Perry Rhodan – 60 – Festung Atlantis

Arkoniden verteidigen das Sonnensystem – vor 10.000 Jahren. – Das dritte Atlan-Abenteuer!

Inhalt

Atlan, momentan Gefangener der Terraner, wird von Perry Rhodan über die Ereignisse auf Mirsal informiert. Dies triggert einen „Erzählzwang“ und Atlan berichtet davon, wie sein Atlantis auf Terra damals unterging – durch genau die gleichen Unsichtbaren aus einem anderen Universum! Nebenbei wird auch noch eingebracht, dass Atlan hier seinen Zellaktivator bekam, vermutlich von ES, und Waffenpläne, die dem Arkonreich damals den Sieg über die Methanatmer sicherten.

Rezension

Teils typischer Scheer-Roman, in Teilen aber eben auch nicht. Typisch: Es wird geklotzt, nicht gekleckert, und die verwendete Sprache ist ziemlich direkt und von Superlativen durchsetzt.

Untypisch hingegen sind die leiseren Töne, mit denen Atlan als Charakter wachsen darf. Scheer durchbricht hier wie in den anderen beiden Atlan-Abenteuern erkennbar sein eigenes Schema von einfachen Charakteren und baut die Figur des unsterblichen Arkoniden behutsam auf und aus. Eine Eigenschaft, die man eigentlich nur William Voltz für die Serienfrühzeit zuschreibt. Hier aber merkt man, dass Scheer anders konnte, wenn er denn durfte und wollte.

Und ich zumindest sehe hier, speziell in diesem Heft, wo Voltz seinen typischen Figurenaufbau gelernt hat.

Es mutet etwas merkwürdig an, dass ausgerechnet im SOL-System durch ES erst Atlan und dann, fast 10.000 Jahre später, Perry Rhodan gefunden werden. Beide sind durch das Geisteswesen unsterblich geworden, beide haben von ES besondere Hilfsmittelchen bekommen. Klar, das soll die Ähnlichkeit beider unterstreichen. Eher unwissentlich hat Scheer allerdings damit eine Grundlage für die spätere Serie geliefert – Terra als besonderer Brennpunkt großer kosmischer Ereignisse. Selbstredend konnte man damals noch nicht wissen, wie lange die Reihe je laufen würde, insofern muss man hier Scheer also einfach eine besondere Portion Glück zusprechen, bereits so früh erste Grundsteine gelegt zu haben.

Dass es ausgerechnet Atlantis sein musste, nun ja. Beim Namen Atlan passt das. Auf der anderen Seite war damals Atlantis und die sogenannte Präastronautik ein ziemlich beliebtes Thema, auch durch die Verbundenheit von Walter Ernsting zum heutigen Schwurbler und Rechtspopulisten Erich von Däniken.

Verdient hat sich das vorliegende Heft die 8 von 10 Sternen redlich.