Ziemlich beste Feinde zeigt einmal mehr, dass Peacemaker nicht gerade mit sonderlich viel Intelligenz gesegnet ist.
Eine Verbindung mit Geschichte
Nachdem Peacemaker (John Cena) die Frau, die ihn töten wollte, umgebracht hat, ruft er in voller Panik Emilia Harcourt (Jennifer Holland) an, die Agentin von A.R.G.U.S., dich sich mit um ihn kümmert. Und derweil sie alle anderen von der Gruppe informiert und aktiviert, bemüht er sich alles einzusammeln, was irgendwie wichtig ist und nicht von der herankommenden Polizei gefunden werden darf. Anschließend fliehen er, Harcourt und Leota Adebayo (Danielle Brooks) gerade noch rechtzeitig vor den schießenden Cops.
Im Büro stellt sich heraus, dass es Peacemaker selber war, der die Angreiferin von den Plänen der Gruppe informiert hat. Und auch, wenn dies unbeabsichtigt geschah, sind alle erstmal sauer auf ihn und schicken ihn nach Hause. Wo er einen kleinen emotionalen Zusammenbruch erleidet, der nur durch die Ankunft von Vigilante (Freddie Stroma) unterbrochen wird, der ihn bewundert.
Es ist sicherlich kein Zufall, dass James Gunn in Ziemlich beste Feinde Vigilante auftreten lässt und eine Verbindung zwischen ihm und Peacemaker aufbaut. Das ist eine nette Anspielung auf die Comichistorie. Denn ursprünglich war Peacemaker keine DC Comic-Figur, sondern hatte seinen Erstauftritt 1966 in einem Comic des Charlton Comic-Verlags. Dieser wurde dann irgendwann von DC Comics aufgekauft und erlebte sein Debüt in Crisis on Infinite Earths #6 (1985). Danach wurde eine neue Version der Figur eingeführt und zwar in History of the DC Universe # 2. Bekannt wurde dieser dann auch, als er im Vigilante-Comic aus dem Jahr 1986 prominent auftauchte und für einige Zeit sogar Teil des Casts der Reihe wurde. Was dann ebenfalls der Grund sein dürfte, wieso der Showrunner jetzt diesen Charakter hier einführte.
Ein neuer, bester Kumpel, der bitter nötig war
Doch die Fernsehserie orientiert sich ja, wenn überhaupt, nur rudimentär an den Comics. Dementsprechend ist die Charakterisierung von Vigilante in dieser Episode natürlich komplett anders als in den Comics. Hier ist er ein Waffennarr, der den Peacemaker bewundert und mit ihm abhängt. Dass er – wie Marvels Punisher– Kriminelle ohne Gerichtsprozess umbringt, wird hier nur am Rande erwähnt.
Dabei ergänzen sich die beiden Figuren perfekt. Denn es zeigt sich vor allem, dass sie viele Gemeinsamkeiten haben. Sie lieben Waffen über alles und scheinen auch dieselbe Vorliebe für Frauen zu teilen. Was man daran sieht, als sie Ende der Folge nach einem flotten Dreier im Bett relaxen, wobei Vigilante selbst dann seine Maske aufbehält.
Es scheint so, als ob Peacemaker hier seinen neuen besten Freund gefunden hat. Den er nach den vorangegangenen Ereignissen auch dringend benötigt. Denn es zeigt sich einmal mehr, dass die von John Cena dargestellte Figur am Ende sich selbst der größte Feind ist, eben auf Grund seiner beschränkten Intelligenz. Und da kann ein bester Kumpel hilfreich sein.
Selbst Schuld
Das fängt schon damit an, dass er zu Beginn der Episode, nachdem er die A.R.G.U.S.-Agenten informiert hat, zurück ins Appartement seiner Angreiferin flieht, um dort seine Sachen zu holen. Wobei er nicht etwas erst mal alles in einen Beutel schmeißt, um anschließend abzuhauen. Sondern stattdessen sich erst mühsam wieder anzieht und dann lauter Andenken mitnimmt, darunter auch einen mysteriösen Gegenstand mit einer rätselhaften Beschriftung.
Da zeigt sich schon, dass er in einer komplett eigenen Welt lebt. Das wird anschließend auch später noch mal unterstrichen, als er zunächst auf Kosten des Agenten John Economos Witze macht und meint, dass dieser der Verräter sei. Ehe er dann selber realisiert, dass er durch seine eigenen Aktionen dafür gesorgt hat, dass die Frau ihn attackiert hat. Weil er nämlich die Akte über die Butterflies mitgenommen hat und sie diese gelesen hat.
Interessant ist, dass er, als er wieder bei sich zu Hause ist, einen völligen emotionalen Zusammenbruch hat. Es wirkt so, als ob vieles an ihm nagt. Er erwähnt Rick Flags Ausspruch „Peacemaker, was für ein Witz“, scheint aber auch auf einen anderen Todesfall anzuspielen. Doch dieser Moment der Schwäche wird durch Vigilantes Ankunft unterbrochen.
Kein sonderlich guter Vater
Übrigens hängt A.R.G.U.S. den Mord Peacemakers Vater an. Der daraufhin von der Polizei verhaftet wird. Und im Gefängnis von den weißen Insassen als „White Dragon“, in den Comics zuletzt der Name eines Neonazis, verehrt wird. Was noch mal verdeutlich, wie verkorkst die Kindheit des Peacemakers gewesen sein muss.
Im Prinzip ist Ziemlich beste Feinde eine grandiose Episode. Doch der Humor geht stellenweise zu sehr unter die Gürtellinie. Vor allem die Schwanzwitze bei Peacemakers und Vigilantes Erstbegegnung stören sehr. Was eigentlich schade ist, da ohne das diese, wie gesagt, eine super Folge gewesen wäre.
Info
Regie:James Gunn
Drehbuch: James Gunn
Showrunner: James Gunn
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