Die Zitadelle markiert den vorletzten Teil der Reihe.

Prometheus 20 Die ZitadelleNachdem ich am Ende der Besprechung von Band 19 der Prometheus-Reihe zwar richtig vermutet habe, dass sich die Geschichte langsam ihrem Ende zuneigt, stelle ich überrascht fest, dass der nun vorliegende Band 20 mit dem Titel Die Zitadelle tatsächlich „schon“ der vorletzte Teil der Reihe ist. Aufgrund der großen Bedeutung der Zahl 13 war ich von 26 Bänden ausgegangen, schließlich endete auch der erste Zyklus der Erzählung mit Band 13. Schauen wir also, ob es Christophe Bec mit den beiden noch zu besprechenden Bänden gelingt, sein gewaltiges Werk einem angemessenen Ende zuzuführen.

Das Nekromanteion (8. Jh. v. Chr.)

Die Zitadelle führt uns zurück ins Nekromanteion des 8. Jahrhunderts v. Chr., wo in den frühen Morgenstunden ein Ritual durchgeführt wird. Außer einem getöteten Opfertier sehen wir drei Priester und eine Gruppe unbekleideter Menschen, die in den Hades reisen sollen. Es wird nicht explizit gesagt, doch wenn ich die Andeutungen richtig verstehe, plant die Gruppe, im Totenreich den verstorbenen Seher Teiresias zu befragen. Dazu kommt es jedoch nicht, da ein Außerirdischer erscheint und ein äußerst blutiges Gemetzel anrichtet, das keiner der Menschen überlebt.

Frankreich (1838)

Gemeinsam mit einem Außerirdischen reist Teki Turan nach Frankreich, um den Uhrmacher und Physiker Jean Peltier aufzusuchen und um Hilfe zu bitten. Doch aus naheliegenden Gründen schlägt Peltier Turan die Türe vor der Nase zu, als ihm der Zeitreisende erzählt, dass er aus der Zukunft komme und sich in Begleitung eines Außerirdischen befinde.

Das Dorf (2019)

In der Gegenwart der Erzählung, also dem Jahr 2019 hadert der ehemalige Präsident der Vereinigten Staaten, der sich nun als „Gründervater“ ansprechen lässt, damit, dass er von seiner Ehefrau und verschiedenen Vertrauten verraten wurde, die sich in die Zitadelle begeben haben, das Zentrum des Widerstands gegen die vom Gründervater im Auftrag der Außerirdischen eingeführten neuen Ordnung.

Plötzlich tauchen zahlreiche außerirdische Raumschiffe über dem Dorf auf, sodass dieser Erzählstrang mit einer Drohkulisse endet.

Syrakus (414 v. Chr.)

Weiter geht es in Syrakus. Hier versuchen unsere Zeitreisenden, mit Hilfe eines Mechanismus, den ein syrakusanischer Junge namens Ioakim von Außerirdischen übergeben bekommen hat, einen Weg zu finden, in die eigene Zeit zurückzukehren.

Derweil erwartet die Stadt gemeinsam mit dem spartanischen Feldherrn Gylippos den Angriff der Athener, der schließlich zu einem Sieg der Syrakusaner führt. Dabei hat es den Anschein, als habe einer der Zeitreisenden Gylippos mit wertvollen Hinweisen versehen.

Als Althistoriker mit einem besonderen Faible für die Verwicklung Siziliens in den Peloponnesischen Krieg freue ich mich zwar über vieles, was ich hier sehe. Im Sinne des Hauptstrangs der Erzählung frage ich mich aber, weshalb Christophe Bec die politisch-militärischen Ereignisse derart ausführlich wiedergibt.

Albern ist jedenfalls, dass ein Teil der Hopliten – deutlich inspiriert durch „300“ – statt mit Rüstung mit freiem Oberkörper in die Schlacht zieht.

Karibik (2019)

In der Karibik stoßen wir auf die bereits oben angesprochene Gruppe, die sich vom Gründervater losgesagt hat und sich in der titelgebenden Zitadelle, einer Festung aus dem 19. Jahrhundert, dem Widerstand anschließen will. Hier treffen nun mehrere Gruppen aufeinander, die wir in den 20 Bänden zuvor auf ihren jeweiligen Wegen begleitet haben.

Doch auch die Außerirdischen wissen, was in der Zitadelle geschieht. Denn wie über dem Dorf des Gründervaters, zieht sich auch hier eine außerirdische Raumschiffflotte zusammen …

Mein Eindruck von Prometheus Band 20: Die Zitadelle

Somit sind also nur noch zwei Haupterzählstränge übriggeblieben. Einerseits einen in Syrakus, bei dem mir noch nicht ganz klar geworden ist, worauf er hinauslaufen soll. Andererseits haben sich nun sämtliche Held*innen unserer Geschichte in der Zitadelle versammelt. Da sich sowohl über dem Dorf als auch über der Zitadelle große außerirdische Flotten zusammengezogen haben, liegt der Showdown geradezu zum Greifen nahe in der Luft. Und nebenbei hängt Teki Turan immer noch im 19. Jahrhundert fest und versucht, zurück in seine eigene Zeit zu gelangen.

Trotz der gewaltigen Drohkulisse wollte Band 20 der Prometheus-Reihe bei mir nur bedingt zünden, was vermutlich daran liegt, dass er der Vorbereitung auf das große Finale dient, weshalb man wohl von der oft zitierten Ruhe vor dem Sturm ausgehen kann.

Nun ist es also so weit: Band 21, der den Titel Antechton trägt, wird uns endlich das Ende dieser Reihe präsentieren, die uns hier so lange begleitet hat.

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Michael Kleu

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