Die Reise ins Unbekannte bietet für Loki jede Menge Überraschungen.

Jede Menge Loki

Loki (Tom Hiddleston) befindet am Ende der Zeit, wo er auf Varianten seiner selbst trifft, wie beispielsweise Kid Loki (Jack Veal), Old Man Loki (Richard E. Grant) oder gar Alligator Loki. Sie haben sich ein Leben eingerichtet, wo die einzige Gefahr für sie eine Wolkenkreatur mit dem Namen Alioth ist, vor der sie fliehen. Doch ihre Ruhe wird durch die Intrigen eines anderen Lokis gestört, der sich mit anderen Varianten verbündet hat. Nur um von diesen wiederum betrogen zu werden.

Auch Sylvie (Sophia Di Martino) trifft dort ein, nachdem sie von Renslayer (Gugu Mbatha-Raw) erfahren hat, dass all die Personen und die Zeitlinien, die die TVA stutzt, am Ende der Zeit einfach abgelagert werden. Denn es ist unmöglich, von diesem Ort zu entkommen. Kaum angekommen trifft sie zunächst Mobius M. Mobius (Owen Wilson) und die geflohenen Lokis. Und sie schmiedet einen wahnsinnigen Plan, um an die wahren Machthaber der TVA zu kommen.

Die Atmosphäre von Reise ins Unbekannte ist komplett anders als in Der Nexus-Vorfall. Wo die letzte Folge vor allem gegen Ende ein einziges „Was zur Hölle geschieht da bloß“ war, geht es diese Episode eher gemächlicher an und setzten den Fokus teilweise mehr auf die ruhigen Momente und einige Komik, ohne dass dabei die Qualität darunter leidet.

Was ist das Motiv?

Diese Folge fängt direkt da an, wo die vorherige aufhörte: mit dem Moment, wo Loki aufwacht und diese anderen Varianten von sich erkennt. Sehr schnell lernt man dabei die entsprechenden Persönlichkeiten und die Umgebung kennen, wo sie sich befinden. Visuell wird dieser Ort am Ende der Zeit grandios umgesetzt und mit Alioth eine nicht minder optisch beeindruckende Gefahr vorgestellt.

Und die zurückgebliebene Sylvie? Beweist in Reise ins Unbekannte einmal mehr ihren Verstand und ihre Geistesgegenwart, als sie es mit Renslayer zu tun hat. So erfährt man in diesem Moment, wo sich Loki befindet und wie man dort hingelangt. Was sie dann auch tut, indem sie sich selber stutzt.

Zurück bleibt eine Renslayer, die dem Zuschauer immer mehr Rätsel aufgibt. Sie scheint ebenfalls daran interessiert zu sein, herauszufinden, wer hinter der TVA eigentlich steckt bzw. wer diese überhaupt gegründet hat. Doch ihre wahren Motive bleiben im Unklaren. Sie scheint vor allem ihr eigenes Ding durchzuziehen, ihren eigenen Plan zu verfolgen. Und ihre Loyalität liegt allem Anschein nach nur bei ihr selbst und weder bei der TVA noch bei den Lokis. Es ist dabei erstaunlich, wie glaubwürdig sie vorgeben kann, auf der Seite einer bestimmten Person zu sein, nur um bei der nächstpassenden Gelegenheit diese zu verraten. Renslayer hat sich zu der großen Überraschung der Loki-Reihe entwickelt.

Easter Eggs en Masse

Ab dem Moment, wenn Sylvie dann am Ende der Zeit ankommt, verbleibt Reise ins Unbekannte dort auch überwiegend. Man lernt mehr über die Bedrohung von Alioth, darf sich über ein Wiedersehen mit Mobius M. Mobius freuen und erfährt von dem wagemutigen Plan, den Sylvie hegt.

Dazwischen zelebriert die Episode einfach nur noch Loki in all seinen Facetten und dreht in Sachen Easter Eggs völlig frei. Letzteres macht sich übrigens schon am Titel bemerkbar. Denn auf Englisch heißt die Folge Journey into Mystery. Das war der Name der Comicserie, in der die Marvelversionen von Thor und Loki ihren Erstauftritt in den 1960er Jahren feierten. Und dabei bleibt es nicht. Es gibt einen „Nicht Blinzeln“-Kurzauftritt von Throg, einem Frosch, der im Marvel-Universum die Kräfte von Thor erhalten hat. Man sieht einen gecrashten Helicarrier, einen riesigen Yellowjacket-Helm und die U.S.S. Eldridge. Letzteres ist kein Marvel-Easteregg, sondern vielmehr eine Hommage an das sagenumwobene Philadelphia-Experiment, an dem das Schiff teilnahm. Es gibt noch viel, viel, viel mehr Geheimnisse und Homages, die an diesem Ort am Ende der Zeit versteckt sind. Die alle auf Anhieb zu finden, ist schier unmöglich, lädt allerdings auch zum Wiedergucken ein.

Was das Zwischenmenschliche angeht, so zelebriert die Folge zunächst einmal das Lokisein. Denn nur Loki kann der schlimmste Feind von Loki sein. Und so verrät einer der Lokis die anderen, nur um dann seinerseits verraten zu werden. Und dann gibt es noch einen Megaverrat, wodurch das große Chaos ausbricht. Es ist ein Riesenvergnügen, diesen Ereignisverlauf mitzukriegen, vor allem aber auch, weil das alles so schön zu den Figuren passt.

Effekte wie im Kino

Und man merkt Tom Hiddleston den Spaß an, den er hier hat. Denn er spielt hier nicht nur sich selbst, sondern auch Präsident Loki, eine weitere Comicfigur, die vor Kurzem in den Comics eingeführt wurde. Was übrigens mit zu den Eastereggs gehört, die Reise ins Unbekannte so grandios macht.

Danach wird es allerdings zwischenmenschlich. Es gibt wunderbare Momente, wo Loki und Sylvie ein paar ruhige Augenblicke haben, wo sie gemeinsam die Landschaft begucken. Oder wo die Freundschaft zwischen dem Lügengott und Mobius M. Mobius nochmal verdeutlicht wird. Oder als „unser“ Loki von Kid Loki eine Waffe als Unterstützung erhält.

Und dann ist da natürlich auch noch das Finale von Reise ins Unbekannte, wo die Serie ein unglaubliches Effektfeuerwerk abfeuert. Zu sehen, wie Old Man Loki eine gigantische Illusion von Asgard erschafft, um Alioth abzulenken, sorgt für großes Erstaunen. Ebenso, wie Loki und Sylvie gemeinsam die Gedanken des Wolkenmonsters manipulieren.

Wie wird das Ende sein?

Und hier muss man die Macher der Serie loben, weil sie es wirklich geschafft haben, allen wichtigen Charakteren gerecht zu werden. Denn der Tod von Old Man Loki geht einem zu Herzen. Auch wenn diese Figur nur eine Handvoll von Auftritten hatte, haben diese dennoch ausgereicht, um ihn den Zuschauer näher zu bringen.

Und damit bleibt nur noch eine Folge dieser bislang so grandiosen Reihe. Es bleiben einige Fragen offen und man ist ehrlich gesagt sich auch unsicher, ob es den Machern wirklich gelingt, alles zu einem runden Abschluss zu bringen. Denn die finalen Folgen der anderen Marvel-Serien, also Wandavision sowie Falcon & The Winter Soldier, konnten das hohe Niveau ihrer jeweiligen vorherigen Episoden nicht halten. Hoffentlich wird dies bei Loki anders sein.

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