Fun Size Patrol heißt es zum Staffelauftakt der zweiten Doom Patrol-Season.

Endlich lernt man sie kennen

Bis auf Larry (Matt Bomer (Stimme), Matthew Zuk (Körper)) sind alle Doom Patrol-Mitglieder immer noch geschrumpft. Dabei gehen sie mit diesem Zustand unterschiedlich um. Derweil Rita (April Bowlby) versucht, ihre Kräfte besser zu kontrollieren, prügelt sich Cliff (Brendan Fraser (Stimme), Riley Shanahan (Körper))  wiederholt mit den Ratten, die in der Doom Mansion wohnen. Crazy Jane (Diane Guerrero) nimmt hingegen immer wieder das Mittel ein, das alles dämpft.

Niles Caulder (Timothy Dalton) kümmert sich dagegen überwiegend um seine Tochter Dorothy (Abi Monterey). Doch gleichzeitig will er auch den anderen Mitgliedern der Doom Patrol helfen. Allerdings könnte der Preis, den er dafür zahlen muss, zu hoch sein.

Ezekiel Patrol war als Staffelfinale eine kleine Enttäuschung. Immerhin endete die Episode mit der Befreiung von Dorothy, die man allerdings am Ende nur von hinten sah. In Fun Size Patrol ändert sich das und man lernt die Figur das erste Mal richtig kennen.

Ein neuer Antagonist

Natürlich handelt es sich hier wieder um einen Charakter, der von Grant Morrison während seines Runs der Doom Patrol-Reihe erdacht wurde. Es ist ein kleines, affengesichtiges Mädchen, dass allerdings über außergewöhnliche Kräfte verfügt. Es hat viele imaginäre Freunde, die es real werden lassen kann. Allerdings hat sie nur bedingt Kontrolle über diese Wesen. Und dann ist da auch noch der Candlemaker, der anscheinend ihre geheimsten Wünsche wahr werden lassen kann, wenn auch zu einem gewaltigen Preis.

Dorothy passt daher perfekt in dieses Ensemble an Figuren, die in der einen oder anderen Form kaputt oder Freaks sind. Und man wird im Laufe von Fun Size Patrol nachvollziehen können, wieso die Welt des Chiefs sich so sehr um sie dreht, denn seine Tochter wird als augenscheinlich harmloses und freundliches Mädchen dargestellt, das aber eben über außergewöhnliche Kräfte verfügt.

Dadurch bedingt, dass Mr. Nobody immer noch in dem Bild eingesperrt ist, fehlt der Serie natürlich ein großer Antagonist, an dem sich das Team reiben kann. Und hier scheint der Candlemaker die Nachfolge anzutreten. Man erfährt nicht viel über dieses Wesen, man hört nur seine Stimme, die zu Dorothy spricht und anscheinend in der Lage ist, ihre Wünsche wahr werden zu lassen. Noch lässt sich allerdings nicht sagen, ob er ein adäquater Gegenspieler sein wird, da man in dieser Folge zu wenig über ihn erfährt.

Blick zurück und nach vorne

Dafür sieht man jedoch in Fun Size Patrol, wie die anderen Teammitglieder mit dem aktuellen Status quo umgehen. Dabei kommt es, welch Wunder, erneut zu Rückblenden in ihre Vergangenheit, bei denen sich ein Mal mehr zeigt, was für Arschlöcher sie früher manchmal waren. Glücklicherweise verkommen diese nicht wieder zu den Nabelschauen früherer Folgen, sondern werden dieses Mal wohldosiert eingesetzt.

Gleichzeitig wird in dieser Episode auch der Blick nach vorne geworfen. Es werden einige Plots vorbereitet, die sicherlich im Laufe der Season von Bedeutung sein werden. Man sieht, wie Rita versucht, ihre Kräfte besser zu kontrollieren, derweil die Persönlichkeiten von Jane mit ihrem ständigen Rauschzustand alles andere als zufrieden sind, was ihr selbst allerdings egal ist. Es wird jedoch angedeutet, dass da demnächst eine gewaltige Umwälzung stattfinden wird. Und Larry wird von seinem negativen Geist dahin gebracht, sich seiner Vergangenheit zu stellen.

Was allerdings an Fun Size Patrol interessant ist, ist die Art und Weise, wie Niles Caulder mit seiner Unsterblichkeit umgeht. So sehr, wie diese thematisiert wird, wird es sicherlich noch das große Thema dieser Staffel sein. Vor allem, weil er am Ende ja sogar seine Tochter deswegen belügt, was diese allerdings bemerkt.

Ein schlechter Subplot

Im Prinzip ist dies eine gelungene Folge. Sie hat sowohl spaßige Momente, etwa wenn Cliff eine Ratte ausknockt, aber ebenso düstere und ernste, wie etwa, als der eben Erwähnte Flashbacks an den Unfall kriegt, der ihn in den Roboterkörper brachte, wäre da nur nicht der Drogensupblot um Crazy Jane.

Es wird zwar nicht explizit gesagt, dass das Mittel, welches Jane zu sich nimmt, eine Droge ist. Doch die Art und Weise, wie das dargestellt wird, verdeutlicht es im Prinzip mehr als deutlich. Im Grunde genommen ist das Einzige, was noch fehlt, um diese Thematik am deutlichsten zu machen, dass sie sich wie eine Drogensüchtige aufführt, dass sie es kaum erwarten kann, sich den nächsten Schuss zu setzen. Noch fehlt es, noch reagiert sie nur gereizt, wenn Dorothy ihr Schussequipment findet oder Niles Caulder sie auf das Mittel anspricht. Aber gerade das Fehlen lässt diese Handlung wie etwas nichts Halbes und nichts Ganzes wirken – wie etwas Unentschlossenes, weshalb dieser Subplot wie aufgesetzt und erzwungen wirkt.

Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Dorothy
  • Charakterentwicklungen

Negativ

  • Drogensubplot von Crazy Jane wirkt unpassend
Götz Piesbergen

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