Biggs Darklighter war ein guter Freund von Luke Skywalker, der sein Leben bei der Zerstörung des ersten Todessterns verlor. Dies ist seine Geschichte.

Handlungen

Eigentlich mögen Luke Skywalker und Biggs Darklighter das Imperium nicht. Dennoch träumen beide in der Titelgeschichte davon, an der imperialen Pilotenakademie aufgenommen zu werden. Immerhin scheint dies das einzige Ticket von ihrem trostlosen Heimatplaneten Tatooine zu sein. Während Luke ein ums andere Jahr von seinem Onkel Owen Lars auf dessen Feuchtfarm eingespannt wird, gelingt Biggs der Sprung an die Akademie.

Nach der Ausbildung wird er, gemeinsam mit seinem Kontrahenten Derek Klivian, auf die Fregatte Rand Ecliptic versetzt. Bevor Darklighter den dortigen Dienst antritt, besucht er noch einmal seinen Kumpel Luke auf Tatooine, wo die beiden die Ankunft eines Sternenzerstörers beobachten, der auf das Kurierschiff von Leia Organa schießt. Während für Luke daraus ein großes Abenteuer erwächst, geht Biggs seinen eigenen Weg.

Während einer Routinemission wird er Zeuge eines Massenmordes an wehrlosen Zivilisten, als ein Raumschiff grundlos abgeschossen wird. Der Captain der Rand Ecliptic begrüßt den Abschuss, da dieser ihm Papierkram erspart. Angewidert schmieden Biggs und drei weitere Piloten daraufhin einen Plan, wie sie sich mit TIE-Jägern absetzen und zur Rebellenallianz überlaufen können. Da sie ausgerechnet in diesem Moment von Klivian überrascht werden, müssen sie ihre Flucht vorverlegen, sabotieren noch schnell, was sie können, und brechen Hals über Kopf in ein Asteroidenfeld auf.

Da TIE-Jäger keinen Hyperantrieb haben und ihnen alsbald die Luft ausgeht, müssen die Flüchtigen zurückkehren. Wieder auf ihrer Fregatte müssen sie feststellen, dass es zu einer Meuterei gekommen ist und das Schiff von Rebellensympathisanten übernommen wurde. Angeführt werden sie von niemand Geringerem als Derek Klivian, mit dem sich Darklighter nunmehr anfreundet. Gemeinsam schließen sie sich den Rebellen auf Yavin IV an, für welche sie erst eine Staffel X-Wings und später dazugehörige Astromechdroiden stehlen.

Klivian wird auf beiden Missionen schwer verwundet. Erst verliert er einen Arm, dann ein Bein und zu allem Übel fängt er sich auch noch eine Infektion ein. Gemeinsam mit zwei Rebellinnen sucht Biggs in den Wäldern von Yavin IV nach einem Heilmittel. Kaum hat er dieses gefunden, wird er zu einem Einsatz gerufen. Der Todesstern ist auf dem Weg und muss aufgehalten werden. Der Ausgang der Geschichte ist bekannt.

Die zweite Geschichte Renegat 1 beginnt auf Endor, eine Woche nach dem Sturz des Imperators. Die Rebellen sind noch dabei, den Planeten und seinen Orbit aufzuräumen, da ruft Luke Skywalker die Renegatenstaffel zusammen, um auf Corellia nach Imperialen Ausschau zu halten. Sein Team, bestehend aus Wedge Antilles, Ten Numb, Tycho Celchu und Wes Janson, findet zunächst eine befreite Welt vor. Doch kaum haben sie sich entspannt in einer Bar niedergelassen, wird die Hauptstadt Coronet von imperialen Truppen angegriffen.

General Weir ist eigentlich nur auf ein kleines Massaker an Zivilisten aus, um die Corellianer daran zu erinnern, dass das Imperium immer noch über sie herrscht. Die Anwesenheit der Renegatenstaffel kommt ihm allerdings gelegen. Als Ten Numb die Imperialen auf deren Rückzug verfolgt, gerät er in die Hände des Generals, der ihn verschleppt und persönlich foltert. Dabei lässt sich der Sullustaner derart schnell einschüchtern, dass er noch vor der Folter alle Geheimnisse der Rebellenallianz ausplaudert.

Obwohl Weir den Peilsender seines Gefangenen findet und zerstört, können Luke und die anderen ihn schnell auf Tralus aufspüren und die Imperialen von dort vertreiben. Leider kommen sie zu spät, um ihren Freund zu retten, doch immerhin können sie General Weir abschießen, bevor er die gewonnenen Informationen an seine Vorgesetzten weiterleiten kann. Außerdem befreien sie die einheimischen Selonianer. Zurück bei der Rebellenflotte gibt Luke das Kommando über die Renegatenstaffel an Wedge ab, da er sich um den Wiederaufbau des Jedi-Ordens kümmern muss.

