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Selbst im hohen Alter ist Christopher Plummer immer noch als Schauspieler aktiv.

Berühmte Vorfahren

Der als Arthur Christopher Orme Plummer geborene Darsteller ist seit über sieben Jahrzehnten aktiv. Er erblickte am 13. Dezember 1929 in Toronto, Ontario, Kanada das Licht der Welt. Er war das einzige Kind von John Orme Plummer, der Aktien und Wertpapiere verkaufte, und Isabell Mary, die als Sekretärin für den Dekan der Wissenschaften der McGill University arbeitete. Zu seinen Vorfahren zählten unter anderem Sir John Abbott, der dritte Premierminister von Kanada, sowie der Patentanwalt und Agent F. B. Fetherstonhaugh.

Seine Eltern ließen sich kurz nach seiner Geburt scheiden und er wuchs bei seiner Mutter auf. Er spricht fließend Englisch und Französisch. Als Schuljunge studierte er zunächst, um ein Konzertpianist zu werden. Doch dann entwickelte er eine Liebe zum Theater und fing mit der Schauspielerei an, als er auf die High School of Montreal ging. Er studierte eben diese, als er auf der McGill University war und wurde 1946 von dem Theaterkritiker und Amateurtheaterregisseur Herbert Whitaker entdeckt, der ihn, im Alter von 18 Jahren, als Oedipus für Jean Cocteaus La Machine infernale castete. Was für Christopher Plummer der Auftakt zu einer langjährigen Schauspielkarriere war.

Diese fand ab den 1950er Jahren nicht nur im Theater statt, sondern auch im Film und Fernsehen. 1953 trat er das erste Mal auf der Mattscheibe auf, im Rahmen der General Motors Theatre-Serie. In diesem Jahrzehnt tauchte er hauptsächlich in Fernsehserien auf, in denen Theaterstücke aufgeführt wurden. 1958 hatte er dann auch sein Filmdebüt. Zunächst war er in dem Fernsehfilm Little Moon on Alban zu sehen und anschließend, im selben Jahr, in dem Film Eines Tages öffnet sich die Tür.

Ein Mann der vielen Genres

In den 1960er Jahren war Christopher Plummer nur zu Beginn des Jahrzehnts in TV-Serien zu sehen. Ansonsten trat er nur in Fernseh- und Kinofilmen auf. So war er 1960 Teil von Captain Brasshound’s Conversion, spielte den Commodus in dem Kinoepos Der Untergang des römischen Reichs (1964) und hatte 1965 die männliche Hauptrolle in Verdammt süße Welt. 1967 wirkte er an der Seite von Omar Sharif in Die Nacht der Generale mit und stellte ein Jahr darauf in Der Haftbefehl Sir James Quentin dar.

Im Verlauf der 1970er Jahre trat er erneut in Fernsehserien auf. Doch zunächst spielte er 1970 Duke Wellington, den Konterpart zu Rod Steigers Napoleon Bonaparte in Waterloo. Vier Jahre später nahm er die Rolle wieder auf, als er in der Serie Witness to Yesterday als diese Figur interviewt wurde. 1975 war er in Der rosarote Panther kehrt zurück zu sehen und stellte in demselben Jahr in Der Tag, der die Welt veränderte den Erzherzog Ferdinand dar. Ein Jahr später machte er zum ersten Mal seit Jahrzehnten wieder in einer Fernsehserie mit. In der Miniserie Die Bankiers war er neben Kirk Douglas einer der Hauptdarsteller. 1977 dann die nächste Miniserie. In Jesus von Nazareth konnte er den Herodes-Part übernehmen. Und 1978 trat er in seinem ersten Science Fiction-Film auf. In Star Crash – Sterne im Duell schauspielerte er den Imperator.

In den 1980er Jahren trat er häufig in Filmproduktionen auf. Im Fernsehen war er nur sporadisch zu sehen. Zunächst tauchte er 1980 in Killer-Piraten greifen an auf. Ein Jahr darauf machte er in Der Zweite Mann mit. Unvergessen seine Rolle als Erzbischof Vittorio Contini-Verchese in der Miniserie Die Dornenvögel aus dem Jahr 1983. Drei Jahre später war er dann Teil der Fernsehminiserie Im Feuer der Gefühle. In demselben Jahr, also 1986, sprach er das erste Mal eine Zeichentrickfigur. In Feivel der Mauswanderer verlieh er der Möwe Henri seine Stimme.

