Auf Mission in der Yodor-Sphäre – Sichu Dorksteiger erreicht einen mysteriösen Raumsektor

Die dunklen GestadenTitel: Die Dunklen Gestade
Autor: Michael Marcus Thurner
Zeichner: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 8. Oktober 2021

Worum geht es in diesem Roman?

Sichu Dorksteiger, Icho Tolot, der Kastellan Amamu Empu, die oxtonerische Wissenschaftlerin Dodua Silberroth und die Yodorin Arym Immittag erkunden das Geheimnis der Yodor-Sphäre.

Der Leseeindruck

Als jemand, der Immersion in die Geschichte auch und besonders bei Heftromanen zu schätzen weiß, habe ich so meine Probleme mit allzu offensichtlich kabarettistischem Humor. Zu etwas dezenteren, trockenen und in die Handlung eingebetteten Humor sage ich aber nicht nein. Zumal Kabarett eigentlich das Steckenpferd von Leo Lukas ist, während Michael Marcus Thurner meistens mit extrem atmosphärischen Romanen glänzt. Dafür glänzt Leo Lukas besonders bei großen Ensembles, was bei Michael Marcus Thurner des Öfteren leider schnell in Kratzbürstigkeit ausartet. Wenn man mich blind fragen würde, wer denn diesen Roman geschrieben hat, da würde ich beim Anfang auf Leo Lukas tippen und dann zu Michael Marcus Thurner umschwenken.

Aber nun zu eigentlichen Geschichte. Die Yodor-Sphäre definiert sich durch den 500 Lichtjahre durchmessenden Vektorinverter-Schild. Auf der Außenseite kommt es zu Hyperstürmen, während im Inneren die Aversionsstrahlung die Sphäre zu einem ungemütlichen Ort für die dort arbeitenden Yodor macht. Es hält sie eigentlich nur die Pflichterfüllung gegenüber ihren Auftraggebern, den Kosmokraten, an dem Ort. Wobei einige Yodor die Aversion besser verdrängen können als andere. Das bekommen dann auch die Galaktiker zu spüren, die zwar von einem wohlwollenden Yodor die Einfluggenehmigung erhalten, dafür aber eine Aufpasserin in Form von Arym Immittag an die Hand bekommen und gleich von obersten Yodoren auf eine Expedition auf dem Planeten Chaffau geschickt werden, wo die Aversionsstrahlung besonders stark wirkt und auch die Hypertechnologie stark beeinträchtig.

Wir stürzen also folgerichtig mit der Spacejet ab, mit der sich die Gruppe auf den Weg gemacht hat. Hier bleibt die Aversionsstrahlung für die Expedition dann ein weiteres Ungemach. Was die Helden aber nicht davon abhält, sich soweit zusammenzureißen, dass sie dem Geheimnis der Yodor-Sphäre näherkommen: Die Yodor-Sphäre umschließt die Protarchische Zone Simuel. Eine Tarchie noch vor den Kosmokraten und Chaotarchen. Also wir bekommen hier Sense Of Wonder, der den sonst üblichen Rahmen sprengt. Und spannend wurde es zudem auch noch. Gut fand ich auch die ausführliche Beschreibung des Innenlebens Sichu Dorksteigers, auch wenn es Perry Rhodan vielleicht etwas unreflektiert auf einen hohen Sockel stellt, zumal sich Perry dort offensichtlich keine erkennbaren Gedanken macht. Das wirkt dann etwas einseitig und wenig ausbalanciert.

Es mag vielleicht nicht Michael Marcus Thurners bester Roman aller Zeiten gewesen sein, aber bei einem meiner Lieblingsautoren hängte die Messlatte höher als bei anderen. Zumal sich MMT im Laufe des Romans deutlich steigert.

Die Punktevergabe

Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): 2 Punkte, die Humoreinlagen und die, später aber erklärbare, Kratzbürstigkeit haben mich etwas aus dem Fluss geworfen.

Sense of Wonder (max. 2 Punkte), hier schummle ich etwas und vergebe 3 Punkte, die sich Autor und natürlich auch die Expokraten voll verdient haben.

Zyklushandlung bzw. übergeordneter Spannungsbogen (max. 2 Punkte): Es geht sehr zügig voran, was volle 2 Punkte ergibt.

Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Hier bleibt Michael Marcus Thurner unter seinen Möglichkeiten, was aber immer noch und unter Berücksichtigung des eigentlich nicht erlaubten Bonus bei SoW 1 Punkt ergibt.

Macht in Summe 8 von 10 Punkten. Damit muss sich niemand verstecken, denke ich.

Wer wissen will, ob der Kritiker hier vielleicht doch vollkommen daneben liegt, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.


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Markus Gersting

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