zach scheint sich recht wenig für die Attraktionen des Parks zu interessieren, seine Aufmerksamkeit gilt eher den weiblichen Besucherinnen. Erst als der nördliche Park wegen des ausgebüxten Indominus Rex geschlossen wird, entdeckt er plötzlich seine Abenteuerlust und entschließt sich für einen Offroad-Trip mit seinem jüngeren Bruder.

Okay, vielleicht hätte die Parkleitung zugeben sollen, dass es einen Sicherheitsbruch gegeben hat. Zwar wollte man eine Panik vermeiden, aber wenigstens hätte man den Besuchern klar machen müssen, dass es einen Grund gibt, warum alle Fahrattraktionen abgebrochen werden. Andererseits verhält sich Zach aber auch total verantwortungslos, als er das Herbivorengehege verlässt und das obendrein noch an einem durchbrochenen Tor. Eigentlich hätte er sich fragen müssen, warum da ein Loch im Zaun ist, welches ganz offensichtlich nicht dorthin gehört. Aber gut, Teenager wollen ja meist selbst mit dem Kopf durch die Wand.

Die Offroad-Tour bereuen die beiden Jungs jedenfalls wenige Minuten später und nachdem ihre Gyrosphäre vom Indominus Rex demoliert worden ist, müssen sie zu Fuß weiter fliehen. Im alten Besucherzentrum finden sie Fahrzeuge, von denen sie eins mit einer neuen Batterie fahrtüchtig bekommen. Das mag durchaus noch glaubwürdig sein, da die Jeeps offenbar vor Umwelteinflüssen geschützt standen. Doch mit dem Auto ein geschlossenes Stahltor zu durchbrechen, welches dafür ausgelegt ist, Dinosaurier abzuhalten, ist reine Fantasy. Der komplette Motorblock wäre bei solch einem Aufprall total zerlegt worden und die beiden Kids hätten es wohl ebenfalls kaum überleben können.

In der Zwischenzeit entkommen die Flugsaurier aus ihrer Kuppel und greifen die Parkbesucher an. Zumindest bei den Pteranodons ist dieses Verhalten jedoch nicht normal, denn diese Flugsaurier lebten an Küsten und fraßen vor allem Fisch. Ihre langen zahnlosen Schnäbel sind denkbar ungeeignet, große Säugetiere zu erlegen und zu zerkauen. Die Angriffe der kleineren, zahnbewährten Flugsaurier wirken da schon realistischer. Nur würden sie mit völlig anderen Arten wohl kaum einen gemeinsamen Schwarm bilden. Das wäre in etwa so, als würden Pelikane, Adler und Aasgeier gemeinsam jagen, obwohl sie vollkommen unterschiedliche Fressgewohnheiten haben.

Der Gipfel der Unglaubwürdigkeit ist schließlich die Szene, in der Zachs und Grays Tante Claire den T-Rex befreit, um ihn auf den Indominus Rex loszulassen. Zunächst einmal wartet sie am Tor des Geheges, bis der Fleischfresser direkt vor ihr steht. Sie hätte spätestens dann losrennen müssen, als sie seine Aufmerksamkeit erregt hat. So grenzt es schon fast an ein Wunder, dass sie nicht gefressen wird. Zwar haben wissenschaftliche Studien inzwischen ergeben, dass Tyrannosaurier eher langsam waren und nur 27 km/h statt über 60km/h erreichen konnten, dennoch hätte Claire bei so wenig Vorsprung zu Fuß nicht entkommen können. Erst recht nicht in Stöckelschuhen!

Jurassic Park
© Universal Studios
Jurassic Park
© Universal Studios

Jurassic World – Das einfältige Königreich

In Jurassic World – Das gefallene Königreich kommt ein weiterer skrupelloser Geschäftsmann erneut auf die dumme Idee, Dinosaurier aufs Festland zu bringen. Und diesmal nicht nur einen T-Rex. Der vermeintlich noble Zweck, die Wesen vor einem Vulkanausbruch auf der Isla Nublar zu retten, entpuppt sich dabei als Falle für Claire und Owen, deren Zugriffscodes und Expertise gebraucht werden, um das Raptorweibchen Blue einzufangen.

