Er träumt von der Macht – und er gefährdet Terrania

Mann in blauen Flammen Titel: Mann in blauen Flammen
Autor: Michael Marcus Thurner
Zeichner: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 18. August 2023

Worum geht es in diesem Roman?
Terrania lebt immer noch unter dem düsteren Bann der Lichtträger. Während auf Terra scheinbar alles seinen üblichen Gang geht, rüstet sich im Hintergrund der „Mann in blauen Flammen“ zum Angriff.

Der Leseeindruck

Wie soll ich es sagen? Der Handlungsstrangwechsel-Effekt schlägt leider wieder zu. Das ist für den Autor, der hierfür nichts kann, extrem unfair und ich versuche, mit einer zweiteiligen Wertung dem Autor seinen verdienten Ruhm zukommen zu lassen.

Mein Leseerlebnis leidet extrem unter den brutalstmöglichen Wechseln der Handlung, und das besonders bei Handlungssträngen, die ungewöhnlich gut sind. Ist mir die Handlung egal, machen es brutale Wechsel auch nicht noch schlimmer. Das ich mich an dieser Stelle darüber aufrege, spricht also für die Qualität des Spaphu- und des Lichtträger-Handlungsstrangs.

Und das muss ich in der Rückschau sagen, der Roman ist spannend und mich interessiert brennend, was es denn nun mit diesen Lichtträgern genau auf sich hat und besonders, wer da wirklich im Hintergrund seine oder ihre Fäden zieht.

Der Roman selbst pendelt da zwischen der Handlungs-Jetzt-Zeit um den Residenten der LFG Cascard Holonder und das IEME auf der einen Seite und auf der anderen Seite um jenen mysteriösen Gorott Pahr, der von den Lichtträgern von der USO als Doppelagent angeworben wird und dann den nächsten Schlag der Lichtträger ausführt.

Ich muss sagen, ich bin vor der realistischen und somit auch brutalen Schilderung des Autors sehr angetan, das ist ganz großes Kino.

Die Punktevergabe

Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt):
a) In Gedanken und im Herzen war ich noch in Spaphu und hatte echte Probleme, mich auf diesen Roman einzulassen. Dafür kann ich formal maximal 1 Punkt vergeben.

b) Mit viel Mühe beim Ausklammern der Spaphu-Handlung und Wiederauffrischen der Lichtträger-Handlung entfaltet sich dann doch die Qualität des Romans und ich bin beeindruckt. Für die Leistung des Autors bei Roman und Handlungsstrang vergebe ich 3,5 Punkte.

Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Der Roman glänzt mit einer ungeahnten Symbiose aus hartem Tagesgeschäft und Sense-of-Wonders aus dem unerschöpflichen Fundus der Serie. Ich vergebe hier verdiente volle 2 Punkte.

Der Handlungsspannungsbogen (Max. 2 Punkte): Der Roman ist, wenn man ihn als Heist a la Oceans 11 sieht, unglaublich spannend, und auch hier vergebe ich verdiente volle 2 Punkte.

Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Dieser Roman ist ein Meisterwerk. Er ist düster, realistisch, brutal und spannend. Auch hier gibt es verdiente volle 2 Punkte.

Das ergibt in Summe
a) solide 7 von 10 Punkten (Expokratenwertung)
b) herausragende 9,5 von 10 Punkten (Autorenwertung)

Möglicherweise stören nur mich diese brutalen Wechsel der Handlungsstränge, aber es würde mein Leseerlebnis der Serie drastisch verbessern, wenn die Übergänge wenigstens versucht würden …

Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen. Oder für Leute mit viel Zeit die anschließende Teelänge.

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Markus Gersting

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