Auf der Suche nach Überlebenden landen Captain Kirk und seine Begleiter in einem intergalaktischen Zoo.

Handlung

Die Enterprise hat den Auftrag, nach sechs vermissten Wissenschaftlern zu suchen, finden jedoch nur ihr verlassenes Schiff. Auf Lactra VII hofft Kirk fündig zu werden und beamt mit Spock und McCoy auf die Planetenoberfläche. Während der Suche nach den Vermissten, stellen die Offiziere erstaunt fest, dass auf Lactra VII völlig unterschiedliche Klimazonen direkt nebeneinander liegen, wobei Kirk zugibt,  seltsamere Dinge gesehen zu haben. Als Spock feststellt, dass das vorhandene Wasser zu sauber ist, um aus natürlichen Quellen zu stammen, vermutet er, dass alles auf Lactra VII künstlich angelegt wurde.

Kurz darauf werden sie von drei Lactranern gefangen genommen, ihrer technischen Ausrüstung und Waffen entledigt und hinter einem Kraftfeld eingesperrt. Spock erkennt, dass die Lactraner Telepathen sind, kann ihren Gedanken jedoch nicht folgen, da diese sehr schnell denken. Nach kurzer Zeit werden die Offiziere in einen neuen Käfig gebracht, in dem alles für sie hergerichtet ist, sodass Spock unweigerlich an einen Zoo erinnert wird.

Auf der Suche nach Überlebenden

Ebenfalls in diesem Zoo treffen die drei Offiziere auf drei der vermissten Leute. Einer von ihnen ist krank, sodass sie mit vereinten Gedanken versuchen, den Lactranern telepathisch zu vermitteln, medizinische Ausrüstung zu benötigen. Dies klappt. Daher fassen sie den Plan, einen weiteren Erkrankten vorzutäuschen und einen Kommunikator anzufordern. Auch das glückt, sodass Kirk die Enterprise rufen kann, um alle von Scott hochbeamen zu lassen. Allerdings gerät ein kleiner Lactraner stattdessen aufs Schiff. Während der Kleine das Schiff inspiziert, versuchen seine Eltern mit Kirk in Kontakt zu treten, um ihr Kind zurückzubekommen.

Am Ende erkennt das Lactranerkind, dass die Menschheit weiter entwickelt ist als gedacht, und teilt dies seinen Eltern mit, sodass die Lactraner die föderalen Gefangenen gehen lassen.

Rezension

Ein intergalaktischer Zoo, eine Idee, die in der SF häufiger vorkommt, was allerdings nicht zwingend für Langeweile sorgen muss. Ich muss allerdings zugeben, direkt an die TOS-Episode Der Käfig gedacht zu haben, wo Captain Pike ebenfalls hinter Kraftfeldern „gehalten“ wird. Allerdings gaukelt man ihm dort eine Welt vor. Die Lactraner hingegen sorgen für ein angemessenes Habitat, ganz wie in einem Tiergarten, in dem die tierischen Bewohner ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden, wobei man darüber streiten kann, was als angemessen und tierfreundlich gilt und was nicht.

Rüsselschnecken

Hochintelligente, telepathisch begabte Wesen, die nicht humanoid aussehen. Endlich nimmt man mal wieder etwas Abstand von der allgemein vorherrschenden Form intelligenten Lebens. Bereits in TOS sind nichthumanoide weit entwickelte Lebensformen beteiligt gewesen. Beispielsweise wäre da die Horta, die in Horta rettet ihre Kinder ihr Gelege verteidigt. Spock stellte nach einer Gedankenverbindung fest, ein hochintelligentes Wesen vor sich zu haben. Andere Folgen bieten zwar nichthumanoide hoch entwickelte Lebewesen, jedoch haben diese menschliche Gestalt angenommen, wie beispielsweise Korob und Sylvia, deren wahre Gestalt in Das Spukschloss im Weltall immerhin am Schluss enthüllt wird. Oder auch die Kelvaner aus Stein und Staub, die für ihr Vorhaben extra menschliche Gestalt angenommen haben und diese letztlich behalten (müssen). Das knapp bemessene Budget wird wohl seinen Teil dazu beigetragen haben, dass in TOS fast alle Aliens humanoid aussehen.

In TAS jedoch kann der Kreativität freien Lauf gelassen werden. In Auf der Suche nach Überlebenden treffen wir auf die Lactraner, schneckenartige Wesen, die zu ihrem Vergnügen einen Zoo betreiben. Spock liefert die Erklärung dazu: Die Spezies ist so hochentwickelt, dass ihnen fast alle anderen Wesen wie Tiere vorkommen. Leider erfahren wir sonst nicht sehr viel über diese Wesen, außer dass sie Telepathen und wahre Alleskönner im Bereich Terraforming sind. Aggressiv scheinen sie auch nicht zu sein, auch wenn sie Kirk Schmerzen zufügen, als sie mit ihm telepathischen Kontakt herstellen. Am Ende hören sie sogar auf eines ihre Kinder, welches entdeckt hat, dass die Menschheit fortschrittlicher ist als gedacht, und lassen ihre menschlichen Zootiere frei.

Auf der Suche nach Überlebenden

Fazit

Auf der Suche nach Überlebenden bietet eine kurzweilige, wenn auch nicht überragende Story. Das Thema „intergalaktischer Zoo“ ist eben bekannt. Gelungen ist jedoch die Auflösung: das versehentliche Entführen eine Lactranerkindes, welches das Schiff gefühlt auf den Kopf stellt und seinen Eltern von seinem Abenteuer und den Menschen erzählt. Das ist richtig putzig geraten, vor allem, wie es sich  Scotty schnappt und herumträgt.

Wirklich zu mosern habe ich nicht, außer dass TAS diese unsägliche TOS-Tradition, beide Kommandooffiziere UND den Leitenden Medizinischen Offizier gemeinsam ins Ungewisse zu schicken, fortführt. Ich weiß, ich wiederhole mich in der Hinsicht ständig, aber ich komme einfach nicht über diesen Unsinn hinweg.

Funfacts

  • Wie alle anderen TAS-Episoden auch, wurde Auf der Suche nach Überlebenden in einer stark geschnittenen Version 1976 in Deutschland erstausgestrahlt. Damals hieß die Folge im Deutschen Die gejagten Jäger.
  • 1994 wurde sie mit den Original-Synchronsprechern neu vertont.
  • Auf der Suche nach Überlebenden wurde in der ʼ94er Fassung am 28.09.2016 erstmals im deutschen Free-TV gesendet.

Der deutsche Titel unterscheidet sich immens vom Original. The Eye of the Beholder (Im Auge des Betrachters) ist ein hübsches Wortspiel. Denn der technische und geistige Stand einer Spezies bemisst sich je nach Standpunkt, kann als fortschrittlich oder rückständig erscheinen. Es liegt im Auge des jeweiligen Betrachters.


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