Als die Mutter eines Diplomaten stirbt, macht Counselor Deanna Troi auf einmal merkwürdige Veränderungen durch.
Inhalt:
Die Enterprise befördert den lumarianischen Botschafter Alkar (Chip Lucia) zusammen mit dessen Mutter Maylor zu einer wichtigen diplomatischen Mission. Kurz nachdem Maylor (Susan French) stirbt, gehen mit Counselor Troi (Marina Sirtis) einige merkwürdige Änderungen vor sich. Sie beginnt sich anscheinend zu Alkar hingezogen zu fühlen und verhält sich nach und nach immer eifersüchtiger. Auch beginnt sie rasend schnell zu altern und verwandelt sich mehr und mehr in eine jähzornige Xantippe. Als Captain Picard (Patrick Stewart) Alkar zur Rede stellt, reagiert dieser überraschend …
Rezension:
Der unmoralische Friedensvermittler ist eine jener Folgen, bei denen man das Gefühl hat, alles schon einmal und teilweise auch besser gesehen zu haben: ein dubioser Gaststar, der auf dem Schiff Unheil anrichtet, sonderbare Vorfälle, für die es zunächst keine Erklärung gibt, ein untypisches Verhalten eines Crewmitglieds und ein medizinisches Rätsel, für das zunächst niemand eine Erklärung hat.
Die Folge bleibt nicht wirklich im Gedächtnis hängen, ist aber dennoch durchaus unterhaltsam, da die Handlung recht schnell und spannend vorangetrieben wird. Langweilig wird es daher nie.
Das Highlight der Episode ist zweifellos Marina Sirtis’ Darstellung, die die sonst immer so einfühlsame Counselor Troi hier auf eine gänzlich andere Art spielt. Es macht Spaß, dabei zuzusehen, wie sie sich immer mehr verändert und sich allen ihren Freunden und Kollegen gegenüber immer unfreundlicher und später auch aggressiver verhält. Und auch ihr immer schneller voranschreitender Alterungsprozess wird von Sirtis überzeugend dargestellt. Man muss in diesen Zusammenhang natürlich auch die Make-up Abteilung loben, welcher es gelang, sie glaubwürdig auf Alt zu schminken. Trois Verwandlung hat auch einen komischen Aspekt, als sie das männliche Crewmitglied im Turbolift verführt. Wer hätte gedacht, dass wir ausgerechnet bei der braven Deanna einmal ein solches Benehmen beobachten würden.
Inhaltlich gehört die Folge aber wie gesagt nicht wirklich zu den originellsten Beiträgen der sechsten Staffel. Alkar wirkt durch sein amoralisches Verhalten gegenüber seinen Mitmenschen, die für ihn lediglich nicht mehr als Behälter sind, wie ein ganz und gar typischer Star Trek-Antagonist, der am Ende seine gerechte Strafe erhält, als all die negativen Emotionen, die er auf den Counselor abgeladen hat, auf ihn zurückfallen.
Natürlich könnte man auch das Agieren der Enterprise-Crew als fragwürdig bezeichnen, da sie am Ende Alkar praktisch ermordet, um Trois Leben zu retten. Da der Botschafter zumindest bis zu einem gewissen Grad auch eine tragische Figur ist – schließlich ist er nicht in der Lage, aus eigener Kraft mit seinen destruktiven Gedanken und Gefühlen fertig zu werden –, ist nur schwer zu verstehen, warum man ihm nicht wenigstens ein bisschen Mitgefühl entgegenbringt.
Visuell hat die Folge auch nichts wirklich Spektakuläres zu bieten, Deannas Rückverwandlung in ihren jungen Zustand in Form einer simplen Überblendung ist sogar regelrecht plump geraten.
Aus all diesen Gründen ist Der unmoralische Friedensvermittler keine Folge, die man unbedingt gesehen haben muss, da sie nur Altbekanntes neu aufwärmt.
Info
Man of the People – Der unmoralische Friedensvermittler
Staffel 6 – Episode 3
Buch: Frank Abatemarco
Regie: Winrich Kolbe
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