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Seine bekannteste Rolle hat dafür gesorgt, dass Ahmed Best beinahe Selbstmord beging.

Ein schauspielernder Musiker

Ahmed Best und Star Wars sind eng miteinander verknüpft. Der am 19. August 1973 geborene Schauspieler und Voice-Over-Artist hat im Laufe seiner Karriere schon viele Rollen gesprochen und auch dargestellt. Doch am bekanntesten ist er für eine der meistgehassten Figuren des Franchise: Jar Jar Binks.

Über die Familie des Darstellers sind kaum Infos vorhanden. Er stammt wohl aus einer musikalischen Familie und er ist der jüngere Bruder der Sängerin Dunia Best Sinnreich, die mehrere Bands mitbegründet hat und ein ehemaliges Mitglied der Ska-Gruppe The Slackers war. Er selbst ging auf die Columbia High School, wo er 1991 seinen Abschluss machte. Danach studierte er Percussions an der Manhattan School of Music.

Sein Schauspieldebüt gab er jedoch schon vor seinem Studium. Denn im Jahr 1989 war er ein Extra in Der knallharte Prinzipal, also ein Schauspieler, der in einer nichtsprechenden Rolle vorwiegend im Hintergrund zu sehen war. Dies war allerdings dann auch auf lange Sicht die letzte Rolle von Ahmed Best.

Nahezu tödlicher Hass

In der Zwischenzeit trat er 1994 der Acid Jazz-Band The Jazzhole bei. Er trug wohl wesentlich mit zum Erfolg dieser Gruppierung bei, indem er drei Alben mitschrieb und produzierte. 1995 wurde er Teil der Percussionsgroup Stomp und tourte mit ihr durch Amerika und Europa. Dies war dann für ihn schicksalsentscheidend, weil nämlich der Casting Director Robert Gurland ihn 1997 bei einem der Auftritte beobachtete und von seinen flexiblen und athletischen Bewegungen begeistert war.

Dies führte schließlich dazu, dass Ahmed Best 1999 als Jar Jar Binks in Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung gecastet wurde. Technisch war der Charakter durchaus beeindruckend, da sein Aussehen komplett am Computer erstellt wurde. Doch die Tollpatschigkeit der Figur, ihr forciert wirkender Humor sowie ihre klischeehafte Sprache sorgten dafür, dass sie von Fans des Franchises überwiegend abgelehnt, ja sogar verhasst wurde.

Für den Darsteller wurde dies teilweise unerträglich, da er viel von sich persönlich in den Charakter steckte. Weshalb ihn die Hassangriffe, die sich auch gegen den Schauspieler selbst richteten, sehr trafen. So sehr, dass er sogar mit dem Gedanken spielte, Selbstmord zu begehen. Zum Glück sah er davon ab.

Und immer wieder der Gungan

Ahmed Best und Jar Jar Binks, das blieb unzertrennlich. Wann immer die Figur auftauchte, sprach er sie. Und das war nicht nur in den Filmen, sondern ebenfalls in Computer- und Videogames, wie zum Beispiel dem offiziellen Videospiel zu Episode I (1999) oder Jar Jar’s Journey, das in demselben Jahr herauskam.

Im Jahr 2000 sprach er verschiedene Figuren in der englischen Synchronisation des Anime Carried by the Wind: Tsukikage Ran. Zwei Jahre später nahm er seine Rolle als Jar Jar Binks wieder auf, als er in Star Wars: Episode II – Angriff der Klonkrieger auftrat. Ebenso stellte er den Menschen Achk Meq-Beq dar. 2004 sprach er in dem Animationsfilm Kangaroo Jack – der Juwelenraub den Hauptcharakter Louis Booker und war ein Jahr später in Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith erneut Jar Jar Binks.

Ahmed Best

2007 zeigte sich, das Ahmed Best den Hass inzwischen verdaut hatte und keine Probleme damit hatte, seinen Charakter durch den Kakao zu ziehen. Denn er sprach in Robot Chicken: Star Wars erneut den Gungan. In diesem Animationsfilm wurde dabei das Franchise persifliert. 2008 war er schließlich das erste Mal Produzent, Regisseur und Drehbuchautor, als er die erste und einzige Folge der Comedy This can’t be my life erstellte und mitspielte. 2009 führte er in dem Kurzfilm Susan Boyle’s First Kiss erneut Regie.

Eine Stimme für alle Fälle

Jar Jar Binks ließ den Schauspieler nie los. So sprach er den Charakter zwischen 2008 und 2014 in insgesamt sieben Folgen der Animationsserie Star Wars: The Clone Wars, dem dazugehörigen Videospiel Clone Wars Adventures, das 2010 veröffentlicht wurde, sowie auch in den anderen Robot Chicken: Star Wars-Specials, die 2008 und 2010 rauskamen.

2011 war das Jahr, wo Ahmed Best zum letzten Mal Regie führte. Dies tat er in sieben Episoden der Comedyserie Bandwagon: The Series. Im selben Jahr hatte er auch einen seltenen Auftritt als realer Schauspieler, als er in vier Folgen der Comedyshow Easy to Assemble zu sehen war. Im Jahr 2012 war er im Animationsfilm JFH: Justice-For-Hire – The Motion Comic Animation zu hören. Das Besondere daran war, dass dieser auf einem Independentcomic basierte, der zur selben Zeit erschien. Zwei Jahre später sollte eine Realverfilmung rauskommen, die via Kickstarter finanziert worden war. Und dort war er ebenfalls zu sehen.

In der Welt der Videospiele sprach er 2012 in Lego Star Wars: Das Imperium schlägt ins Aus und 2015 in Disney Infinity 3.0 erneut Jar Jar Binks. 2018 war er in Fallout 76 zu hören, wo er im Wastelanders-DLC diverse Charaktere vertonte.

Endlich mal ein Jedi

Zuletzt spielte er 2020 in der Gameshow Star Wars: Jedi Temple Challenge den Jedi Meister Kelleran Beq. Ebenso ist er Produzent der Serie. Und 2021 hatte er einen Gastauftritt in der Comedyserie Sidetracked.

Der Schauspieler ist mit Raquel Horsford Best verheiratet. Leider ist unklar, seit wann sie verheiratet sind und ob das glückliche Paar Kinder hat.

Ahmed Best im Web

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Götz Piesbergen

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