In „Etwas Geliehenes, etwas Grünes“ muss D’vana Tendi zurück nach Orion.

Wenn die liebe Familie einen einlädt

D’vana Tendi (Noël Wells) erhält auf der Cerritos eine Einladung zu einer Hochzeit in ihrer Familie. Die Orionierin versucht zunächst, Ausflüchte zu finden, um nicht auf ihre Heimatwelt zurückzukehren, doch am Ende muss sie trotzdem zurück. Sie wird von Beckett Mariner (Tawny Newsome) und T’Lyn begleitet und erfährt bei ihrer Ankunft, dass sie ein Mal mehr für ihre Familie die Drecksarbeit machen soll, wobei sie vor ihren Sternenflottenkameraden versucht, die Wahrheit zu verbergen.

Boimler (Jack Quaid) und Rutherford (Eugene Cordero) leben sich langsam in ihrem gemeinsamen Quartier ein. Allerdings entsteht Streit über die richtige Art, einen Bonsai zu pflegen. Sie beschließen, dies auf die einzige richtige Art zu klären: in einem Holodeckprogramm, wo beide Mark Twain spielen und sich über das Problem unterhalten.

In Etwas Geliehenes, etwas Grünes steht D’vana Tendi im Mittelpunkt des Geschehens. Gleichzeitig erfährt man in dieser Episode auch einiges mehr über die orionische Kultur. Dies alles zusammen ergibt eine Folge, die wieder exzellent ist.

Die perfekten Begleiter

Über die Vergangenheit von Tendi gab es bislang nur hier und da ein paar Hinweise. In Begegnung mit der Befangenheit hat man erfahren, dass sie früher zumindest Verbindungen mit der orionischen Unterwelt hatte. Und in Diplomatie mal anders bekam man mit, dass sie die typische Verhaltensart ihrer Spezies nervte, auch wenn sie das, was sie in ihrer Heimat lernte, in der Sternenflotte mitunter ebenfalls gut einsetzen konnte.

Jetzt, in Etwas Geliehenes, etwas Grünes bekommt man mit, wie sie versucht, ihre Vergangenheit vor ihrer Gegenwart zu verbergen. Sprich, wann immer sie etwas macht, was ein eindeutiger Hinweis auf das ist, was sie früher gemacht hat, agiert sie danach sofort überrascht, dass sie das kann. Es ist ihr offensichtlich peinlich, obwohl daran nichts ist, was ihr peinlich sein muss. Aber man erhält so einen guten Einblick in ihre Motivation, wieso sie damals ihrer Heimat, ihrer Familie und ihrer Rasse den Rücken kehrte, um zur Sternenflotte zu gehen.

Dabei ist es gut, dass sie von Beckett Mariner und T’Lyn begleitet wird. Denn erst ihre beiden Begleiter geben den Geschehnissen die richtige Würze. Mariner geht in der rauen orionischen Umgebung komplett auf. Sie mag das, diese Wildheit, diese enorme Sexualität, aber auch die Gewalt. So stört es sie überwiegend nicht, dass sie – ein gelungener Running Gag – immer wieder ein Messer in die Schulter gerammt bekommt.

Auch Vulkanier können aufblühen

Bei T’Lyn ist es hingegen ein anderer Fall. Man hat in Etwas Geliehenes, etwas Grünes zum ersten Mal das Gefühl, dass auch die Vulkanierin aufblüht. Bislang war sie nur der emotionslose und logische Konterpart zu den Aktionen ihrer Unterdeck-Kollegen. Über ihre Persönlichkeit, über das, was sie antreibt, erfuhr man außer dem wiederholten Hinweis darauf, dass sie Infos für die vulkanische Akademie der Wissenschaften sammelt, nichts. Man konnte nur vermuten, dass sie sich vor ihren Artgenossen rehabilitieren wollte. Doch am Ende dieser Episode tut sie etwas Ungewöhnliches und löscht das, was sie auf Orion notiert hat, und zwar einfach so. Ein Zeichen dafür, dass sie sich anscheinend langsam auf der Cerritos und unter ihren Kollegen*innen wohl fühlt und ihr Wunsch, zurückzukehren in ihre Heimat nur noch sehr gering vorhanden ist.

Aber diese Episode vergisst auch Brad Boimler und Sam Rutherford nicht. Sie bekommen auch etwas zu tun. Doch derweil die Handlung der drei Mädchen einen etwas ernsteren Hintergrund bekommt, dient ihr Plot der puren Komik.

Beide leben, seitdem auch Rutherford im Rang aufgestiegen ist, gemeinsam in einem Quartier und versuchen gegenseitig, Rücksicht aufeinander zu nehmen – was ironischerweise daran scheitert, dass sie sich darüber streiten, wer einen Bonsaibaum wie pflegt. Und diesen Streit überwinden sie, in dem sie Mark Twain auf dem Holodeck spielen. Man hat mit allem gerechnet, aber nicht, dass man in Etwas Geliehenes, etwas Grünes eine solche Methode der Streitschlichtung sieht.

Auch eine Methode, einen Streit zu schlichten

Die so erfolgreich ist, dass sie danach versuchen, sie auch auf ein Problem von Captain Carol Freeman mit einem Chalnoth anzuwenden. Das funktioniert allerdings nicht so ganz, sehr zur Erheiterung des Zuschauers. Wie dieser Streit dann stattdessen gelöst wird, ist zum Brüllen komisch!

Übrigens ist Etwas Geliehenes, etwas Grünes das nunmehr dritte Mal, dass das mysteriöse Schiff auftaucht und ein anderes Raumschiff zerstört, ohne dass dieses eine Möglichkeit hat, sich zu wehren. Einerseits vertieft das natürlich das Mysterium um dieses Schiff. Aber andererseits hofft man, dass es hoffentlich in der nächsten oder übernächsten Episode mehr Hinweise auf die Herkunft und den Zweck dieses Weltraumvehikels gibt bzw. dass der Plot sich weiterentwickelt und nicht stagniert.

Unterm Strich ist dies eine exzellente Folge.

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Götz Piesbergen
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