Im zweiten Teil räumt der Punisher weiter auf. Von der Selbstjustiz seiner Nachahmer ist er jedoch weniger begeistert.
Die Handlung
Frank Castles Feldzug gegen das organisierte Verbrechen bringt zunehmend sein soziales Umfeld in Gefahr. So wird sein Nachbar Spacker Dave von Ma Gnuccis Schlägern gefoltert, um Informationen aus ihm herauszubekommen. Ihm werden sämtliche Piercings aus dem Gesicht geknipst, was wirklich übel ist. Frank gelingt es jedoch, Ma Gnuccis Handlanger auszuschalten. Als nächstes schickt sie daher den Russen, eine Kampfmaschine, der selbst Frank kaum gewachsen scheint.
Am Ende obsiegt der Punisher sowohl gegen den Russen als auch gegen Ma Gnucci, die er kurzerhand mit einem Tritt zurück in ihr brennendes Haus befördert. Parallel dazu schließen sich seine drei Nachahmer zusammen und verlangen nach seiner Führung. Da der Pfarrer und Elite jedoch völlig frei drehen, lehnt Frank die Zusammenarbeit ab und auch die Kollateralschäden von Payback lassen bei ihm keine Begeisterung aufkommen. Er tut, was getan werden muss und beendet das Treiben der Selbstjustiz-Verfechter.
Rezension von Punisher: Frank ist zurück, Teil 2
Der zweite Band setzt genau da an, wo der erste aufgehört hat. Der Erzählstil bleibt auf hohem Spannungsniveau und strotzt weiter vor extrem finsterem Sarkasmus. So meint der Russe in Bezug auf Ma Gnuccis Verlust von Gliedmaßen: „Na, wie ist es dir ergangen, Ma? Ich sehe, du hast abgenommen!“ Man braucht schon einen rabenschwarzen Humor, um darüber lachen zu können.
Franks Einstellung gegenüber seinen Nachahmern ist zumindest bei Elite und dem Pfarrer sehr gut nachvollziehbar. Schade ist lediglich, dass Payback Kollateralschäden in Kauf genommen hat und daher ebenfalls vom Punisher ausgeschaltet wird. Dieser Charakter hatte Potential, immerhin waren seine Opfer ebenfalls kriminelle Menschenfeinde. Elite hat dagegen jegliche Sympathien verspielt, da er selbst ein Menschenfeind ist. So jagt er beispielsweise einen Hot-Dog-Stand in die Luft, weil dieser seinem Empfinden nach das Stadtbild in seinem Viertel verschandelt. Er ist nicht nur ein Rassist, sondern führt obendrein einen blutigen Klassenkampf gegen die Armen. Um den ist es also nicht schade.
Während Frank Castle mit seinen Nachahmern und der Mafia gnadenlos verfährt, hat er für seine Nachbarn ein durchaus großes Herz und vermacht ihnen zum Abschied das Geld seiner Feinde. Sein großzügiges Verhalten gegenüber Joan, Spacker Dave und Mr. Bumpo hat übrigens auch Eingang in die Verfilmung von 2004 gefunden, ebenso wie der Russe. Einige Szenen sind sogar 1:1 im Film gelandet. Nur der Grundplot weicht stark ab, ist aber ebenfalls actiongeladen und unterhaltsam.
Optisch zieht Band zwei mit dem ersten Band gleich. Die detaillierten Zeichnungen und satten Farben steigern das Lesevergnügen und runden den Gesamteindruck ab. Teilweise wurden die Perspektiven in die Verfilmung übernommen, weshalb sich ein Vergleich mit dem Comic in jedem Fall lohnt. Einige Szenen sind sofort wiederzuerkennen.
Fazit
Wem Band 1 gefallen hat, der darf sich Band 2 logischerweise nicht entgehen lassen. Immerhin handelt es sich um eine Heftreihe mit durchgehender Handlung. Das hohe Niveau wird sowohl erzählerisch als auch optisch gehalten. In der Marvel-Comic-Sammlung ist Punisher: Frank ist zurück, Teil 2 erfreulicherweise gleich als Folgeband Nr. 19 erschienen. Im Gegensatz zur Star Wars-Comic-Kollektion gibt es also keine Lücken zwischen fortlaufenden Reihen.
Info
Autor: Garth Ennis
Zeichner: Steve Dillon
Farben: Chris Sotomayor
Verlag: Marvel / Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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Zeichenstil9/10
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