Nirgends ist es so schön wie Zuhause? Für die Crewmitglieder der Enterprise gibt es Probleme.
Die Crewmitglieder der Enterprise werden bei ihrer Rückkehr als Helden gefeiert. T’Pol unt Trip fliegen weiter nach Vulkan zu T’Les, der Mutter von T’Pol. Währenddessen ist Archer zusammen mit Erika Hernandez Bergsteigen. Jedoch wollen einige Menschen keine Außerirdischen auf der Erde, daher wird Dr. Phlox gebeten, die Bar zu verlassen, aber Malcolm und Travis sind davon nicht begeistert.
Heimkehr mit Hindernissen
Nach all den Zeitreisen, Nazi-Aliens und galaktischen Bedrohungen gönnt sich Enterprise mit Zuhause (Home) endlich mal eine Atempause – und was für eine. Diese Folge ist eine willkommene Rückkehr zu Charakterfokus, Emotionen und inneren Narben. Keine Zeitspalten, keine Xindi, keine temporalen Kriege – nur unsere Crew, die sich mit den Konsequenzen der dritten Staffel auseinandersetzt. Und das trifft. Tief.
Willkommen daheim – oder doch nicht?
Captain Archer (Scott Bakula) kehrt nach dem gewonnenen Xindi-Konflikt auf die Erde zurück – doch anstatt sich als Held feiern zu lassen, wird er von Selbstzweifeln und unangenehmen Fragen verfolgt. Ein Admiral, der ihm gratuliert? Ja. Doch ein Interview mit einem Journalisten bringt ihn komplett aus dem Konzept. Er sagt selbst: „Ich hätte nie gedacht, dass ich jemals dazu fähig wäre, was ich getan habe.“
Diese Reflexion ist Gold. Denn Enterprise geht hier mutig dahin, wo vorherige Star Trek-Serien selten waren: Was bedeutet es, im Namen des Überlebens Grenzen zu überschreiten?
Trivia: Die Folge wurde bewusst ohne große Effekte oder Actionszenen inszeniert – als Charakterdrama mit starkem Fokus auf zwischenmenschliche Beziehungen und Verarbeitung.
Liebe, Logik, Loyalität
T’Pol (Jolene Blalock) reist gemeinsam mit Trip (Connor Trinneer) nach Vulkan, um ihre Mutter T’Les (Joanna Cassidy) zu besuchen. Und plötzlich steckt unsere emotional stets kontrollierter Vulkanierin mitten in einem familiären Drama – mit politischem Beigeschmack.
Denn T’Les ist wegen der Entscheidungen ihrer Tochter in Ungnade gefallen. Und als wäre das nicht genug, steht auch noch eine alte arrangierte Ehe mit Koss (Michael Reilly Burke) im Raum – und T’Pol muss sich zwischen Pflicht und Gefühl entscheiden.
Die Vulkan-Substory bringt endlich wieder die kühle Arroganz des Hohen Rates ins Spiel und erinnert stark an die Konflikte, die Spock in TOS durchmachen musste – inklusive der Spannung zwischen Individualität und Tradition.
Malcolm & Mayweather kriegen auch was
Ganz am Rand, aber schön eingeflochten: Reed (Dominic Keating) und Mayweather (Anthony Montgomery) machen kleine Heimatausflüge – bei Mayweather geht’s zurück auf das Frachtschiff seiner Kindheit. Keine große Screentime, aber nette kleine Momente.
Auch Phlox (John Billingsley) hat ein kleines, aber feines Segment: Wie sich herausstellt, sind viele Menschen ziemlich feindselig gegenüber Außerirdischen geworden – sogar Phlox muss Rassismus am eigenen Leib erfahren. Stark gespielt und traurig aktuell.
Funfact: Die Vulkan-Kulissen wurden für diese Folge umgebaut und um reale Außendrehs ergänzt – erstmals sieht man Vulkan mit mehr Weitwinkel und Landschaft, was der Folge eine schöne visuelle Abwechslung gibt.
Der Spiegel der Gegenwart
Zuhause ist keine laute Folge, aber eine sehr relevante. Nach jedem Konflikt – ob intergalaktisch oder menschlich – bleiben Wunden zurück. Der Umgang mit diesen Narben, ob psychisch, emotional oder gesellschaftlich, spiegelt sich auch heute in der Realität: Soldat:innen kehren heim und müssen sich neu zurechtfinden. Bevölkerungen geraten in Angst und Vorurteile. Und Beziehungen stehen unter völlig neuen Vorzeichen.
Es ist eine Folge, die sagt: Frieden ist mehr als das Ende eines Krieges – es ist der mühsame Weg zurück zum Menschsein.
Fazit
Zuhause ist leise, aber kraftvoll. Eine Folge, die nach all dem Tumult der dritten Staffel die Pausentaste drückt – und genau deshalb so wichtig ist. Charakterentwicklung, Reflexion und das langsame Heilen von Wunden stehen hier im Zentrum.
Infos
Folge: Zuhause
Originaltitel: Home
Drehbuch: Mike Sussman
Regie: Allan Kroeker
Showrunner: Manny Coto
Produktionsnummer: 077
Erstausstrahlung USA: 22. Oktober 2004 (UPN)
Erstausstrahlung Deutschland: 18. Februar 2005 (Sat.1)
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Tiefer emotionaler Fokus auf die Hauptcharaktere
- Selten ehrlicher Umgang mit posttraumatischem Verhalten
- Vulkan-Kultur und Konflikt auf hohem Niveau inszeniert
- Starke schauspielerische Leistungen, besonders von Bakula und Blalock
Negativ
- Wenig Action (für manche vielleicht zu wenig)
- Mayweather und Reed bleiben wieder mal nur Randnotizen
- Die Koss-Story wirkt etwas plötzlich eingeführt
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