Warum aber erhalten die Söldner nach dem Fang die Anweisung, die Zivilisten zum Sterben auf der Insel zurückzulassen? Was wäre dadurch gewonnen? Immerhin ahnen diese nix davon, dass die Dinosaurier auf dem Anwesen von Hammonds ehemaligem Partner Lockwood versteigert werden sollen. Erst durch den Mordversuch kommen sie überhaupt auf die Idee, dass etwas nicht stimmt.

Scheinbar ist Eli Mills ein kranker Psychopath, denn um InGen unter seine Kontrolle zu bekommen, schreckt er nicht einmal davor zurück, den alten Lockwood umzubringen. Er kalkuliert dabei überhaupt nicht ein, dass eine Autopsie seine Tat ans Licht bringen könnte. Genauso wenig kümmert es ihn, dass zwangsläufig irgendwann auffallen muss, dass er Dinosaurier als Beute an reiche Großwildjäger sowie als Waffe an ausländische Diktatoren verkauft. Spätestens wenn der extra als Killer zusammengerührte Indoraptor im nächsten Krieg US-Soldaten zerfleischt, sollte das noch Ärger geben.

Gehen wir also gnädigerweise davon aus, dass Mills ein noch korrupterer Psychopath ist, als es Hammonds Neffe Peter Ludlow war. Der kapitalismuskritische Plot, der die Ausbeutung der Dinosaurier auf allen Ebenen anprangert, funktioniert soweit ganz gut. Ebenso gut funktioniert der Tötungsinstinkt des Indoraptors. Nur beim Überlebensinstinkt von einigen der anderen Fleischfresser hat InGen offenbar gepfuscht, denn manche scheinen überhaupt nichts dergleichen zu besitzen.

Da wäre zum einen ein Baryonyx, der Claire und zwei weitere aus ihrem Team selbst dann noch angreift, nachdem ihn eine Ladung heiße Lava am Kopf getroffen hat. Die Verbrennungen sollten eigentlich dermaßen schmerzhaft sein, dass Fressen seine geringste Sorge sein müsste. Doch statt sich am Boden zu winden, prescht der Baryonyx weiter durch die herabströmende Lava, um nach den Flüchtenden zu schnappen, als wäre nichts geschehen.

Jurassic Park
© Universal Studios

Noch grotesker wird es bei der großen Massenflucht von der Insel, bei der sich die meisten Dinosaurier voller Panik ins Meer stürzen. Ein Carnotaurus nimmt sich trotz der herannahenden Glutwolke die Zeit, nach den Menschen zu schnappen. Dabei trödelt er jedoch ausreichend herum, so dass es alle schaffen, in Deckung zu gehen. Und natürlich ist es wieder mal der T-Rex, der die Menschen in letzter Sekunde vor dem Carnotaurus rettet. Der Alphaprädator nimmt sich tatsächlich die Zeit, sein Revier zu verteidigen, welches längst in Flammen steht!

Jurassic Park
© Universal Studios

Tiere, egal ob Pflanzen- oder Fleischfresser, haben einen angeborenen Instinkt, vor Feuer zu fliehen. Wenn es brennt, treten alle anderen Instinkte wie Fressen oder Revierverhalten in den Hintergrund. Darüber hinaus können viele Tiere Erdbeben und Vulkanausbrüche vorausahnen. Vor allem Vögel, die immerhin von Dinosauriern abstammen, machen sich teils schon Stunden vor einer solchen Katastrophe auf und davon. Nicht so die Dinosaurier auf der Isla Nublar. Der Berg ist längst explodiert, und erst als sich Lavaströme und heiße Aschewolken über die Insel ergießen, fällt den Echsen ein, dass sie einen Überlebensinstinkt haben.

Immerhin hat Claire diesmal die Stöckelschuhe daheim gelassen. Das rettet ihr sowohl auf der Insel als auch später im Lockwood-Anwesen das Leben. Den gefangenen Dinos rettet derweil Lockwoods geklonte Tochter Maisie das Leben, indem sie ihnen die Freiheit schenkt. In den Käfigen konnten sie nicht bleiben, da ein Tank mit Cyanwasserstoff leckgeschlagen hat und obendrein die Belüftung der Zellen ausgefallen ist. Allerdings hat sich das hochgiftige Blausäuregas bereits ausgebreitet, während Claire, Owen und die anderen darüber diskutieren, ob es eine kluge Idee wäre, die Dinosaurier in die Freiheit zu entlassen. Bis die Entscheidung endlich fällt, hätten die Tiere eigentlich längst tot sein müssen.

