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Renaissance, also Wiedergeburt, heißt es im achten New Frontier-Roman.

Star Trek New Frontier 8 Renaissance
© Cross Cult

Alte Liebe

Die Excalibur ist zerstört, ihr Captain ist mit ihr untergegangen und ihre Besatzung in alle Winde zerstreut. Dabei erleben die jeweiligen Crewmitglieder auch nach dem Untergang des Schiffes weiterhin aufregende und turbulente Abenteuer.

Robin Lefler und ihre Mutter Morgan genehmigen sich einen Urlaub auf Riga. Während die jüngere Lefler zunächst Schwierigkeiten hat, sich mit der ungewohnten Freizeit zu Recht zu finden, hat ihre Mama damit keine Probleme. Das liegt vor allem an einem gewissen Montgomery Scott, der ihr dabei hilft, die Ferien zu genießen. Bis auf einmal merkwürdige Ereignisse geschehen, die darauf hindeuten, dass ein Verbrechen in Gange ist.

Der ehemalige Chefingenieur der Excalbiur, Burgoyne172, hat derweil andere Probleme. Er liefert sich mit der Chefärztin der zerstörten Excalibur einen handfesten Sorgerechtsstreit um ihr gemeinsames Kind Xyon. Um dieses Thema ein für alle Mal zu klären, verpflichten sich beide in einem uralten, vulkanischen Ritual gegeneinander anzutreten. Der Haken an der Sache ist, dass um zu gewinnen, der jeweilige Gegner tot sein muss.

Scotty ist wieder da

Montgomery Scott ist zurück. Einer der bekanntesten und beliebtesten Ingenieure der Star Trek-Historie feiert hier seinen ersten Auftritt abseits der The Original Series-Romanen und der TNG-Folge Besuch von der alten Enterprise. Und Autor Peter David behandelt die Figur in Renaissance mit Respekt. Er baut ihn gleichberechtigt mit den anderen Charakteren in die Handlung ein.

Dabei ist der Posten, den Scotty zu Beginn seines Auftritts innehat, ein eher ungewöhnlicher. Er ist eine Art besserer Grüßonkel für ein Restaurant, das „The Engineering Room“ lautet. Naturgemäß ist er mit dieser Anstellung nur bedingt glücklich, da er sich selbstverständlich am wohlsten in einem richtigen Maschinenraum fühlt, nicht in einem vorgeblichen.

Dabei hat die Handlung, in der er auftaucht, etwas von einem klischeehaften Urlaub. Es geht um Urlaubsbekanntschaften und flüchtige Liebschaften, aber auch darum, dass die familiären Bindungen untereinander gestärkt werden. Was natürlich im Falle von Robin und Morgan Lefler dringend notwendig ist. Schließlich galt die Mutter lange Zeit als tot und die überraschende Enthüllung, dass sie in Wahrheit am Leben ist, führte zu einigen Komplikationen und Schwierigkeiten, vor allem mit Robin.

Streit bis zum Tod

Doch auch die Ereignisse mit Burgoyne und Selar in Renaissance haben es in sich. Hier treibt Autor Peter David eine Handlung auf die Spitze, die im Prinzip schon seit Anfang von New Frontier läuft. Dabei gelingt es ihm perfekt, beide Parteien mit ihren jeweiligen Interessen glaubwürdig darzustellen. So will Burgoyne natürlich bei seiner Familie sein, sie unterstützen und ihr beistehen, was Selar andererseits nicht möchte.

Beide Handlungen haben jedoch in Renaissance ein gemeinsames Problem: Sie fangen zwar stark an, hören allerdings schwach auf. Das merkt man vor allem bei dem Sorgerechtsstreit zwischen Burgoyne und Selar, der im wahrsten Sinne des Wortes bis zum bitteren Ende geführt wird. Hier ist die Schwierigkeit, dass der Autor eben für seinen besonderen und markanten Humor bekannt ist, der seinen Schreibstil markiert. Dementsprechend wird auch die Auseinandersetzung zwischen seinen beiden Figuren pointiert dargestellt. Mit der Konsequenz, dass man, statt mitzufiebern, in diesem Fall schnell durch die Gags genervt ist. Hier wäre es wünschenswert gewesen, wenn Peter David sich zurückgenommen hätte, anstatt dadurch die Wirkkraft der Ereignisse zu unterminieren.

Normalerweise gehe ich nicht gesondert auf das Cover des Romans ein. Doch dieses Buch ist eine Ausnahme. Denn Martin Frei liefert hier seine vielleicht beste Arbeit überhaupt ab. Das Bild, das an Edward Hoppers Nighthawks angelehnt ist, ist grandios geworden.

Am Ende ist Renaissance ein mittelprächtiger Roman, der zwar gute Ansätze hat, aber wenig daraus macht.

Bewertung 10/15

Autor: Peter David
Titel: Star Trek – New Frontier 8: Excalibur – Renaissance
Originaltitel: Star Trek – New Frontier: Excalibur – Renaissance
Übersetzer: Claudia Kern
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 07/2013
Einband: Taschenbuch
Seiten: 249
ISBN: 978-3-86425-179-5
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen
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