Rezension von Darklighter

Biggs Darklighter tritt in im Film Eine neue Hoffnung nur kurz als Randfigur in Erscheinung. Bekannt ist nur, dass er ein Freund von Luke ist und ebenso wie dieser von Tatooine stammt. Kurz vor dem Angriff auf den Todesstern sehen sich die beiden wieder und wenig später opfert sich Biggs, damit Luke den entscheidenden Schlag gegen die Superwaffe des Imperiums ausführen kann. Ursprünglich sollte es noch eine weitere Szene geben, in welcher die beiden die Ankunft der Tantive IV über ihrem Heimatplaneten sehen, doch diese wurde gestrichen. Der Comic zeigt, was im Film fehlt.

Zum fraglichen Zeitpunkt ist Darklighter noch ein Imperialer, der gerade seine Pilotenausbildung abgeschlossen hat. Dass er dem Imperium kritisch gegenübersteht und es nur als Ticket von der öden Staubkugel nutzt, macht durchaus Sinn, denn schließlich findet er sich ja bei den Rebellen wieder. Bis zum Angriff auf den Todesstern erlebt er gleich mehrere Abenteuer, was zeitlich nicht ganz hinhaut. Immerhin vergehen zwischen dem Beginn und Ende von Episode IV nur wenige Tage.

Es ist nicht glaubwürdig, dass die Rebellen in dieser kurzen Zeit sowohl eine Staffel X-Wings als auch einen Frachter voll R2-Einheiten erbeuten. Zumal sie erst einmal auf den neuen Maschinen trainieren und die Droiden programmieren müssten. Außerdem wirft Rogue One alles über den Haufen, da die Rebellen in dieser Vorgeschichte bereits X-Wings besitzen. Aber okay, der Comic gehört ohnehin zu den Legends. Und wenn er zeitlich etwas entzerrt worden wäre, würde auch alles passen.

Die Handlung an sich funktioniert durchaus und kann mit ein paar Überraschungen aufwarten. So wird der anfangs unsympathische Derek Klivian später zu Biggs’ Freund und dieser rettet ihm gar das Leben. Klivians Biografie ist allerdings durch Rogue One drastisch verändert worden, denn er ist bereits bei der Schlacht von Scarif als Reservepilot dabei, wohingegen er im Comic zu diesem Zeitpunkt auf der Rand Ecliptic stationiert ist und erst noch zu den Rebellen überlaufen muss. Die Frachterpilotin Nera, in die Biggs sich verliebt, kommt in den Filmen überhaupt nicht vor. Hier sorgt sie für ein tragisches Ende, da sie ihren Geliebten nie wiedersehen wird.

Zwei weitere Charaktere, die Darklighter auf Tatooine antrifft, sind die Kinder Deak und Windy. In der Urfassung von Star Wars ist Deak der jüngere Bruder von Annikin Starkiller (der Vorlage von Luke Skywalker), während Biggs und Windy die kleinen Brüder von Leia sind. Ein kleiner Insider, der ebenfalls ins Reich der Legends gehört.

Zum offiziellen Kanon ergeben sich hier dennoch ein paar Überschneidungen, wie die Jagd von Darth Vaders Sternenzerstörer auf die Tantive IV und natürlich die Zerstörung des ersten Todessterns. Diese Szenen sind sehr gut eingefangen, was vor allem an der hervorragenden grafischen Umsetzung liegt, für die einer der besten Zeichner verpflichtet worden ist.

Die Charaktere sind meist sehr gut getroffen, sodass man alle leicht wiedererkennt. Der Faltenwurf der Kleidung ist ebenso rundum gelungen. Die Umgebungen wirken dank einer beachtlichen Detailtiefe sehr lebendig. Überall gibt es etwas zu entdecken. Neben dem ganzen Schrott auf Tatooine kann vor allem der Dschungel auf Yavin IV überzeugen. Nur auf die Maden, die dort über eine tote Bestie herfallen, hätte man verzichten können.

Mit Raumschiffen und Fahrzeugen kennt sich der Zeichner ebenfalls bestens aus. Egal ob TIE-Fighter, X-Wings, Landspeeder, Todesstern oder für den Comic neu erschaffene Frachter – alles sieht hervorragend aus. Unangenehm fällt hier lediglich auf, dass vor allem TIE-Jäger und X-Wings für Flottenverbände kopiert worden sind. Teilweise sind die exakt selben Zeichnungen sogar mehrere Seiten später wieder zu finden. Dies ist wohl dem Umstand geschuldet, dass die Zeichner gerade bei solchen Auftragsarbeiten unter enormem Zeitdruck stehen. Leider wurde dabei ausgerechnet ein TIE-Fighter permanent wiederverwendet, bei dem der hintere Flügel größer als der im Vordergrund erscheint, womit die Perspektive nicht ganz stimmt.

An der Koloration gibt es schlussendlich nur wenig auszusetzen. Die Farbpalette ist sehr natürlich und dank weicher Verläufe trifft dies ebenso auf den Lichteinfall zu. Die Glanzeffekte hätten zuweilen etwas deutlicher hervorgehoben werden können. Am besten wirken sie auf einem imperialen Protokolldroiden, der glänzt, als wäre er gerade frisch poliert worden. Der einzig wirkliche Kritikpunkt sind die blassen  Sternenhintergründe. Der Weltraum erscheint bläulich und die Sterne sind nur weiße Kleckse, denen das Leuchten fehlt.