Jurassic World – Eine verkehrte Welt

Der Abschluss der Jurassic World-Trilogie bringt noch einmal die meisten Hauptcharaktere aller vorangegangenen Filme zusammen. Zu nennen wären hier vor allem Dr. Ellie Sattler, Dr. Alan Grant und Dr. Ian Malcom sowie Dr. Henry Wu, der als einziger Charakter aus dem ursprünglichen Jurassic Park in allen drei Teilen von Jurassic World dabei ist. Der Hauptgegner ist diesmal ebenfalls kein Unbekannter, sondern Dr. Lewis Dodgson. Obgleich die Rolle neu besetzt wurde, handelt es sich um eben jenen Dodgson, der im allerersten Film Dennis Nedry beauftragt, Dinoembryos von der Isla Nublar zu stehlen.

BioSyn ist damit die große Konkurrenzfirma, die für die Katastrophe im ersten Park verantwortlich ist. Wenn man genau hinschaut, sieht man in Dodgsons Büro sogar eine von den Sprühsahnedosen, in denen die Kühleinheit für die Embryos versteckt war. Über solche Easter Eggs und Anspielungen auf den ersten Film könnte man direkt einen eigenen Artikel schreiben. Zuweilen werden ganze Szenen nachgespielt.

Dennoch bringt das Finale genügend eigene Ideen ins Franchise ein und kritisiert dabei immer wieder Aspekte des kapitalistischen Systems. Angefangen bei Massentierhaltung über Schwarzmärkte bis hin zu Gentechnikkonzernen, welche die gesamte Welternährung unter ihre Kontrolle bringen wollen. Die Protagonisten üben sich derweil als Tierbefreier, Whistleblower und Investigativjournalisten. Der Film hat also einige Stärken. Doch wie sieht es mit den Schwächen aus?

Die betreffen wieder einmal hauptsächlich das Verhalten der Fleischfresser. Allen voran das des Therizinosaurus, von dem angenommen wird, dass er eigentlich ein Pflanzenfresser war. Das Exemplar im BioSyn-Reservat in den Dolomiten wurde entgegen der Lehrmeinung als Karnivor gezüchtet und macht Jagd auf Claire. Diese kriecht ganz langsam in einen Sumpf und obwohl der Therizinosaurus sie längst entdeckt hat, macht er keine Anstalten, mit seinen Klauen oder dem Maul zuzuschlagen. Er trottet seinem Opfer einfach in Zeitlupe hinterher und wartet, bis Claire im Sumpf untertaucht. Statt sie sich endlich zu angeln, verliert der Dino einfach das Interesse an ihr und macht sich auf zurück zu dem Reh, welches er zuvor getötet hat.

Man fragt sich wirklich, was die ganze Aktion soll? Bei solchen Jagdmethoden hätte der Therizinosaurus längst verhungern müssen. Möglicherweise liegt sein Verhalten daran, dass er blind ist, denn seine Augen sind ganz trübe. Dann dürfte er aber erst recht keine Überlebenschance haben, zumal im Reservat noch weitere Fleischfresser leben. Darunter Dilophosaurier, Velociraptoren, ein T-Rex und als Krönung ein Giganotosaurus, das größte je entdeckte Landraubtier.

Jurassic Park
© Universal Studios

Warum BioSyn alle Dinosaurier in einem Reservat untergebracht hat, erschließt sich nicht ganz. Immerhin will der Konzern sie für diverse Zwecke wie Pharmazie ausbeuten. Da macht es wenig Sinn, ihnen die Möglichkeit zu geben, sich gegenseitig zu fressen. Sie getrennt zu halten und zu füttern, wäre den gesteckten Zielen weitaus förderlicher. Immerhin werden auch die prähistorischen Heuschrecken, mit denen BioSyn sämtliche Saatgutkonkurrenz vom Markt drängen will, in einem separaten Labor gehalten.

Zumindest bis Dodgson auf die beknackte Idee kommt, die lästigen Beweise zu vernichten, indem er sie abfackelt. Die brennenden Insekten zerstören in Panik die Eindämmung, dringen nach außen und setzen das gesamte Reservat in Brand. Das treibt sämtliche Tiere ins Zentrum, welches daraufhin evakuiert werden muss. Dodgson mag zwar völlig skrupellos sein, wobei seine Verbrechen von Kindesentführung bis zum Entfesseln einer globalen Hungerskatastrophe reichen, doch er ist ebenso dumm und kurzsichtig. Kein Wunder, dass er genauso endet wie seine Vorläufer Dennis Nedry, Peter Ludlow und Eli Mills.

