Darth Vader nimmt sich einen Schüler, den er Starkiller nennt und als Attentäter auf überlebende Jedi ansetzt.

The Force UnleashedHandlung

Darth Vader hat sich heimlich einen Schüler genommen, den er einst im Kindesalter von Kashyyyk entführt hat. Der Vater des Jungen war ein Jedi, den Vader eigenhändig tötete. Ebenso wie alle anwesenden imperialen Zeugen, denn mit der Ausbildung eines Schülers hat er die Regel der Zwei gebrochen, und das darf sein Meister nie erfahren.

Nachdem Galen Marek, der sich nun Starkiller nennt, ausreichend vom Droiden Proxy trainiert wurde, schickt Vader ihn aus, Jedi zu töten. Als Pilotin steht ihm Juno Eclipse zur Seite. Die erste Mission führt die beiden zu einer TIE-Fighter-Werft im Orbit von Nar Shaddaa, wo Starkiller Meister Kota stellt. Dieser kann allerdings entkommen. Um sein Versagen zu vertuschen, präsentiert er dem Sith-Lord das erbeutete Lichtschwert des Jedi als angeblichen Beweis für dessen Ableben.

Sein nächstes Ziel ist Meisterin Shaak Ti, die er auf Felucia ermordet. Von dort folgen ihm Spione des Imperators, der Vader keine andere Wahl lässt, als Starkiller zu töten. Zumindest scheinbar, denn dieser lässt den schwer verwundeten Starkiller bergen und medizinisch versorgen. Von dem Schiff, auf dem der Schüler erwacht, muss er auf eigene Faust fliehen und trifft dabei auf Juno, die inzwischen als Verräterin gefangen genommen wurde. Gemeinsam mit ihr gelingt ihm die Flucht.

Von seinem Meister erhält er den Befehl, eine Rebellenallianz zu gründen, um Palpatine zu schwächen, sodass Vader ihn stürzen und selbst die Macht ergreifen kann. Nachdem Starkiller in der Wolkenstadt seinen neuen Meister in Kota gefunden hat, führt ihn seine nächste Mission nach Kashyyyk, wo er Kontakt zu einem wichtigen Rebellenführer aufnehmen soll. Dort, wo sich einst seine Eltern versteckt hatten, erscheint ihm der Machtgeist seines Vaters, der ihn endgültig auf die helle Seite der Macht zieht.

Mit neuer Motivation rettet Galen erst Leia Organa von Kashyyyk und anschließend ihren Vater von Felucia, wo dieser in die Fänge der dunklen Jedi Maris geraten ist. Danach erhält er von Darth Vader den Auftrag, eine Imperiale Werft auf Raxus Prime zu zerstören, was ihm gelingt. Als er im Anschluss die führenden Oppositionellen auf Corellia versammelt, um die von Vader gewünschte Rebellenallianz zu gründen, wird das Treffen von imperialen Truppen beendet. Die Senatoren werden gefangen genommen und Marek von seinem einstigen Meister in einen Abgrund entsorgt.

Wie sich herausstellt, war es gar nicht Vaders Plan, Palpatine zu stürzen. Zumindest nicht mit Starkiller. Vielmehr war es Palpatines Plan, den Schüler seines Schülers zu benutzen, um alle Rebellenführer ausfindig zu machen und an einem Ort zu versammeln. Diese leben nur noch, weil der Imperator an ihnen ein Exempel statuieren will. Sie werden zum noch unfertigen Todesstern verschleppt, wo Starkiller sich für ihre Rettung opfern muss. Sein Vermächtnis ist die Geburt der Rebellenallianz.

Rezension von The Force Unleashed

The Force Unleashed ist die Comicadaption des gleichnamigen PC-Spiels, welches zwei Jahre vor den Ereignissen in Episode IV: Eine neue Hoffnung angesiedelt ist. Selbstverständlich gehören das Spiel, der Comic und ebenso die Romane zu den Legends. Starkiller ist im offiziellen Kanon nicht der Schöpfer der Rebellenallianz. Deren Ursprünge reichen ohnehin bis in die Zeit kurz vor der Ausrufung des Imperiums zurück, denn obwohl eine entsprechende Szene aus Episode III: Die Rache der Sith geschnitten wurde, ist das Treffen zwischen Bail Organa, Mon Mothma und anderen Oppositionsführern offizieller Teil des Kanons.

