Die Gefahr durch ein wieder aufgetauchtes Klingonenschiff hat für Worf ungeahnte, persönliche Konsequenzen.
Inhalt:
Die Crew des klingonischen Kriegsschiffes T’Ong ist nach einem 200-jährigen Kälteschlaf wieder erwacht und stellt eine Bedrohung für einige Außenposten der Föderation dar, da sie nicht weiß, dass die Klingonen nun Alliierte der Föderation sind und diese deshalb noch immer als einen Feind betrachtet. Man schickt die klingonische Botschafterin K’Ehleyr (Suzie Plakson) auf die Enterprise, welche das einzige Sternenflottenschiff in Reichweite ist. Sie soll dabei helfen die Klingonen friedlich zu wecken und ihnen die neue Situation klar zu machen. Ihre Mission wird erheblich dadurch verkompliziert, dass sie früher eine Beziehung mit Worf (Michael Dorn) hatte und nun auf Captain Picards (Patrick Stewart) Befehl hin mit ihm zusammenarbeiten soll…
Rezension:
Klingonenbegegnung ist eine Folge, die von ganz enormer Bedeutung für den Charakter Worf ist. War er bis zu diesem Zeitpunkt nur eine reine Nebenfigur werden hier erstmals die entscheidenden Schritte getan, die ihn schlussendlich zu einer echten Hauptfigur werden lassen. Hierzu gehört vor allem, dass im Verlauf dieser Episode Worfs Sohn Alexander gezeugt wird. Die Vater-Sohn Beziehung der beiden wird in späteren Folgen noch eine große Rolle spielen und Worfs Charakter um weitere Facetten bereichern. Doch zunächst fällt es ihm noch äußerst schwer sich mit K’Ehleyr zusammenzuraufen, da er aufgrund ihrer gemeinsamen Vergangenheit noch immer einen tiefen Groll gegen sie hegt. Die wieder aufkeimende Beziehung der beiden stellt das Herzstück der Episode dar. Sie ist deshalb interessant, weil hier zwei höchst unterschiedliche Charaktere zusammenprallen. Während Worf der stolze Klingone ist, der größten Wert auf die Traditionen seines Volkes legt ist K’Ehleyr im Grunde das genaue Gegenteil. Da sie nur eine Halbklingonin ist, die mit dem Erbe ihrer Heimatwelt hadert sind ihr diese Traditionen überhaupt nicht wichtig, sie hält sie sogar für ausgesprochen lächerlich, was Worf zusätzlich in Rage bringt. K’Ehleyr wird von Suzie Plakson großartig gespielt, sie bringt die Zerrissenheit ihrer Figur, die sich zwischen Welten bewegen muss gekonnt herüber. Es ist schon erfrischend eine Figur an Bord zu haben, welche den Mut hat die Konventionen der klingonischen Lebensweise ganz offen in Frage zu stellen, da sie sich nie mit ihnen identifizieren konnte. Dadurch stellt sie einen spannenden Kontrast zu den Klingonen auf der T’Ong dar, denn diese sind, salopp formuliert, Klingonen vom alten Schlag, welche aus einer Zeit stammen, in denen sie die Föderation noch mit allen Mitteln bekriegten. K’Ehleyr ist das genaue Gegenteil, eine starke Frauenfigur, welche ganz bewusst mit der Vergangenheit und ihrem Erbe bricht. Für Worf ist es äußerst schwierig sich mit ihr zu arrangieren, was jedoch nicht verhindert, dass die beiden letztlich auf dem Holodeck ihren versteckten Gefühlen füreinander freien Lauf lassen.
Der Plot mit der T’Ong ist ebenfalls recht spannend, auch wenn es etwas unglaubwürdig erscheint, dass deren Besatzung volle zweihundert Jahre im Kälteschlaf war, ohne dass die technischen Systeme des Schiffes diese ganze Zeit über reibungslos funktionierten und die T’Ong immer noch in einem kampfbereiten Zustand ist. Löblich ist jedoch die originelle Lösung des Problems. Während K’Ehleyr immer mehr darauf drängt das Schiff zu zerstören, möchte Captain Picard die Anwendung von Gewalt unbedingt vermeiden, ganz so wie es seine Art ist. Es ist schließlich Worf, der die Klingonen geschickt austrickst und sie so zur Aufgabe zwingt, ohne dass es zu Blutvergießen kommt.
Tricktechnisch weiß die Folge leider nicht ganz so zu überzeugen wie inhaltlich. Die Außenaufnahmen der T’Ong bestehen nur aus recycelten Material aus dem Star Trek – Der Film. Aber da hier ja die Figuren und ihre Beziehungen zueinander im Mittelpunkt stehen ist dies zu verschmerzen.
Info
The Emissary– Klingonenbegegnung
Staffel 1 – Episode 20
Story: Thomas H. Calder
Buch: Hans Beimler und Richard Manning
Regie: Cliff Bole
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Seit Anfang 2011 publiziert er regelmäßig Artikel für das Phantasika Magazine (ehemals Corona Magazine) und im Jahr 2015 hat er seinen ersten eigenen Science-Fiction Roman Das erste Kind beim Verlag „In Farbe und Bunt“ veröffentlicht, dem 2021 die Fortsetzung Das erste Kind – Destiny folgte.
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