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Captain Calhoun muss sich auf ein Mörderisches Spiel einlassen.

Ein (vorläufiges) Ende

Captain Mackenzie Calhoun hat in seinem Leben schon viele Herausforderungen gemeistert. Er hat seine Heimatwelt aus der Unterdrückung in die Freiheit geführt und hat wiederkehrenden Göttern die Stirn geboten. Doch dieses Mal hat er es mit einer Gefahr zu tun, die selbst für ihn zu groß sein könnte.

Denn die D’myurj haben sich als eine äußerst gefährliche und mächtige Spezies erwiesen, der nicht so leicht beizukommen ist. Hinzu kommt außerdem noch, dass sie die Sternenflotte unterwandert und Agenten an wichtigen Positionen postiert haben. Und auch an Bord der Excalibur haben sie jemanden, der insgeheim für sie arbeitet: Morgan Primus, die Computersimulation, die sich in der letzten Zeit so merkwürdig aufgeführt hat.

Mörderisches Spiel markierte das vorläufige Ende einer Ära. Denn in den USA war dies für eine ganze Zeit lang der letzte Star Trek – New Frontier-Roman, der herauskam. Was man der Story von Peter David allerdings nicht anmerkte. Im Gegenteil: Der Autor lässt die Geschichte so enden, dass eine Fortsetzung zwangsläufig kommen musste, weil das Finale an sich so unbefriedigend war.

Reichlich Humor und Gewalt vorhanden

Doch bis dahin dauert es. Und wie es für den Autoren üblich ist, schreibt er eine Story nieder, die voller Wendungen und Überraschungen ist. Zusätzlich natürlich zu seinem eigentlichen Markenzeichen, seinem Humor, den er in seine Geschichten einbaut.

Was sich in Mörderisches Spiel bemerkbar macht, ist, dass Peter David die Story noch mehr eskalieren lässt, als es bislang ohnehin schon der Fall war. Vor allem, wenn man den Roman mit Hochverrat vergleicht, fällt einem auf, dass der Blutzoll noch höher ausfällt, als man es von New Frontier-Verhältnissen bislang bereits gewohnt war. Dieses Mal fallen gleich mehrere zehntausende Lebensformen der Gefahr zum Opfer, auch wenn der Autor ihren Tod nicht so heftig darstellt, wie bei der Besatzung der Trident aus dem letzten Band.

Jeder erhält seinen Moment

Dabei bietet die Geschichte vor allem Mackenzie Calhoun Gelegenheit, einmal mehr seinen überlegenen Wahnsinn zur Schau zu stellen. Wiederholt hat man den Eindruck, dass er im Laufe der Story in eine Ecke gedrängt wird. Nur um dann zu erleben, wie er sich aus eben dieser wieder herauskämpft und seinem jeweiligen Gegenspieler dabei mindestens eine blutige Nase verpasst.

Doch in Mörderisches Spiel nutzt Peter David diese Überlegenheit, diesen schon fast kirksche Eigenschaft, den Umständen zu trotzen, um Calhoun am Ende doch noch eine Niederlage beizubringen. Er hat zwar gewonnen, allerdings ist es für ihn eine Art Pyrrhus-Sieg, da der Feind ihm etwas nimmt, was für ihn sehr wichtig war. Und als Leser ist man ziemlich erstaunt, dass der Autor ein solches Finale schreibt, seinem Hauptcharakter einen solchen Verlust beifügt. Womit er im Prinzip einmal mehr bestätigt, dass man in seiner Serie mit allem rechnen muss, auch mit dem Unmöglichen.

Doch auch wenn der Fokus hauptsächlich auf Mackenzie Calhoun liegt, kommen die anderen Mitglieder der New Frontier-Reihe nicht zu kurz. Der Autor achtet darauf, jeder Figur Szenen zu geben, in denen sie glänzen können. Soleta profitiert am meisten davon, da sie von allen Charakteren gefühlt die Momente kriegt, die am meisten in Erinnerung bleiben.

Wenn man an Mörderisches Spiel etwas kritisieren muss, dann ist es das unbefriedigende Ende, dessen Fortsetzung lange Jahre auf sich warten ließ. Und auch der hohe Blutzoll ist etwas, was einen unterm Strich doch verstört. Teilweise kann man sich des Eindruckes nicht verwehren, dass der enorme Darstellungsgrad an Gewalt nur um seiner Selbst existiert.

Star Trek - New Frontier 17 Mörderisches Spiel
Cover © Cross Cult

Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 017: Mörderisches Spiel
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: Blind Man’s Bluff
Übersetzerinnen:  Helga Parmiter, Claudia Kern
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 04/2019
Einband: Taschenbuch
Seiten: 336
ISBN: 978-3-95981-958-9
Sonstige Informationen:
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Positiv

  • Jede Figur erhält seinen Moment
  • Was für ein Ende

Negativ

  • Was für ein unbefriedigendes Ende
  • Stellenweise Gewalt um der Gewalt wegen
Götz Piesbergen

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