Mahershala Ali hätte auch Musiker werden können.
Die Bibel als Namensinspiration
Mahershala Ali ist einer der Schauspieler, die man nie vergisst. Der, egal welche Rolle er spielt, sie mit seiner unglaublichen Präsenz auffüllt. Kein Wunder, dass er mehrfach preisgekrönt worden ist, darunter auch zwei Mal mit dem Oscar.
Er kam am 16. Februar 1974 in Oakland, Kalifornien zur Welt. Seine Mutter war eine ordinierte Baptistenpredigerin, derweil sein Vater Schauspieler war und auf dem Broadway auftrat. Sein Geburtsname lautet übrigens Mahershalalhashbaz Gilmore, wobei sein Vorname der Bibel entnommen wurde. So lautet nämlich das zweite Kind des Propheten Jesaja in den Buch Jesaja. Er ist der längste Vorname, der in dem sogenannten Buch der Bücher vorkommt.
Mahershala Ali konnte mit einem Basketball Stipendium auf das Saint Mary’s College in Moraga, Kalifornien gehen. Er spielte unter dem Namen Hershal Gilmore in dem Basketballteam des Colleges, den SMC Gaels. Doch seine Liebe zum Sport flaute im Laufe der Zeit merklich ab, als er bemerkte, wie er und seine Mitathleten behandelt wurden. Stattdessen entwickelte er eine Vorliebe für die Schauspielerei, die es ihm, nach dem er 1996 seinen Abschluss in Massenkommunikation machte, an dem California Shakespeare Theater eine Ausbildungsstelle zu kriegen. Nach einem Sabbatjahr, in dem er für den Gavin Report arbeitete, schrieb er sich an dem Absolventenprogramm der Tisch School of the Arts an der New Yorker Universität ein. Dort machte er schließlich im Jahr 2000 seinen Master.
Erste Rollen
Und bereits kurz nach dem Abschluss seines Studiums kriegte er seine erste dauerhafte Rolle. Denn von 2001 bis 2002 sollte er in Crossing Jordan: Pathologin mit Profil in 19 Folgen als Dr. Trey Sanders auftreten. 2002 hatte er dann auch noch einen Gastauftritt in der kurzlebigen Horror-Serie Haunted. Und 2003 war er Hauptdarsteller in der Komödie Making Revolution, welches sein erster Kinofilm überhaupt war.
Bekannt wurde Mahershala Ali dann vor allem durch sein Mitwirken in der Mysteryserie 4400 – Die Rückkehrer, wo er Richard Tyler darstellte, einem der titelgebenden Rückkehrer, dessen Tochter Isabelle quasi in einer Folge von Baby zur Erwachsenen alterte. Er stellte die Figur bis 2007 in 32 der 45 Episoden dar. Ein Jahr darauf hatte er eine kleine Rolle in dem Okscargekrönten Film Der seltsame Fall des Benjamin Button, mit Brad Pitt, Cate Blanchett und Tilda Swanton in den Hauptrollen.
2009 hatte er in Crossing Over – Der Traum von Amerika eine kleine Nebenrolle als Detective Strickland. In dem Streifen waren unter anderem Harrison Ford, Ray Liotta und Ashley Judd die Hauptdarsteller. 2010 ließ er sich in Predators“ von den titelgebenden außerirdischen Jagen und Töten. Es sollte ebenfalls eine der letzten Rollen sein, in denen er noch als Mahershalalhashbaz Ali auftrat. Auch wenn seitens der Produktionen nie Druck auf ihn ausgeübt wurde, entschied er sich ab 2011 seinen Vornamen zu kürzen.
Die großen Erfolge
Von da an trat er als Mahershala Ali auf. So auch 2012, als er in einer Folge der kurzlebigen Mystery-Serie Alcatraz auftrat. Oder als er von 2011 bis 2012 in der SciFi-Serie Alphas als Nathan Clay in 12 der 24 Episoden zu sehen war. Ebenso war er 2014 und 2015 in Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 1 und Die Tribute von Panem – Mockingjay: Teil 2 als Boggs zu sehen, derweil er parallel von 2013 bis 2016 in der Netflix-Serie House of Cards als Remy Danton mitspielte.
Endgültig bekannt wurde er 2016 als er für seine Rolle in dem Drama Moonlight einen Okscar als bester Nebendarsteller gewann. Das war insofern eine Sensation, als dass er der erste Muslim war, dem dies gelangt. Parallel dazu konnte er in Luke Cage in der Rolle als Cornell ‚Cottonmouth‘ Stokes glänzen, wobei seine Figur nach der Hälfte der ersten Staffel rausgeschrieben wurde. Ein Jahr später gewann er erneut den Okscar als bester Nebendarsteller, dieses Mal für die Dramakomödie Green Book: Eine besondere Freundschaft, mit Viggo Mortensen in der Hauptrolle. Es war das erste Mal in der Geschichte der Academy Awards, dass ein schwarzer Schauspieler gleich bei seinen ersten beiden Nominierungen die renommierte Auszeichnung gewann.
Mahershala Ali blieb den Comicadaptionen treu, als er 2018 in dem Animationsfilm Spider-Man: A New Universe Uncle Aaron sprach, den Onkel der Hauptfigur Miles Morales. Ein Jahr darauf spielte er in der Realverfilmung des Mangas Alita: Battle Angel als Vector mit und sprach in der Zeichentrickadaption des Comics Invincible den Helden Titan.
Der neue Blade
2019 wurde dann seine nächste große Rolle angekündigt. Denn im MCU sollte er den neuen „Blade“ darstellen und damit die Figur von Wesley Snipes übernehmen, der den Charakter Anfang des Jahrtausends in der gleichnamigen Trilogie schauspielte. Doch auf Grund diverser Neustarts und dem Streik der Schauspieler und Drehbuchautoren verzögert sich die Filmpremiere bis ins Jahr 2025. Immerhin konnte er sie bereits 2021 in dem Film Eternals in der Post Creditszene das erste Mal zum Leben erwecken.
Ein Jahr zuvor fing Mahershala Ali damit an, auch als Produzent zu arbeiten. So war er der ausführende Produzent von dem Dokumentationsfilm We Are the Dream: The Kids of the Oakland MLK Oratorical Fest. Und 2021 produzierte er das SciFi-Drama Schwanengesang, wo er ebenso die männliche Hauptrolle innehatte. Zuletzt sprach er in Spider-Man: Across the Spider-Verse wieder Uncle Aaron, derweil er gemeinsam mit Julia Roberts Hauptdarsteller in dem SciFi-Film Leave the World Behind“ war.
Der Schauspieler ist ein Fan von Hip Hop und Rapmusik. Er ist sogar selber Musiker, der 2006 und 2007 zwei Alben herausbrachte. Allerdings fokussierte er sich statt auf die Promotion des Musikalbums lieber auf seine Filmkarriere, wobei er seine Liebe zur Musik immer mal wieder in seine Arbeit mit einfließen lässt.
Mahershala Ali wechselte im Jahr 2000 zum Ahmadiyya Islam, einer Bewegung, die in Indien gegen Ende des 19. Jahrhunderts entstand und von den anderen islamischen Richtungen abgelehnt und sogar verfolgt wird. Seit 2013 ist er mit der Schauspielerin und Musikerin Amatus Sami-Karim verheiratet, mit der er seit 2017 eine gemeinsame Tochter hat.
Mahershala Ali im Web
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