Unterwegs in der Unendlichkeit

Atlan 500 Die Solaner
© Pabel-Moewig Verlag KG

Titel: ATLAN 500 – Die Solaner
Autorin: William Voltz
Zeichner: Johnny Bruck
Erschienen: 1981

Begegnung im Weltall

Atlan erwacht desorientiert im All nach seinem Ausflug zu den Kosmokraten hinter die Materiequellen. Alles, was er weiß: Er soll die SOL finden, das legendäre Generationenraumschiff der Menschheit.

Eben diese SOL befindet sich in einem Traktorstrahl, der sie langsam, aber sicher auf den Planeten „Mausefalle“ zieht. An Bord herrschen desolate Zustände. Chart Deccon, der High Syderit, herrscht über die SOL und er und seine Kollegen, die Magniden, haben ein Kastensystem etabliert, an dem sie festhalten. Außerirdische, sogenannte Extras, stehen ganz unten in der Hierarchie und werden gejagt. Das Leben normaler Besatzungsmitglieder ist wenig besser, es herrscht Mangel an allem und zudem ist das Bordgehirn, SENCA, offenbar durchgedreht.

Netter Einstieg in die SOL-Handlung

Allerdings kommt der Atlan-Part etwas kurz, zudem sind seine Gedankensprünge nicht wirklich logisch. So übernimmt er Wissen, welches nur der „allwissende Erzähler“ im vorigen Kapitel hatte. Immerhin setzt hier die ATLAN-Heftreihe im Grunde fast nahtlos die Handlung nach Heft 999 der Perry-Serie fort, man schließt mit diesem Zyklus also den Handlungssprung von fast 500 Jahren hin zu Band 1000.

Ob die SOL wirklich in so kurzer Zeit von nicht einmal 250 Jahren einen wie im Roman geschilderten Wissensverlust hat erleiden können, wage ich etwas zu bezweifeln angesichts einer terranischen Lebenserwartung von 120 und mehr Jahren.
Der moralische Verfall allerdings kaufe ich sofort. Dummheit, Herrschsucht, Gier – die Triebfedern sind mannigfaltig und können in Kombination schnell entarten.

Etwas anstrengend, wenn auch für sich interessant, waren die tiefgehenden Einblicke in die Physiologie der Buhrlos. Aber auch hier der Einlass, dass dies für einen Jubiläumsband unnötig Tempo aus der Handlung genommen hat, wenngleich positiv dagegensteht, dass diese Infodumps in späteren Heften noch wichtiger werden.

Sprache und Stil sind, wie bei William Voltz zu erwarten, ordentlich. Heutigen Ansprüchen können diese nur bedingt genügen, zu eindimensional sind die Charaktere geschildert. Das tut dem Lesevergnügen aber keinen Abbruch. Manchmal ist es sogar stellenweise erfrischend, keine langatmigen Begründungen für die Motivation mancher Protagonisten lesen zu müssen.
Zudem lässt Voltz so ein wenig mehr Raum für den Hauch des Kosmos, der uns jedes mal umweht, wenn wir in komplett unbekannten Gefilden mitten in eine Handlung eintauchen. Hier packt William uns tatsächlich auf emotionaler Ebene.

Alles in allem also ein recht gut gealterter Startband für eine der besten Phasen der ATLAN-Serie. Auch wenn man ATLAN danach nicht weiterlesen möchte, sollte man Heft 500 gelesen haben, es gehört in jedem Fall zu den 50 größten Highlights innerhalb des Perry Rhodan-Kosmos.

 

8 von 10 Sternen auf der Warpskala hat sich das Werk zu Recht verdient.

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Mario Staas

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