Rezension von Renegat 1

Während die erste Geschichte kurz vor und während Episode IV – Eine neue Hoffnung spielt, macht die zweite Story einen gewaltigen Sprung nach vorn und beginnt eine Woche nach Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter. Das macht es wieder einmal schwer, alles in chronologisch korrekter Reihenfolge zu lesen.

Die Handlung bringt Luke noch einmal mit der Renegatenstaffel zusammen, der allen voran sein langjähriger Kampfgenosse Wedge Antilles angehört. Aus der Aufklärungsmission, die Luke eigentlich als Fronturlaub geplant hatte, wird schnell bitterer Ernst. General Weir erweist sich dabei als krankhafter Sadist. Obwohl er nicht wirklich die Kapazität hat, Corellia besetzt zu halten, startet er einen Angriff auf die Hauptstadt des Planeten. Es geht ihm dabei lediglich darum, die Bevölkerung für ihr freigeistiges Verhalten abzustrafen. Anschließend zieht er sich sofort wieder zurück.

Leider nimmt er zuvor Ten Numb gefangen, an dem er seinen Sadismus weiter ausleben kann. Zunächst entfernt er den Peilsender des Piloten und mit ihm gleich die ganze Hand. Später foltert er seinen Gefangenen, obwohl dieser durchaus redselig ist. Dies zahlt sich für Numb aber keinesfalls aus, denn es rettet ihn weder vor der Folter noch vor dem Tod.

Die Mission zu seiner Rettung läuft derweil etwas zu glatt, denn die Imperialen auf Tralus sind den vier übrigen Rebellen sowohl zahlenmäßig als auch waffentechnisch überlegen. Dennoch tritt General Weir abermals den Rückzug an und Lukes Team hat allzu leichtes Spiel mit dessen Leuten. Das macht den letzten Akt stark unglaubwürdig.

Kritikwürdig ist außerdem, dass die Handlung auf zwei Systeme verteilt wird. So kommen Corellianer und Selonianer beide zu kurz. Und wenn man sich ansieht, wie feige und inkompetent Weirs Truppe auftritt, hätten sich Letztere auch durchaus längst selbst befreien können. Das Einzige, was sie davon abgehalten hat, ist ihr Unwissen über den Sturz des Imperiums. Wenigstens ist das eine vernünftige Erklärung. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn die Selonianer wenigstens einen Beitrag zu ihrer Befreiung leisten würden, wie zuvor die Ewoks. So tragen sie kaum etwas zur Handlung bei.

Optisch bleibt die zweite Geschichte ebenfalls leicht hinter der Titelstory zurück. Der Zeichenstil ist etwas rauer, was vor allem bei Gesichtern und Kleidung auffällt. Alles ist etwas kantiger und der Faltenwurf ist weniger ausgeprägt. Immerhin sehen die Ewoks aber klasse aus.

Die Umgebungen sind okay, obwohl der Detailgrad im Vergleich zur ersten Geschichte etwas geringer ist. Wirklich gelungen sind dagegen Sternenjäger wie die X-Wings und A-Wings. Zumindest im Vordergrund sind die die Raumschiffe hochdetailliert und die Perspektiven stimmen. Im Hintergrund nimmt der Detailgrad jedoch schlagartig ab.

Die Koloration befindet sich auf einem ähnlich hohen Niveau, welches aber immer noch unter dem der Darklighter-Geschichte liegt. Die Farbpalette ist etwas schmaler und die Verläufe sind nicht ganz so natürlich. Schlecht sieht der Comic aber keinesfalls aus.

Fazit

Die erste Geschichte gibt Biggs Darklighter mehr Profil, obwohl sie nicht zum offiziellen Kanon gehört. Die grafische Umsetzung ist rundum gelungen, wenn man mal von dem ganzen Copy-&-Paste absieht. Geschichte Nummer 2 ist ebenfalls solide umgesetzt und läuft auf den Abschied Luke Skywalkers hinaus, der sich um eine neue, größere Aufgabe kümmern muss.

Erschienen ist Imperium:Darklighter u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 15 in der Star Wars Comic-Kollektion. Als Bonus gibt es am Ende noch einen kurzen Artikel über die Ursprünge der Macht, die zumTeil auf dem chinesischen Konzept der Lebensenergie Chi basiert sowie auf dem Qigong, wovon der Charakter Qui-Gon abgeleitet ist. Ein weiterer zweiseitiger Artikel ist den Star Wars-Comics aus dem Hause Dark Horse gewidmet.

Info

Autor: Paul Chadwick / Haden Blackman
Zeichner: Doug Wheatley / Thomás Giorello
Farben: Chris Chuckry & Joe Wayne / Michael Atiyeh
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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  • Story 1
    9/10
  • Zeichenstil 1
    9/10
  • Koloration 1
    9/10
  • Story 2
    7/10
  • Zeichenstil 2
    7/10
  • Koloration 2
    7/10
8/10
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