Es war die Körpergröße, die für Kevin Peter Hall zum Erfolg führte.

Ein langweiliger Sport

2,20 Meter! So groß war der am 9. Mai 1955 geborene Schauspieler. Seine Körpergröße kam dabei nicht von ungefähr. Seine gesamte Familie war überdurchschnittlich groß. Sein Vater Charles Hall war 1,98 Meter hoch und seine Mutter Sylvia Hall 1,88 Meter. Kevin Peter Hall war jedoch von allen derjenige, der am meisten gewachsen war, sogar von seinen sechs Brüdern, die sich alle so um die 1,96 Meter einpendelten.

Bei so einer Körpergröße war es natürlich logisch, dass er Basketball spielte. Das geschah schon während seiner Jahre an der Penn Hills High School. Und auch als an der George Washington University in Washington D.C. Theaterkünste studierte, war er sportlich aktiv. Nachdem er in diesem Fach seinen Abschluss hatte, ging er nach Venezuela, wo er professionell Basketball spielte.

Doch nach einem Jahr verlor Kevin Peter Hall das Interesse an dem Profisport und zog nach Los Angeles. Dort gründete er mit seinem Collegekollegen Jay Fenichel ein Musikduo. Gemeinsam tourten sie durch die Nachtclubs der Los-Angeles-Gegend.

Ein Monster und ein Mensch

1979 fing er an, auch als Schauspieler zu arbeiten. Dabei war er während seiner gesamten Karriere überwiegend auf die Rolle eines Monsters festgelegt. Das zeigte sich ebenfalls in seinem ersten Film. In Die Prophezeiung stellte er den Mutanten Bear dar, wurde für diese Darstellung allerdings nicht in den Credits gelistet.

Auch in Das Geheimnis der fliegenden Teufel (1980) stellte Kevin Peter Hall das Böse dar. Genauer gesagt war er ein Alien, das die Menschen jagte. Seine Rolle in Dark Night – Sie greifen nach den Lebenden (1982) war anschließend immerhin nicht der Antagonist. Dennoch erlebte seine Figur nicht das Ende des Films.

Bekannt wurde er aber auch durch die Serie Die Spezialisten unterwegs, die von 1985 bis 1986 lief. Seine Rolle Dr. Elvin „El“ Lincoln war etwas scheu und zurückhaltend, obwohl er, wie im realen Leben, ein großartiger Basketballspieler war. Die Figur hatte die Fähigkeit zu schrumpfen, womit er in guter Gesellschaft war, da im Mittelpunkt der Fernsehserie Leute standen, die außergewöhnliche Fähigkeiten besaßen. Die Superheldencomics ließen grüßen.

Kevin Peter Hall

Der große Gegenspieler

1987 hatte Kevin Peter Hall dann eine Rolle, die ihn endgültig berühmt machte. In der Komödie Bigfoot und die Hendersons (OT: Harry and the Hendersons) spielte er den Titelcharakter, der aus Versehen von George Henderson angefahren wurde und danach bei der Familie lebt. Natürlich war auch sein Auftritt in Predator unvergessen. Er spielte dort den außerirdischen Jäger, der hinter Arnold Schwarzenegger und seiner Truppe her ist. Seine Rolle hatte dabei zuvor große Veränderungen durchlaufen und sollte ursprünglich von Jean-Claude van Damme gespielt werden. Übrigens konnte man ihn gegen Ende des Films auch ohne Maske sehen, da er dann den Helikopterpiloten darstellte.

1989 trat er in der TNG-Episode Der Barzanhandel auf. Es war sein erster und einziger Auftritt in Star Trek, obwohl er ursprünglich für die Rolle des Geordi LaForge vorsprach. Von 1989 bis 1990 hatte er anschließend für sieben Folgen eine wiederkehrende Rolle in der Comedyreihe 227. Ebenfalls 1990 stellte er in Predator 2 erneut das bekannte Alien dar.

1991 endete seine Schauspielkarriere. Kevin Peter Hall trat in der ersten Season von Harry und die Hendersons auf, der auf dem gleichnamigen Kinofilm aus dem Jahr 1987 basierte. Erneut stellte er die Titelfigur dar. Sein letzter Auftritt war ebenfalls in diesem Jahr in dem Horrorfilm Highway to Hell, wo er Charon darstellte.

Der Grund für das Ende seiner Karriere war leider ein trauriger. Denn ein Jahr zuvor war Kevin Peter Hall in einen Autounfall verwickelt. Er wurde dabei so schwer verletzt, dass er eine Bluttransfusion brauchte. Leider war die entsprechende Blutkonserve mit HIV verseucht, sodass er das AIDS-Virus kriegte. Er verstarb schließlich am 10. April 1991 an einer im Zusammenhang mit dieser Autoimmunkrankheit stehenden Lungenentzündung. Er hinterließ seine Ehefrau Alaina Reed Hall, die er 1988 am Set von 227 kennengelernt und geheiratet hatte.

Kevin Peter Hall im Web

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Götz Piesbergen

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