Die Serie mag zwar vorbei sein. Dennoch gibt es immer noch neuen Lesestoff zur Reihe.

Eine neue Zukunft
Ursprünglich wollte Seven of Nine zur Sternenflottenakademie. Doch diese lehnt sie wegen ihrer Borgvergangenheit ab. Selbst ihre „Mutter“ Admiral Janeway kann da nichts dran ändern. Dann erhält Seven jedoch das Angebot des Föderation-Nachrichtendienstes, Teil der Fenris-Rangers zu werden, um diese so auszuspionieren.
Doch der Plan geht nach hinten los. Schon bald findet Seven bei den Fenris-Rangern eine neue Heimat und eine neue Aufgabe. Sie eckt mit ihrer direkten Art und Weise zwar auch hier an. Findet aber bereits bald Freunde und ebenfalls die große Liebe. Bis die Organisation gegen einen Warlord vorgeht und an ihre Grenzen stößt.
Es ist erstaunlich: Die dritte Star Trek – Picard-Season ist jetzt schon mittlerweile über zwei Jahre her und trotzdem erscheinen bei Cross Cult immer noch Romane zur Serie. Zwar spielen diese überwiegend vor oder während der ersten Season. Aber das lässt sich verkraften.
Eine Geschichte übers Erwachsenwerden
Fenris-Ranger spielt sogar vor der ersten Season. Im Zentrum der Geschichte steht Seven of Nine. Und als Schriftsteller wurde niemand Geringeres als Litverse-Veteran David Mack an Bord geholt.
Der dann auch wie gewohnt beste Unterhaltung liefert. Er zeigt bereits hier die Ansätze davon, wie die Föderation und Sternenflotte sich nach dem Amoklauf der Androiden auf dem Mars immer mehr einigelt und Nabelschau betreibt. Das drückt sich in diesem Roman unter anderem dadurch aus, dass Seven abgelehnt wird, weil sie eine ehemalige Borg ist. Und dass die Furcht vor diesen immer noch tief sitzt.
Dabei ist dieser Roman auch eine Art Coming-of-Age-Erzählung. Weil Seven im Laufe dieser Geschichte sehr viel über Verantwortung und das Erwachsensein lernt. Kurzum: Die Erlebnisse und die Leute, mit denen sie im Laufe des Romans zu tun hat, geben ihr die Erfahrungen, die sie auf der Voyager und auf der Erde nicht machen konnte. Eben weil sie da bei ihrer Ersatzfamilie war, derweil sie bei den Fenris-Ranger zum ersten Mal länger auf sich alleine gestellt ist.
Es sind keine bloßen Namen
Man muss allerdings jetzt keine Befürchtungen haben, dass sich Seven OOC verhalten würde. Sie ist von ihrem Gehabe her immer noch dieselbe, wie man sie zuletzt auf der Voyageur sah. Sie ist direkt, schnörkellos und hat keine Toleranz für diejenigen, die ihrer Meinung nach Unsinn machen. Aber gleichzeitig merkt man auch, wie sie sich zu verändern beginnt, wie sie den Weg beschreibt, der schließlich zu ihrer Darstellung in Star Trek – Picard führt.
Die Story ist dabei, wie man es von David Mack nicht anders gewohnt ist, spannend geschrieben. Es existieren hier mehrere Spannungsfelder. Eben nicht nur das Erwachsenwerden von Seven, sondern ebenso die Missionen, auf die sich begibt und den Gefahren, denen sie begegnet. So ist sie in einem Gebiet der Galaxie unterwegs, dass von dem Warlord General Kohgish von Antica brutal beherrscht wird. Es stellt sich außerdem bald heraus, dass ihr Kontakt zum Föderationsnachrichtendienst, Mardani, in Wahrheit nicht der ist, der er vorgibt zu sein. Was wiederum Kathryn Janeway dazu bringt, ihrerseits alle Hebel in Bewegung zu setzen, um ihrem „Ziehkind“ zur Hilfe zu eilen.
Ebenso werden die Fenris-Ranger charakterisiert. Sie sind nicht einfach nur ein Name. Stattdessen lernt man eine Organisation kennen, die sozusagen in einem Graubereich arbeiten. Dies aber voller Ideale tun, auch wenn sie, wie Sevens Partner Harper, Gefährten verlieren und mit dem Verlust noch lange zu knabbern haben.
Fenris-Ranger ist wieder ein Star Trek-Roman, der Spaß macht. Spannend, mit jeder Menge Plottwists garniert und durch exzellente Charakterisierungen gekrönt.
Info
Autor: David Mack
Titel: Star Trek – Picard – Fenris Ranger
Originaltitel: Star Trek – Picard: Firewall
Übersetzung: Stephanie Pannen
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 09/2024
Einband: Taschenbuch
Seiten: 416
ISBN: 978-3-98666-547-0
Sonstige Informationen: Produktseite
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