Die Cerritos erlebt Diplomatie mal anders.
Sie ist wieder da und sie sieht gut aus!
Die U.S.S. Cerritos wird vom Sternenflottenoberkommando dazu abberufen, auf Deep Space Nine eine diplomatische Mission zu den Karemma abzuhalten, worüber Captain Carol Freeman (Dawnn Lewis) nicht sonderlich glücklich ist. Doch mit Hilfe der kommandierenden Offizierin der Raumstation, Kira Nerys (Nana Visitor), versucht sie sich daran, die Aufgabe erfolgreich zu absolvieren.
Während des Ablaufs der Mission haben viele Offiziere des Raumschiffes frei. Und während Beckett Mariner (Tawny Newsome) die Freundinnen ihrer Freundin Jennifer Sh’reyan kennenlernt und versucht, gemeinsam mit diesen eine vergnügliche Zeit zu verbringen, hat Brad Boimler (Tawny Newsome) sehr viel Glück beim Dabo, sehr zum Missfallen von Quark (Armin Shimerman), der dann allerdings andere Probleme hat. Aus denen ihn am Ende nur Sam Rutherford (Eugene Cordero) und D’Vana Tendi (Noël Wells) helfen können.
Deep Space Nine war und ist eine Star Trek-Serie, die etwas aus dem Rahmen fällt, die nach dem Ende ihrer regulären Laufzeit weder im Film noch im Fernsehen irgendwie referenziert wurde. Es ist fast so, als ob die Reihe bewusst ignoriert wurde. Bis dann Lower Decks mit Diplomatie mal anders um die Ecke kommt und innerhalb einer Folge alles wieder gut macht.
Ein typischer Liebesbeweis
Zugegeben: Dass die Serie sich mit der Raumstation beschäftigen würde, das stand bereits seit langem fest. Schließlich wurde der Besuch schon in einem der Trailer für die momentane Season angeteasert. Doch was daraus am Ende wurde, dass hätte man sich im Vorfeld nicht träumen lassen mögen.
Diplomatie mal anders ist wieder der typische Lower Decks-Liebesbeweis zur Star Trek-Mythologie. Die Reihe bekennt sich zu den Wurzeln, nur um sie dann gleichermaßen auch durch den Kakao zu ziehen. Das merkt man zu Beginn der Episode besonders deutlich, als die Cerritos die Raumstation aufsucht, das klassische DS9-Theme ertönt und das Wurmloch sich öffnet, nur um anschließend sofort das Prozedere bewusst in die Länge zu ziehen und dies dann auch entsprechend zu kommunizieren. Wer da nicht lacht, der hat keinen Humor.
Dabei versucht die Folge, allen Figuren gerecht zu werden, was ihr mit Bravour gelingt. So reicht es schon, dass Brad Boimler die ganze Zeit Glück am Dabo-Tisch hat, damit der Zuschauer seiner gewahr bleibt. Er taucht immer mal wieder auf, nimmt allerdings nicht viel Zeit und Raum in Anspruch.
Nicht der Pyjama-Party-Typ
Was dann die anderen Plots in Diplomatie mal anders gut ausnutzen. Und so widmet sich die Episode der Beziehung zwischen Jennifer und Mariner. Diese wurde in den letzten Folgen der aktuellen Season etwas vernachlässigt, weshalb es umso schöner ist, dass sie jetzt wieder aufgegriffen wird.
Im Prinzip wird hier gezeigt, wie viel der sonst so unvorhersehbar agierenden Mariner an ihrer Beziehung mit der Andorianerin liegt. Sie nimmt sich die ganze Zeit zurück, macht gute Miene, obwohl ihr anzumerken ist, wie wenig wohl sie sich bei dieser Pyjama-Party fühlt. Was auch dadurch deutlich wird, dass sie, anders als die anderen Teilnehmerinnen, noch ihre Uniform trägt.
Interessant ist, wie diese Handlung in Diplomatie mal anders gelöst wird, nämlich auf eine Art und Weise, die einmal mehr beweist, wie wild und unberechenbar Becket Mariner sein kann. Und wie sehr sie damit zum Ziel kommt. Auch ihre Beziehung mit Jennifer macht dabei einige wichtige Entwicklungsfortschritte durch.
Bewusst die Wurzeln nutzen
Nicht minder interessant sind die Erlebnisse, die Tendi und Rutherford haben. Sie lernen den orionischen Ensign Mesk kennen, der durch seine aufgesetzt wirkende orionische Wildheit seiner Artgenossin schnell auf die Nerven geht. Er gibt vor, ein Pirat zu sein oder zumindest Piratenwurzeln zu haben. Was natürlich D’Vana, deren Herkunft, wie man ja in Begegnung mit der Befangenheit erfahren hat, ja das orionische Verbrechen ist, stört. Und man lernt in dieser Episode eine Seite von ihr kennen, wie man sie noch nie so zuvor gesehen hat, was diesen Plot zu einem weiteren Highlight dieser an Highlights nicht gerade armen Folge macht.
Im Gegenteil: Neben den ganzen DS9-Eastereggs muss man die Folge schon dafür feiern, dass Quark und Kira Nerys in ihr zurückkehren. Und beide werden übrigens im US-Original von den ursprünglichen Schauspielern Armin Shimerman und Nana Visitor gesprochen. Sie sind exzellente Gaststars, die zwar ausreichend Zeit zum Glänzen bekommen, aber die eigentlichen Hauptfiguren nicht überschatten.
Es ist also eine weitere erstklassige Folge, die man sehen kann. Es ist einmal mehr Lower Decks at its best.
Warpskala
WarpskalaPositiv
- Die Rückkehr von Deep Space Nine
- Quark und Kira
- Mariners Teilnahme an der Pyjama-Party
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