Interphase I ist der Auftakt zu einem interessanten Zweiteiler.

Eine ungewöhnliche Bitte um Hilfe

Vor über einem Jahrhundert ist die U. S. S. Defiant durch einen interphasischen Riss verschwunden. Dieser hat sich jetzt wieder geöffnet, erneut im tholianischen Raum. Die Tholianer sehen ein, dass sie das Problem nicht alleine lösen können und wenden sich deshalb an die Föderation.

Diese schickt die U.S.S. DaVinci los. Die Crew soll die Situation und das erneut erscheinende Schiff untersuchen, was für viele an Bord des Raumschiffes die Erfüllung eines Traumes ist. Doch haben sie nur wenig Zeit, da der Riss sich schon bald wieder schließen wird. Und die Defiant könnte somit erneut verschwinden.

Interphase I ist der erste Zweiteiler in der Corps of Engineers-Reihe. Solche Geschichten ergeben im Rahmen der eBook-Only-Romanreihe durchaus Sinn, da der Umfang der einzelnen Ausgaben ansonsten eher überschaubar ist. Geschrieben wird die Story dabei von Kevin Dilmore und Dayton Ward, beides erfahrene Litverse-Autoren, die unter anderem bei der Vanguard-Serie ihr Können bewiesen haben.

Glaubwürdige Feinde

Dabei werfen sie in ihrer Erzählung einen ausführlichen Blick auf die Crew der DaVinci. Sie stellen sie als eine Gruppe von Leuten dar, die ihr Handwerk lieben. Davon profitiert allen voran Captain David Gold, der in den letzten Romanen zwar Szenen erhielt, doch so detailliert, wie in dieser Geschichte, wurde er noch nie charakterisiert, was der Figur merklich gut tut. Seine Begeisterung darüber, auf dieses antike Schiff zu kommen, um die damalige Technologie zu erforschen, wird förmlich ansteckend beschrieben.

Der Roman ist übrigens ein Rückgriff auf die Ereignisse der TOS-Folge Das Spinnennetz. Es war in jener Episode, in der die Defiant verschwand. Mit diesem Wissen im Hinterkopf kann man auch nachvollziehen, wieso die Tholianer so agieren, wie sie es eben in diesem Roman machen.

Und hier muss man Dayton Ward und Kevin Dilmore loben. Es gelingt beiden, die Tholianer glaubwürdig darzustellen. Es sind zwar immer noch die Antagonisten der Geschichte, doch ihre Charakterisierung ist längst nicht so platt und vorhersehbar, wie man meinen könnte. Sie ist differenziert und es wird gezeigt, dass auch bei dieser Spezies unterschiedliche Meinungen existieren.

Es kommt, was kommen muss

Interphase I ist spannend geschrieben, von der ersten bis zur letzten Seite. Das gilt insbesondere für die Szenen an Bord der Defiant. Denn natürlich ist dem Leser klar, dass nicht alles glatt laufen wird. Und in der Tat, ab dem Augenblick, wo das Außenteam Fuß auf das alte Raumschiff setzt, fangen Dinge an, interessant zu werden. Denn die Personen, die den Außeneinsatz bilden, finden dort etwas vor, was da nicht hingehört. Gleichzeitig müssen sie aber auch gegen die wahnsinnig machende Strahlung des Risses ankämpfen. Dies alles sorgt für enorme Spannung.

Doch konzentrieren sich die Autoren nicht nur auf die Defiant. Auch die DaVinci wird berücksichtigt. Denn bedingt durch die Tatsache, dass Captain und erster Offizier an Bord der Defiant sind, muss nun Kieran Duffy das Kommando führen und sich mit einer eskalierenden Situation herumschlagen. Dies tut er übrigens mit Bravour.

Interphase I ist ein fantastischer Roman, den man unbedingt gelesen haben sollte.

Star Trek - Corps of Engineers 04 Interphase I
Cover © Cross Cult

Bewertung 15/15

Autor: Dayton Ward, Kevin Dilmore
Titel: Star Trek – Corps of Engineers 04: Interphase I
Originaltitel: Star Trek – Corps of Engineers: Interphase I
Übersetzer: Susanne Picard
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 10/2014
Einband: eBook
Seiten: 79
ISBN: 978-3-86425-481-9
Sonstige Informationen:
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