Wer die Klingonen verstehen will, der muss Die klingonische Kunst des Krieges lesen.

Mit vielen Beispielen ausgestattet

Es ist aber nicht einfach, mit den Klingonen. Auch wenn sich ihre Darstellung im Laufe der Zeiten gewandelt hat, neigt ihre Charakterisierung im Fernsehen noch immer zu einer gewissen Eindimensionalität. Dass sie zu sehr wie Krieger charakterisiert werden, die immer wieder auf Ehre pochen. Wobei sich die Definition dieser gefühlt von Mal zu Mal unterscheidet.

Doch vor ein paar Jahren hat sich Keith R. A. DeCandido, der für solche Sachen geradezu prädestiniert ist, daran gemacht K’Rataks Die klingonische Kunst des Krieges aus dem Klingonischen ins Englische zu übersetzen. Für die deutsche Adaption fanden sich Helga Parmitter und Sanni Kentopf.

Dabei ist dies kein simples Sachbuch. Aufbauend von jeweils einem der zehn Grundsätze aus der Zeit des Kahless sinniert der Autor über das nach, was für Lehren man aus ihnen ziehen kann. Welche Lektionen sie bieten und was für historische Beispiele es für ihre Anwendung gibt. Sowohl aus der Zeit, in denen sie entstanden sein sollen, wie auch aus der jüngeren klingonischen Vergangenheit.

Keine tumben Krieger

Die klingonische Kunst des Krieges ist dabei ein Band, der mit dem Bild der Klingonen als tumbe Krieger mit bloß irgendeinem merkwürdigen Ehrbegriff kräftig aufräumt. Stattdessen erschafft er eine differenzierte Darstellung. Eines, das zeigt, dass Ehre nicht gleich Ehre ist, sondern unterschiedliche Nuancen hat.

K’Ratak – und auch sein Übersetzer Keith R. A. DeCandido – geben sich jede nur erdenkliche Mühe, dem Leser die verschiedenen Grundsätze näher zu bringen. Sie beweisen, dass ein Satz wie „Schlage schnell zu oder gar nicht“ nicht einfach so schnell dahergesagt ist. Sondern das dahinter eine wertvolle Lektion über das unnötige Zögern drinnen liegt.

Man erhält außerdem einen kleinen Einblick in die Sagen, die sich um Kahless ranken. Über sein Werken und Wirken, wie er die Klingonen zu dem machte, was sie später wurden. Wie er mit seinen Freunden und Verbündeten umging, aber ebenso, wie er seine Feinde behandelte. Man erfährt viel über seine Wundertaten, wie etwa das er zwölf Tage und zwölf Nächte gegen seinen Bruder Morath kämpfte, weil dieser seinen Namen mit einer Lüge entehrte.

Auch für Nicht-Klingonen interessant

Dabei werden in Die klingonische Kunst des Krieges auch Anhänge mit abgedruckt, die das Gelesene erweitern. So wird in Anhang B anhand eines Beispiels die Wirksamkeit aller zehn Grundsätze erklärt. Anhang C ist hingegen eine kritische Abhandlung mit dem historischen Kahless, der sich anscheinend doch erheblich von dem Kahless der Legenden unterschied.

Mit diesem Band ist es K’Ratak gelungen, das Bild, das viele über die Klingonen haben, aufzubrechen. Man merkt anhand dieses Buches, dass sie eben nicht nur tumbe Krieger sind. Sondern, dass sie versuchen, sich, wann immer es geht, an die Grundsätze zu halten. Die übrigens auch für Nicht-Klingonen interessant sind, wie der Autor im Nachwort klar macht.

Star Trek - Die klingonische Kunst des Krieges
Cover © Cross Cult

Autor: Keith R. A. DeCandido
Titel: Star Trek – Die klingonische Kunst des Krieges
Originaltitel: Star Trek: The Klingon Art of War
Übersetzer:  Helga Parmiter, Sanni Kentopf
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 11/2014
Einband: Taschenbuch
Seiten: 160
ISBN: 978-3-86425-438-3
Sonstige Informationen:
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  • Die beste Möglichkeit, um die klingonische Mentalität kennenzulernen
Götz Piesbergen

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