Christopher Plummer

Eine vielfältige Karriere

1991 spielte er in Star Trek VI – Das unbekannte Land den klingonischen General Chang. Seine Rolle zitierte liebend gerne Shakespeare und war ein charismatischer Antagonist. In demselben Jahr trat er auch in der Miniserie Berlin Lady auf. Von 1990 bis 1993 hatte er dann seine erste Hauptrolle in einer normalen Fernsehserie. In Auf eigene Faust stellte er Alexander Addington dar. Von 1990 bis 1994 sprach er den Erzähler in der Kinderzeichentrickserie Madeline. Das ist insofern von Bedeutung, als dass Christopher Plummer ein Jahr darauf in The New Adventures of Madeline wieder aufnahm. Und ein Jahr später sprach er diesen ebenfalls in dem Videospiel Madeline’s European Adventure. Es sollte nicht das letzte Videogame sein, in dem er zu hören war. So konnte man seine Stimme unter anderem in einigen Star Trek-Spielen, wie beispielsweise dem 1997er Starfleet Academy, erlauschen, wo er erneut General Chang zum Leben erweckte.

Im neuen Jahrtausend machte er keine Anstalten, irgendwie kürzer zu treten oder gar sich zur Ruhe zu setzen. Im Gegenteil: Er war aktiv wie eh und je. Im Jahr 2000 spielte er zum Beispiel in Wes Craven präsentiert Dracula als Abraham van Helsing mit, wirkte ein Jahr später in A Beautiful Mind – Genie und Wahnsinn mit und stellte in Blizzard – Das magische Rentier Santa Claus dar. 2008 wirkte er in der Miniserie Virus – Der Tod kennt keine Grenzen als P. J. Aimes mit. Ein Jahr darauf hatte er in Terry Gilliams Das Kabinett des Doktor Parnassasus die Hauptrolle und sprach in dem Videospiel zum Pixar-Film Oben die Figur Charles Muntz, was er auch in dem gleichnamigen Kinofilm tat.

Auch im neuenJahrzehnt führte Christopher Plummer seine vielfältige Karriere fort. 2011 war er in dem Videospiel The Elder Scrolls V: Skyrim und ein Jahr später in Kinect Rush: Ein Disney-Pixar Abenteuer zu hören. In letzterem sprach er erneut Charles Muntz, seinen Charakter aus Oben. Doch hauptsächlich galt seine Hauptaufmerksamkeit dem Film. So war er 2011 in Verblendung zu sehen und 2013 in Muhamed Alis größer Kampf. 2015 hatte er eine starke Rolle als Auschwitz-Überlebender mit Demenz in dem Thriller Remember – Vergiss nicht, dich zu erinnern. Und in der Howard Lovecraft computeranimierten Filmtrilogie sprach er den Dr. West. 2019 wirkte er erneut in einer Fernsehserie mit, als er für zwölf Folgen in Departure – Wo ist Flug 716? mitspielte.

Eine seltene Bestleistung

Christopher Plummer ist einer der wenigen Schauspieler, die die sogenannte Triple Crown of Acting erreicht haben. Damit ist gemeint, dass er mit dem Tony, dem Emmy und dem Academy Award jeweils die höchste Auszeichnung in Theater, Fernsehen und Kino gewonnen hat. Den Tony gewann er 1997 in der Kategorie „Best Actor in a Play“ für das Stück Barrymore. Den Emmy gewann er zweimal. Einmal 1977 in der Kategorie „Outstanding Actor – Limited Series or Movie“ für Die Bankiers. Und einmal 1994 in der Kategorie „Outstanding Voice-Over Performances“ für seine Arbeit in Madeline. Den Academy Award gewann er 2011 in „Best Supporting Actor“ für seine Roller in Beginners.

Der Schauspieler hat in seinem Leben dreimal geheiratet. Das erste Mal war er von 1956 bis 1960 mit der amerikanischen Schauspielerin und Sängerin Tamy Grimes zusammen. Aus dieser Beziehung stammt auch sein einziges Kind, die Schauspielerin Amanda Plummer. Leider konnte er nicht viel Zeit mit seiner Tochter verbringen, weil ihre Mutter jeglichen Kontaktversuch des Vaters blockierte. Das änderte sich erst, als das Kind erwachsen wurde. Seitdem haben sie eine freundschaftliche Beziehung. Seine zweite Ehe war mit der Journalistin Patricia Lewis von 1962 bis 1967. Seit 1970 sind er und die Schauspielerin Elaine Taylor verheiratet.

Am 05.02.2021 verstarb Christopher Plummer in seinem Haus in Conneticut.

Christopher Plummer im Web

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Götz Piesbergen

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