Während Dodgson ein Rudel Dilophosaurier satt macht, haben die Protagonisten das unverschämte Glück, immer wieder an Karnivoren zu geraten, die entweder blind, zu dumm zum Jagen oder nicht wirklich hungrig sind. Anders lässt es sich nicht erklären, warum der Giganotosaurus im Schneckentempo um ein Auto schleicht, sodass alle Leckerli genügend Zeit haben, vor ihm davon zu kriechen. Dabei müsste der wesentlich größere Dino sie von seiner hohen Perspektive aus längst gesehen haben. Und nicht nur das, neben seinem Sehsinn scheint ihm auch noch der Geruchssinn zu versagen.

Jurassic Park
© Universal Studios

Nach quälenden Minuten hat der Giganotosaurus seine Beute dann endlich doch ausgemacht und diese flieht auf einen Hochstand. Dort sind die Menschen eigentlich in bequemer Zubeißhöhe, doch einmal mehr verdanken sie der Trägheit des Fleischfressers ihr Leben. Dieser lässt schließlich frustriert von ihnen ab und kehrt erst zum großen Showdown zurück. Kurz vor der Flucht mit dem Helikopter treffen noch einmal Giganotosaurus, T-Rex und Therizinosaurus aufeinander und sind dermaßen mit sich selbst beschäftigt, dass die Überlebenden flüchten können. Warum deren Helikopter sie ausgerechnet im von Dinos überrannten Innenhof des Hauptgebäudes abholt und nicht vom sicheren Dach, weiß der Geier.

Es ist wirklich bedauerlich, dass ein eigentlich genialer Film durch solch himmelschreiende Logiklücken geschmälert wird. Dabei hat sich das Finale wirklich Mühe gegeben, neuste wissenschaftliche Erkenntnisse einfließen zu lassen und die diesbezüglichen Widersprüche aus den früheren Filmen zu erklären. So haben die Velociraptoren von BioSyn Federn, und das Fehlen selbiger bei früheren Züchtungen wird durch das Splicen mit Fremdgenen erklärt. Das ist soweit stimmig, denn schon im ersten Jurassic Park-Film wird erklärt, dass die Lücken in den geborgenen Dinosauriergenen mit der DNA von Fröschen gefüllt worden waren. Im letzten Teil bekommen wir nun also ursprünglichere Züchtungen zu sehen.

Trotz Patzern Kult

Zusammenfassend lässt sich folgendes Fazit ziehen: In den Jurassic Park-Filmen wimmelt es von Logiklücken, angefangen bei verkorksten Setaufbauten und Schnitten. Schusselfehler können dabei schon mal vorkommen, die finden sich in wirklich jedem Film. Vor allem beim ersten Jurassic Park handelt es sich aber nicht um Kleinigkeiten, sondern um Fehler von Ausmaßen, wie man sie sonst nur aus den Sharknado-Filmen kennt.

Und dann wären da noch die verhaltensauffälligen Dinosaurier. Manche Karnivoren sind nimmersatt und andere geradezu fressfaul – je nachdem, ob gerade ein fieser Charakter seiner gerechten Strafe zugeführt werden soll oder ein Protagonist überleben muss. Außerdem erscheint vor allem der T-Rex immer wie aufs Stichwort, was schon ein beachtliches Timing darstellt. Dieser Kritikpunkt erklärt sich eigentlich von selbst durch die angestrebte Dramatik. Leider wäre hier manchmal weniger mehr gewesen, da unter einem allzu übertriebenen Nervenkitzel am Ende die Glaubwürdigkeit leidet.

Dennoch werden die Jurassic Park– und Jurassic World-Filme als absolute Kultklassiker in die Kinogeschichte eingehen. Sei es wegen der sympathischen Charaktere, der im wahrsten Sinne des Wortes beißenden Gesellschaftskritik, der atemberaubenden Spezialeffekte oder der legendären Soundtracks. Die Filme können immer noch genügend Positives auf der Haben-Seite vorweisen. Nun ja, alle bis auf Teil III.

warpshop

Kommentar verfassen