Nichtdestotrotz macht das Videospiel Spaß, wobei der Comic den Inhalt nur stark verkürzt wiedergibt. Die Kürzungen betreffen vor allem die langen Missionen, in denen inhaltlich nicht viel passiert, wohingegen die Zwischensequenzen mit den wesentlichen Story-Elementen allesamt vorhanden sind. Die sind sowohl im Spiel als auch im Comic gut geschrieben.

Es macht durchaus Sinn, dass sich Darth Vader einen heimlichen Schüler nimmt, um irgendwann seinen Meister zu hintergehen, denn das ist typisch für die Sith. Schon Count Dooku hat erst Asajj Ventress sowie später Savage Opress ausgebildet und gegen Palpatine intrigiert. Vader plant Ähnliches schließlich mit seinem Sohn Luke, der sich jedoch nicht darauf einlässt. Bei Starkiller hat er den Vorteil, dass er ihn schon als Kind in den Künsten der dunklen Seite ausbildet und damit von klein auf in die gewünschte Richtung manipuliert.

Starkillers erstes Attentat schlägt fehl, was aber von großer Bedeutung für den weiteren Handlungsverlauf ist. Meister Kota sieht nämlich in der Zukunft Starkillers sich selbst als dessen Meister. Durch die Umstände wird Galen Marek tatsächlich immer weiter auf die helle Seite gezogen, doch zuvor tötet er noch zwei Jedi. Der Mord an Kazdan Paratus, der auf dem Schrottplaneten Raxus Prime den Jedi-Tempel von Coruscant nachgebaut hat, fehlt im Comic komplett. Der Kampf gegen Shaak Ti, die laut offiziellem Kanon bereits während der Order 66 von Anakin Skywalker getötet wurde, ist dagegen sehr ausführlich geschildert. Einschließlich ihrer Warnung, dass sich Sith immer gegenseitig verraten, was Starkiller kurz darauf erfahren muss. Damit beginnt seine Abkehr von der dunklen Seite.

Die Szene, in der Darth Vader seinen Schüler vor Palpatine von der Brücke der Executor in den Weltraum entsorgt, ist leider etwas unrealistisch. Zwar wird das Fenster, durch welches er Starkiller hinaus schleudert, recht zügig mit einem Schott abgedichtet, doch da weder er noch der Imperator sich irgendwo festhalten, hätten sie eigentlich genauso wie ihr Opfer durch den Unterdruck hinaus gesaugt werden müssen.

Abgesehen von solchen physikalischen Patzern bleibt es aber spannend. Starkiller, der an seinem alten Meister zu zweifeln beginnt, findet in General Kota einen neuen Meister. Der treibt sich in der Wolkenstadt rum und ist dem Alkohol verfallen, weil er seine Niederlage gegen das Imperium nicht verwunden hat. Erst als Marek ihn vor den Schattenwachen des Imperators rettet, fasst er neuen Mut und Hoffnung. Im Comic verwendet Starkiller übrigens Karbonitgas, um Gegner einzufrieren, wofür es im Spiel Bonuspunkte gibt.

Weiter geht es auf Kashyyyk, wobei die Zwischensequenz mit Leias Gefangennahme, die im Spiel vor der Bespin-Mission stattfindet, im Comic fehlt. Dramaturgisch ist das allerdings ein ganz guter Kniff, denn dadurch wird die Identität der Kontaktperson nicht vorzeitig verraten. Bei der anschließenden Gründung der Rebellenallianz hat Starkiller bereits ehrliche Absichten, da er auf Kashyyyk seine Erinnerung zurück erhält, dass Darth Vader seinen Vater ermordet hat. Zusammen mit dem Verrat auf Corellia markiert dies seine endgültige Abkehr von der dunklen Seite.

