In Tod eines Gottes geschieht Atemberaubendes.

Ein Knall!

Darujhistan wird immer mehr zum zentralen Mittelpunkt diverser Ereignisse. Die überlebenden Brückenbrenner sinnen nach dem Attentatsversuch auf sie, bei deinen zwei aus ihren Reihen ums Leben gekommen sind, auf Rache. Lady Missgunst macht sich auf den Weg, ihre Schwester zu treffen, was nicht gut ausgehen kann. Und Crokus Junghand macht sich auf den Weg, den Tod eines ihm Bekannten zu rächten.

Doch auch jenseits der Stadtmauern entscheiden sich Schicksale. Der mysteriöse Reisende nähert sich unaufhaltsam der Stadt, begleitet von Karsa Orlong und Samar Dev. Und in Amonander Rakes Klinge Draginpur spitzt sich die Situation langsam aber sicher zu. Womit der Plan des Sohnes der Dunkelheit sich seiner Vollendung nähert.

Tod eines Gottes endet mit einem Knall. Mit einem Fanal, mit dem Finale eines Plans, der vor langer Zeit angefangen wurde. Mit dem Tod einer wichtigen Figur und der Erlösung eines Volkes.

Beziehungsgeflüster

Der Roman ist ein Wechselbad der Gefühle. In dem einen Moment lacht man, nur um dann im nächsten bestürzt zu sein. Man liest die Schicksale von vielen verschiedenen Figuren und keines davon lässt einen kalt.

Da ist zum Beispiel der Plot um den ominösen Reisenden, dessen wahre Identität man in Tod eines Gottes nicht erfährt. Und dessen Rolle in dem Plan des Sohns der Dunkelheit erst am Ende klar wird, als es schon zu spät ist. Begleitet wird er dabei von dem Toblakai Karsa Orlong, der seine eigene Sicht der Dinge hat und langfristig vor hat, die Zivilisation zu vernichten.

Zu sehen, wie die beiden miteinander umgehen, wie Karsa ein wenig misstrauisch auf den ominösen Reisenden achtet, derweil Samar Dev stets befürchtet, dass die beiden irgendwann aufeinander losgehen, ist genial. Ebenso, wie auch der Umgang zwischen der Hexe und dem Toblakai, dass von einem „kriegen sie sich oder kriegen sie sich nicht“ gekennzeichnet ist.

Kleines Manko

Natürlich gibt es auch noch viele andere Plots, die das Interesse des Lesers erwecken. Wie beispielsweise das Schicksal von Harrlo, dem Jungen aus Darujhistan, der in den Minen arbeitet und dabei zur Zielscheibe von Individuen wird, die sich an seinem Einsatzwillen und Nutzen stören. Gleichzeitig sind damit aber in Tod eines Gottes auch andere Ereignisse verbunden, wie zum Beispiel Crokus’ Rache für den Mord an einer Person, die auf der Suche nach dem Jungen war.

Jedoch ist hier ein kleiner Kritikpunkt inkludiert: Harrlo hat im vergangenen Band, also in Die Stadt des blauen Feuers, einen T’Lan Imass getroffen und ihm auch geholfen. Dieser wirkte einigermaßen prominent präsentiert. Doch was mit ihm geschehen ist, das erfährt man in diesem Roman nicht, was schade ist.

Doch was Tod eines Gottes so unvergesslich macht, ist das große Finale. Denn das titelgebende Ereignis kommt mehrere Male vor und immer wieder anders, als man denkt. Wiederholt kommt man aus dem Staunen nicht raus, wenn man liest, was hier alles geschieht.

Mehrere Todesfälle

Denn so gesehen ist dies das erste Mal, dass mehrere höhere Wesen aufeinander treffen und sich auch direkt bekämpfen. Das geht nicht immer glimpflich aus, da so manches Mal die Macht, die hier eingesetzt wird, einen enormen Preis fordert, sei es in der Umgebung oder von anderen Figuren.

Was aber dann in den letzten Seiten von Tod eines Gottes feststeht, ist, dass ein Charakter, der die Reihe seit langer Zeit begleitet hat, gestorben ist. Wodurch diese nachdenkliche und philosophische Erzählweise des Romans am Ende Sinn ergibt.

Bis auf ein kleines Manko ein fantastisches Buch.

Das Spiel der Götter 15 Tod eines Gottes
Cover © Blanvalet

Autor: Steven Erikson
Titel: Das Spiel der Götter 15: Tod eines Gottes
Originaltitel: Toll of the Hounds. A Tale of the Malazan Book of the Fallen 8, Part 2
Übersetzer:  Tim Straetmann
Verlag: Blanvalet
Erschienen: 03/2017
Einband: Taschenbuch
Seiten: 797
ISBN: 978-3-7341-6110-0
Sonstige Informationen:
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8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Was für ein Finale
  • Titel wird mehrere Male unterschiedlich interpretiert

Negativ

  • Was ist mit dem T'Lan Imass, der gerettet wurde?
Götz Piesbergen

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