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Noch bevor die Menschheit eine Raumsonde zum Exoplaneten Darwin II schicken kann, kommt es zu einem ungewöhnlichen Erstkontakt.

Exo DarwinDie Handlung

Während die NASA überlegt, eine Raumsonde zum Exoplaneten Darwin II zu schicken, der in einer habitablen Zone um seinen Stern kreist, wird eine ihrer Raumstationen im Erdorbit von einem fremden Projektil getroffen. Wie sich herausstellt, kam es vom Mond, weshalb die Air Force eine Mission unter dem Kommando des Zivilisten William Linden zum Erdtrabanten schickt. Der Marine Aguilar ist davon wenig begeistert, da er die Mission leiten sollte. Als wäre das nicht schon ärgerlich genug, findet ein Team Marines sofort bei der Mondlandung den Tod, weil die Technik der ersten Landekapsel komplett ausfällt. Das zweite Team, dem Aguilar und Linden angehören, schafft die Landung auf dem Mond und macht dort eine ungewöhnliche Entdeckung.

Auf der Erde haben derweil fünf Alienparasiten, die mit dem Projektil gelandet sind, das die Orbitalstation getroffen hat, Besitz von fünf Menschen ergriffen. Einer davon unglücklicherweise ein schizophrener Psychiatriepatient, was zu Komplikationen führt. Die Außerirdischen müssen daher erst einmal zu viert weitermachen. Ihre Mission ist es, den NASA-Astrophysiker John Koenig ausfindig zu machen.

Koenig hat bereits andere Probleme mit seiner Tochter, die er aus einer Hippie-Kommune abholen muss. Der Tee, der ihm dort angeboten wird, enthält Stechapfel, sodass er eine unfreiwillige Astralreise macht. Der Tee wirkt noch bis zum nächsten Morgen nach, was keine gute Ausgangsbasis für einen Erstkontakt mit Aliens ist. Diese wollen zunächst von ihm Besitz ergreifen, was jedoch misslingt und zum Tod eines der Parasiten führt. Dies löst aus unerfindlichen Gründen einen EMP aus, der die gesamte Nachbarschaft lahmlegt.

Die Invasoren gehen zu Plan B über und nehmen Koenigs Tochter als Geisel, damit er ihre Befehle ausführt. Ihr Ziel ist es, dass kein Mensch den Planeten Darwin II betritt, andernfalls drohen sie mit der Vernichtung der gesamten Menschheit. Diese steht kurz davor, von der Existenz der Außerirdischen zu erfahren, denn bei der tomografischen Untersuchung des schizophrenen Opfers wird einer der Parasiten entdeckt.

Rezension von EXO – Darwin II

Die grundlegenden Handlungselemente sind in der Science-Fiction nicht unbekannt, werden aber in einem spannenden Verlauf neu angeordnet. Die Puzzlestücke werden langsam zusammengefügt, doch die Intentionen der außerirdischen Parasiten bleiben im ersten Band noch weitestgehend unklar. Die Todesopfer auf der zerschossenen Raumstation sind lediglich ein Unfall und die Aliens geben sich zunächst Mühe, weitere Kollateralschäden zu vermeiden. Dennoch gehen sie notfalls auch über Leichen oder nehmen Geiseln, um ihre Ziele zu erreichen.

Ihre Moralvorstellungen weichen offenkundig von denen der Menschen ab, was sie umso fremdartiger erscheinen lässt. Ein wenig irritierend ist dagegen, dass der Zug, den sie besteigen, die Nummer 666 hat. Zwar gibt es durchaus Parallelen zu dämonischer Besessenheit, dennoch handelt es sich hier um Science-Fiction und keine Horror-Story. Die Parasiten sind organische Wesen von einem anderen Planeten, solche Andeutungen wirken daher fehl am Platz.

Bei der Einführung der menschlichen Hauptcharaktere wurde erfreulicherweise darauf geachtet, ihnen eine Hintergrundgeschichte zu geben. Aguilars Beziehung zu seiner Frau steckt in einer Krise, weil er mit dem Militär verheiratet ist, und seine Abberufung auf den Mond macht die Sache nicht gerade besser. Koenig ist geschieden und muss sich neben den Aliens auch um das Wohl seiner Tochter kümmern. Das verleiht den Charakteren Tiefe.

Der Zeichenstil ist ganz solide, die Perspektiven sind alle stimmig. Nur die Hintergründe sind zuweilen etwas grob skizziert, sodass statt geradliniger Strukturen gebogene Linien herausgekommen sind. Die große Stärke des Zeichners sind offensichtlich Autos und andere Fahrzeuge. Die sehen ausnahmslos alle super aus. Die Gesichter der Charaktere sind ebenfalls gut getroffen und wirken lebendig.

Die Koloration ist stimmungsvoll, wenn auch nicht ganz fotorealistisch. Statt Farbverläufen gibt es klare Kanten zwischen hellen und dunklen Tönen, wodurch leider auch keine Glanzeffekte möglich sind. Die Lichteffekte sind dafür absolut gelungen. Insbesondere trifft dies auf die Sterne zu, wodurch die Weltraumhintergründe realistisch wirken und zum Träumen anregen.

Fazit

Der Auftakt der EXO-Reihe führt die Charaktere gut ein und ist spannend erzählt. Optisch macht der Comic ebenfalls etwas her und baut Atmosphäre auf. Das alles macht Lust auf mehr. Immerhin möchte man wissen, ob sich der Konflikt mit den Alienparasiten friedlich lösen lässt und warum sie überhaupt so eine Abneigung gegen ihre Entdeckung durch die Menschheit haben.

Info

Autor: Jerry Frissen
Zeichnungen & Farben: Philippe Scoffoni
Verlag: Splitter
Sonstige Informationen: Produktseite


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