Der Nexus-Vorfall wird einem den Atem rauben.

Ein Game Changer!

Kurz bevor Loki (Tom Hiddleston) und Sylvie (Sophia Di Martino) auf Lamentis ums Leben kommen, werden sie von der TVA gerettet. Sie sollen verurteilt werden für all das Chaos, das sie angerichtet haben. Doch einigen Mitgliedern der Organisation, unter anderem Mobius M. Mobius (Owen Wilson) und Hunter B-15 (Wunmi Mosaku), erzählen die beiden von ihrer Entdeckung. Nämlich dass die Agenten nicht von den Zeithütern erschaffen wurden, sondern ihrerseits ebenfalls Varianten sind.

Die beiden TVA-Agenten suchen unabhängig voneinander nach einer Bestätigung der Theorie. Und Mobius findet heraus, dass seine Vorgesetzte Ravonna Renslayer (Gugu Mbatha-Raw) ebenfalls davon wusste. Doch sie hat diese Info für sich behalten und zeigt auch danach keine Anstalten, sich für die Wahrheit einzusetzen. Was der Auftakt zu einer ganzen Kette an Ereignissen ist, die alles auf den Kopf stellen.

Warnung: Ich werde in den kommenden Zeilen spoilern. Es lässt sich im Falle von Der Nexus-Vorfall auch einfach nicht vermeiden. Diese Folge ist zu sehr ein Game-Changer. Sie verändert alles und wirft komplett neue Fragen auf.

Wie konnten sie das überstehen?

Dabei beginnt die Folge noch halbwegs harmlos. Man sieht, wie Sylvie als Kind aus ihrer Zeit entfernt wird und sie angeklagt wurde, die wahre Zeitlinie zu gefährden. Sie kann jedoch fliehen und war seitdem auf der Flucht. Sie sagt später aus, dass sie nie erfahren hat, worin ihre Gefährdung lag. Was schonmal ein schlechtes Licht auf die TVA wirft.

Doch gleichzeitig ist dieser Rückblick insofern interessant, als dass man eine Ravonna Renslayer als Hunter sieht. Anscheinend hat die Flucht der jungen Sylvie ihrer Karriere nicht geschadet, konnte man sie jedoch zu Beginn der Loki-Serie als Richterin sehen. Allgemein hat man das Gefühl, dass sie genau weiß, wie sie gut Beförderung machen kann, ohne dass ihre Fehler allzu sehr ins Gewicht fallen.

Beide Lokis werden übrigens dadurch gefunden, weil sie eine romantische Beziehung miteinander anfangen, was so natürlich nicht vorgesehen ist. Wobei sich allerdings dabei die Frage stellt, wie die TVA diesen völligen Ausbruch von multiplen Nexus aus der zweiten Folge überstanden hat. Es wäre interessant gewesen, wenn wenigstens erklärt worden wäre, wie sie das eingedämmt haben. Denn es sah ja danach aus, als ob durch die Aktionen von Slyvie die eine Zeitlinie komplett ausgelöscht werden würde. Hoffentlich wird dies noch im Laufe der letzten Folgen aufgelöst.

Einfach nur genial

Doch davon abgesehen ist Der Nexus-Vorfall eine Episode, die einfach nur genial ist. Dabei lässt sie sich bis zu den entscheidenden Ereignissen Zeit und baut diese Momente langsam auf. So wird gezeigt, wie die Zweifel in Mobius und Hunter B-15 gesät werden und diese Saat aufgeht.

Übrigens ist die Bestrafung von Loki wieder herrlich. Und bietet einen wunderbaren Auftritt von Jamie Alexander, die ihre Rolle als Sif aus den Thor-Filmen wieder aufnimmt. Gerüchten zu Folge wird sie diesen Charakter ebenfalls in Thor: Love and Thunder wahrnehmen, nachdem sie in Ragnarok nicht auftauchte. Die Szenen sind genial und man sieht, wie unser Loki Demut lernt und zeigt und sich bei seiner Mitgöttin entschuldigt. Das beweist die Wandlungsfähigkeit des Gottes.

