15. Juli 2025

1 thought on “Star Trek Deep Space Nine – 015 – Mulliboks Mond

  1. Gegrüßt.
    Sehr trefflich auf den Punkt gebrachte Zusammenfassung, worum es geht und wie uneindeutig zwiespältig die finale Entscheidung ausfällt.
    Die verbalen Kollegen beim Discovery Panel haben jüngst auch genau diese Folge besprochen
    https://www.discoverypanel.de/2019/09/18/lieblingsfolgen-ds9-progress/
    Für mich ist es so eindeutig uneindeutig aber nicht: dass die zurückgebliebenen Mondsiedler anfangs unsympathisch rüberkommen, weil sie einem (mutmaßlich) nie demokratisch abgestimmten Entscheid nicht wohlwollend nachgiebig, sondern widerspenstisch mit gezückten (primitiven) Waffen zu vermeiden suchen, zeugt nicht von deren Garstigkeit und ggf. vorhandenen Böswilligkeit, sondern Hilflosigkeit. Wie und womit anders sollen sie denn noch zeigen, wofür sie einstehen, NACHDEM über ihre Köpfe hinweg ungefragt entschieden worden ist, dass und auf welche Weise ihr Grund und Boden und – begriffsschwanger – ihre Heimat genommen wird? Da sind sie am ganz hinteren Ende der Machtwippe, weshalb deren anfänglicher Ingrimm nur verzweifelter Ausdruck von Machtlosigkeit gegen Übermächtige ist.
    Für mich bleibt’s auch unklar, ob das so „ALTERNATIVLOS“ ist, wie behauptet wird, weil es dafür an Informationen mangelt, was stattdessen ersonnen, erdacht, ausprobiert wurde, warum planetar genutzte Solarenergie o.Ä. nicht ausreichen soll auf einer vglw. nicht gerade überindustrialisierten, noch stark religiös gebundenen Welt (deren Energiebedarf gewiss im Zuge des Wiederaufbaus steigt, keine Frage).
    Hinzu Fragen, ob die Zerstörung eines Mondes (und v.a. dessen nebenfolgende Trümmer) nicht jegliche energetische Vorteile durch das Impact-Risiko zunichtemacht? (Hard-SF Werk AMALTHEA an der Stelle passend, wozu chaotische Mondtrümmer führen können). Für mich reicht da die Behauptung von Amt wegen nicht aus, dass dem schon ganzs icher genau so sein wird und zu sein hat, um Muliboks Bedenken (die er freilich nicht im Stile heutiger Bürgerinitiativen argumentativ rationalisiert) auszuräumen und mit Pflichterfüllung auszuwiegen. Und ja, dennoch ziemlich realistische Darstellung, wenngleich die anweisende Seite ja nur in Stellvertretung durch Kira gezeigt wird, also im Prinzip anonym und bloßer Befehl bleibt, während wir Mulibok persönlich (in Skizze) kennenlernen und als Lebewesen erleben. Narrativ da also das Gegenteil intradiegetischer Machtwippe, nämlich klare Vorteile für vordergründig-fokussierten Mulibok wider grau-eminente Machthaber im Hintergrund.

    @B-Plot: Ja, anderswo wäre der sogar gut gewesen, gerade weil amüsant, wie die beiden Lütten da Kontur und Charakter durch ihre wildwüsten Aktionen erlangen. Aber das Gewichtige des Hauptplots wird dadurch mindestens gestört/unterbrochen, wenn nicht konterkariert

    So oder so tolle Folge, die Kira ausformt, wo wir noch vor Staffel2 sehr viel über Bajors Verhältnisse, Nöte und „Notwendigkeiten“ erfahren.
    BTW: Hier pocht Sisko auf Pflichterfüllung Unausweichlichen, der er zu Kriegszeiten dann – noch so sehr mit sich ringend – selber nicht (mehr uneingeschränkt) nachkommt … #Profi? 😛

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