Zuvor geht es aber noch einmal zurück nach Felucia und Raxus Prime. Die wichtigsten Handlungselemente dieser Missionen sind im Comic enthalten, nur der Spaziergang durch die Innereien eines gigantischen Sarlaccs ist komplett gekürzt worden. Dafür ist die Szene mit Shaak Tis Schülerin Maris enthalten, welche auf die dunkle Seite abzugleiten droht. Dies ist äußerst wichtig, da Galen sie verschont, was seinen Wechsel zur hellen Seite unterstreicht.

Leider hält Starkiller immer noch Kontakt zu Darth Vader, was ihm und seinen neuen Freunden zum Verhängnis wird. Juno erwischt ihn bei dem Gespräch mit seinem alten Meister und warnt ihn vor diesem. Zwischen den beiden entwickelt sich langsam eine Romanze, was es umso tragischer macht, dass Galen Marek auf seiner letzten Mission, bei der er die Senatoren und Kota vom Todesstern rettet, stirbt.

Im Gegensatz zum Spiel erzählt der Comic die Handlung übrigens in Rückblenden. In der Rahmenhandlung bergen Juno Eclipse und Bail Organa die Überreste von Proxy auf Corellia, um Starkillers Geschichte zu rekonstruieren. Natürlich kann Juno ebenfalls einen Beitrag dazu leisten, da sie Galen stets begleitet hat.

Weitere Unterschiede zwischen Spiel und Comic betreffen vor allem die grafische Umsetzung. So sieht die TIE-Fighter-Fabrik zwar äußerlich exakt so aus wie die Vorlage, aber die Inneneinrichtung weicht stark ab und ist viel dunkler. Weiterhin sehen die Sternenzerstörer zuweilen nicht so aus, wie Filme und Spiel es vorgeben. Der Sternenzerstörer, den Starkiller auf Raxus Prime zum Absturz bringt, hat eine zusammengestauchte Brücke und vier statt drei Haupttriebwerke. Sein eigenes Schiff, die Rogue Shadow, ist dagegen wieder sehr präzise umgesetzt und der Todesstern ist ein echtes Highlight.

Der Droide, der Starkillers halbtoten Körper aus dem All birgt, sieht im Comic wiederum völlig anders aus als im Spiel. Statt der Gamevorlage wurde ein Spionagedroide vom selben Modell wie dem aus Episode V gezeichnet. Der Trainingsdroide Proxy ist dafür sehr akkurat umgesetzt. Die biologischen Charaktere sehen schließlich mal mehr, mal weniger wie ihre Vorlagen aus, was daran liegt, dass sich mehrere Zeichner abgewechselt haben. Vor allem Bail Organa und Mon Mothma sind zuweilen kaum wiederzuerkennen.  Immerhin Leia ist aber gut getroffen.

Richtig übel hat es dagegen Darth Vader erwischt. Der sieht mitunter aus, als wäre er von einem Zerrspiegel abgezeichnet worden. Vor allem sein Helm ist oft völlig deformiert. Erst im letzten Kapitel, als sein Helm halb zerstört ist, kann er endlich optisch überzeugen. Ein einheitlicher Stil wäre insgesamt wünschenswert gewesen. Zumindest die Koloration stammt aber aus einer Hand und befindet sich auf einem durchgehend hohen Niveau. Die Farbverläufe sind weich, der Lichteinfall ist gut, nur die Glanzeffekte hätten etwas ausgeprägter sein können. Dafür sehen Leuchteffekt und Explosionen gut aus.

Fazit

Wer das Spiel kennt, wird die Comicadaption mögen. Die Kürzungen sind verschmerzbar und alle wirklich wichtigen Szenen sind enthalten. Das größte Manko sind die ständig wechselnden Zeichenstile, wobei Darth Vaders Deformierungen besonders übel aufstoßen, wohingegen Raumstationen sowie der Todesstern definitiv gelungen sind. Erschienen ist The Force Unleashed u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 73 in der Star-Wars-Comic-Kollektion, bei dem lediglich die auf dunklen Stellen haftenden Papierschnitzel negativ auffallen.

Info

Autoren: Haden Blackman
Zeichner: Brian Ching, Bong Dazo & Wayne Nichols
Farben: Michael Atiyeh
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite

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Warpskala

Warpskala
7 10 0 1
  • Story
    7/10
  • Zeichenstil
    6/10
  • Koloration
    9/10
7/10
Total Score

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