Was Der Nexus-Vorfall ebenfalls noch mal betont, ist diese „Freundschaft“ zwischen Loki und Mobius M. Mobius. Letzterer zeigt sich von den Aktionen des Tricksters verletzt und beleidigt ihn ein wenig. Auch hier sieht man, wie großartig die Chemie zwischen Owen Wilson und Tom Hiddleston ist, weil diese persönlichen Momente einerseits schwer, aber andererseits ebenso herrlich komisch gespielt werden. Und dann beweist er wieder, dass er den Worten des Asgardiers mehr Glauben schenkt als denen von seinen Kollegen. Denn er beginnt, selber zu recherchieren, und findet am Ende die Bestätigung von dem, was ihm Loki erzählt hat.

Spoileralarm!

Und jetzt nochmal: Spoileralarm! Wer ab hier weiterliest, ohne die Folge vorher gesehen zu haben und sich danach darüber beschwert, dass ich wichtige Inhalte verrate, dem kann ich nicht helfen. Spoileralarm!

Das Herausfinden der Wahrheit bringt Mobius leider nicht viel, da Ravonna Renslayer ihn stutzen, also eliminieren lässt. Sie zeigt zwar dabei ein wenig so etwas wie Reue, doch dieser Moment hält nicht lange an. Stattdessen bringt sie Loki und Sylvie vor die Zeithüter.

Das Ableben von Mobius M. Mobius ist ein Schock! Man hat mit allem gerechnet, nur nicht mit so etwas. Dafür war der Charakter für die Serie zu wichtig. Er war ein exzellenter Konterpart zum Trickstergott. Ihn jetzt nicht mehr dabei zu haben, ist … gewöhnungsbedürftig. Wobei spätere Ereignisse der Folge in einem die Hoffnung keimen lassen, dass er nicht tot ist, sondern lediglich … wo anders.

Schock um Schock um Schock um Schock!

Danach sehen wir zum ersten Mal die Zeithüter in ihrer wahren Gestalt. Sie werden arrogant und überheblich dargestellt. Bis dann ein Kampf ausbricht, in dessen Verlauf es Opfer gibt. Das Erste ist einer der Hüter selbst, der sich als Androide herausstellt. Er und seine Kollegen sind also Maschinen! Und die haben die TVA gegründet? Vermutlich nicht. Doch wer war es dann? Das wird die Zukunft zeigen müssen, aber angesichts der Reaktion von Ravonna Renslayer muss sie dies ebenfalls gewusst haben. Womit sie einmal mehr die Wahrheit verschwiegen hat, anscheinend zu ihrem eigenen Nutzen.

Apropos Renslayer: Die wird ja von Sylvie im Kampf besiegt, allerdings nicht komplett ausgeschaltet. Was dann zum zweiten Schockmoment von Der Nexus-Vorfall führt. Als sie Loki „stutzt“, gerade als er Sylvie seine Liebe gestehen will.

Auch hier fragt man sich, ob das wirklich sein kann. Kann die Serie einfach so ihren Titelcharakter opfern? Zugegeben, es wäre nicht das erste Mal, dass wichtige Figuren, um die eine Serie aufgebaut wird, eliminiert werden. Man erinnere sich an die britische Reihe Blake’s 7 oder Robin of Sherwood, wo so etwas ja auch geschah. Es geschieht zwar selten, aber es kommt vor.

Fragen, noch mehr Fragen!

Und während man noch versucht, alles zu verarbeiten, kommen dann die Credits. Wo mittendrin der letzte Schockmoment kommt. Man sieht, wie Tom Hiddleston an einem unbekannten Ort aufwacht und sich drei oder vier anderen Varianten gegenüber sieht. Einem Farbigen, der wie ein Krieger wirkt. Einem Jungen, der vermutlich Kid Loki aus den Comics sein soll. Und einem alten Mann, der ein Kostüm trägt, wie der Charakter es zu Beginn seiner Comicauftritte trug. Es gibt ebenfalls noch eine Echse mit dem üblichen gehörnten Helm, also eventuell ist diese ebenso eine Variante. Aber sie sagen ihm, dass, wenn er überleben möchte, er mitkommen soll.

Womit man komplett überfordert sein wird. Und man muss wirklich den Hut vor Marvel ziehen. Dass sie es innerhalb der letzten 15 Minuten von Der Nexus-Vorfall geschafft haben, die Erwartungen des Zuschauers nicht nur einmal, sondern gleich mehrere Male auf den Kopf zu stellen. Wie soll das getoppt werden? Was werden die nächsten Folgen zeigen? Es sind nur noch zwei Episoden in der „Loki“-Reihe übrig. Und anstatt Antworten hat man nur jede Menge Fragen. Und man fühlt sich dabei wunderbar!

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