Der Punisher hat zwar keine Superkräfte und ist eher ein Antiheld, dennoch gehört er zu den beliebtesten Marvel-Charakteren. Völlig zu Recht!

Punisher: Frank ist zurück, Teil 1Die Handlung

Frank Castle befindet sich auf einem Feldzug gegen die Mafia. Genauer gesagt gegen den Gnucci-Clan, der New York fest im Griff hat. Zunächst sind die Söhne dran, die er mal vom Empire State Building wirft oder kurzerhand erschießt. Mit dem Flammenwerfer brennt er das organisierte Verbrechen im wahrsten Sinne des Wortes nieder. Die gegen ihn ermittelnden Polizisten sympathisieren insgeheim mit ihm, denn ihre Führung ist dermaßen korrupt, dass ohne Selbstjustiz keine Gerechtigkeit zu erwarten wäre.

Andere Superhelden wie Daredevil sehen das Wirken des Punishers dagegen mit wachsender Sorge, denn sein Verhalten ruft bereits Nachahmer auf den Plan. Ein irrer Priester meuchelt Kleinkriminelle nach deren Beichte, der versnobte „Elite“ hält sein Viertel sauber und Payback verkörpert die Rache des kleinen Mannes gegenüber dem Großkapital.

Der Punisher hält jedoch an seinem Kurs fest und am Ende ist nur noch Ma Gnucci, die Anführerin des Mafiaclans, übrig. Während Frank ihr Fußvolk im Zoo an Piranhas und Eisbären verfüttert, überlebt sie schwerverletzt und sinnt auf Rache. Am Ende des ersten Bandes scheint es fast, als hätte sie den Punisher besiegt.

Rezension von Punisher: Frank ist zurück, Teil 1

Wenn Politik, Polizei und Justiz derart korrupt sind, dass das organisierte Verbrechen wie ein Krebsgeschwür vor sich hin wuchert, erscheint Selbstjustiz zuweilen als der einzige Ausweg. Was in der Realität höchst illegal und strafbar wäre, ist im Superheldengenre gängige Praxis. Bereits das gemäßigte Eingreifen von Spider-Man muss als Selbstjustiz gezählt werden, Helden wie Kick Ass, Hit Girl und der Punisher treiben es jedoch auf die Spitze. So fragwürdig ihr Verhalten auch sein mag, hat man dabei doch irgendwie ein gutes Gefühl, wenn der Gerechtigkeit Genüge getan wird.

Darf man eigentlich so empfinden? Das ist schwer zu beurteilen, aber es fällt noch schwerer, dies zu unterdrücken. Zumindest was den Punisher angeht. Seine Nachahmer sind da schon etwas fragwürdiger. Payback ist an und für sich noch ganz cool, denn er eliminiert korrupte Banker und Konzernbosse, die von Ausbeutung und Krieg profitieren. Der Pfarrer wirkt dagegen schon eher geisteskrank, denn wäre er noch halbwegs bei Verstand, würde er versuchen, seine sündigen Schafe zu bekehren, statt sie mit der Axt im Beichtstuhl zu erledigen. Elite ist schlussendlich ein rassistischer Snob, der sogar Hunde erschießt, weil sie in seinem Viertel pinkeln. Da laufen die Sympathiewerte schnell gegen Null.

Gleiches gilt für die Mafia, die der Punisher gnadenlos jagt. Teilweise sind seine Methoden und Sprüche schon arg zynisch, was generell für den Erzählstil gilt. Als Ma Gnucci z.B. im Krankenhaus ohne Arme und Beine aufwacht, liegt neben ihr eine Karte mit der Aufschrift „Gute Besserung“. Darauf abgebildet ist ein Bär, was angesichts des Umstandes, dass sie von einem Eisbär verstümmelt wurde, schon ziemlich grenzwertig ist. Wer einen ausreichend schwarzen Humor hat, kann darüber sicherlich schmunzeln, aber es ist wirklich extrem zynisch.

Optisch dürfte Punisher: Frank ist zurück derweil auf den Geschmack der breiten Masse treffen. Die Zeichnungen sind im klassischen Comicstil gehalten und sehr detailliert. Vor allem die Gesichtsausdrücke der Protagonisten sind gut getroffen und unterstreichen zuweilen die Situationskomik. Die satte Coloration holt zusätzlich das Beste aus den Bildern raus.

Fazit

Wer auf kompromisslose Action und rabenschwarzen Humor steht, wird hier bestens bedient. Der Comic ist von Anfang bis Ende spannend, unterhaltsam und farbenfroh. Erschienen ist Punisher: Frank ist zurück u.a. als hochwertige Hardcover-Ausgabe mit der Nr. 18 in der Marvel-Comic-Sammlung.

Info

Autor: Garth Ennis
Zeichner: Steve Dillon
Farben: Chris Sotomayor
Verlag: Marvel / Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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