Während Captain Picard mit drei Schulkindern eine Besichtigungstour macht, kommt es zu einer Katastrophe auf der Enterprise.

Katastrophe auf der Enterprise – Desaster
Staffel 5 – Episode 5

Regie: Gabrielle Beaumont
Story: Ron Jarvis & Phillip A. Scorza
Buch: Ronald D. Moore

Inhalt

Die Enterprise kollidiert mitten im offenen Weltraum mit einem Quantenfaden, der das Schiff schwer beschädigt und die meisten Systeme lahmlegt. Dies hat zur Folge, dass die Mitglieder der Crew in verschiedenen Räumen gefangen sind. Captain Picard sitzt mit einer Gruppe von Schulkindern im Turbolift fest und Troi, Fähnrich Ro sowie Chief O’Brien auf der Brücke, weswegen der Counselor gezwungen ist, das Kommando zu übernehmen. Riker und Data versuchen, sich derweil zum Maschinenraum durchzuschlagen und den Warpkern zu reparieren, bevor dieser kollabiert und die Enterprise zerstört …

Rezension

Katastrophe auf der Enterprise präsentiert sich als dramatische Actionfolge, die sich aber selber auch nicht allzu ernst nimmt. Vor allem die Szenen im Turbolift mit Picard und den Kindern, die zu Besuch auf der Enterprise sind, sorgen für einige Schmunzler. Es ist ja bereits seit dem Pilotfilm bekannt, dass der Captain so seine Schwierigkeiten im Umgang mit Kindern hat. Daher ist es für ihn natürlich eine besondere Herausforderung, mit ihnen im Lift eingesperrt zu sein. Er muss hier seine Führungsstärke unter ganz besonderen Umständen unter Beweis stellen, damit sie ohne Hilfe von Außen aus ihrer misslichen Lage entkommen können. Doch es gelingt ihm tatsächlich, aus seinen drei jungen Begleitern ein Team zu schmieden, das hervorragend zusammenarbeitet.

Ebenfalls ziemlich lustig ist jene Szene, in der Worf unfreiwillig zum Geburtshelfer bei Keiko O’Brien wird, die gerade jetzt in den Wehen liegt. Den immer jeder Situation gewachsenen Klingonen dermaßen überfordert zu erleben, als er feststellen muss, dass eine reale Geburt doch etwas ganz anderes ist als eine Holodecksimulation, ist höchst unterhaltsam.

Ziemlich bizarr mutet jene Szene an, in der Riker Datas Kopf von dessen funktionsunfähigen Körper abtrennt. Auch hier zeigt sich, dass es den Autoren der Folge wohl in erster Linie einfach darum ging, etwas Spaß mit den bekannten Charakteren zu haben und sie in ungewohnten Situationen zu zeigen. Aber dabei haben sie die spannenden Elemente der Story natürlich nicht vergessen. Die Szenen auf der Brücke, in denen sich Troi damit konfrontiert sieht, das Kommando über die Enterprise zu haben, und wie sie dabei mit der dickköpfigen Ro Laren aneinandergerät, sorgen für echte, charaktermotivierte Spannung. Insgesamt kann man sagen, dass die Episode die unterschiedlichen Stärken der Crewmitglieder perfekt ausspielt. Jeder zeigt hier, was er kann, auch oder gerade obwohl jeder von ihnen sich in einer ebenso ungewohnten wie auch gefährlichen Lage befindet. Auch ist es interessant zu sehen, wie sich die Crew auf ihre eigenen Stärken verlassen muss und sich dabei nicht auf die Hilfe der allgegenwärtigen Technik verlassen kann, da diese ja überall auf dem Schiff ausgefallen ist. So beweisen die Männer und Frauen von der Enterprise einmal mehr, dass sie durchaus in der Lage sind zu improvisieren, wenn es darauf ankommt.

Ein eher negativer Aspekt der Episode ist jedoch die Tatsache, dass nie genau erklärt wird, was dieser ominöse Quantenfaden eigentlich ist. Wir erfahren nur, dass es sich um ein absolut zerstörerisches Phänomen handelt, welches von den Sensoren nur schwer erfasst werden kann. Die Autoren waren anscheinend nicht kreativ genug, um sich eine schlüssige Erklärung dafür auszudenken, was die Schäden auf der Enterprise verursacht, und zauberten daher diese Notlösung aus dem Hut.

Doch davon abgesehen ist Katastrophe auf der Enterprise ist eine absolut unterhaltsam Folge, die Humor und Dramatik perfekt ausbalanciert und mit interessanten Charaktermomenten aufwartet.

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Sven Wedekin

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