In einem Prequelroman zur DS9-Serie erfährt man die Grundlagen für Sachen, die dann später wichtig werden.
Was geschah zu jener Zeit?
Im Jahr 2369 beendet die cardassianische Union überraschend ihre 50-jährige Besetzung von Bajor. Sie hinterlassen einen Planeten, den sie jahrelang ausgebeutet haben, wobei dessen Bevölkerung sich nicht unterdrücken ließ, sondern Widerstand leistete. Die Föderation beauftragt Jean-Luc Picard damit, gemeinsam mit einigen seiner Offiziere die Rückzugsbedingungen zu verhandeln.
Doch der Rückzug ereignet sich nicht nur auf Bajor selbst überraschend. Auch auf einem abgelegenen Planeten kommt diese Nachricht wie aus heiterem Himmel. Und da auf dieser Welt Bajoraner wie Sklaven gehalten werden, gilt es für die Cardassianer alle Hinweise auf ihre Tätigkeiten und Anwesenheit auszulöschen. Womit auch die Gefangenen gemeint sind.
Perspektiven nimmt sich eines Themas an, dass in dem Star Trek-Universum naturgemäß etwas zu kurz kam. Es geht um die Übergangsphase zwischen dem Rückzug der Cardassianer und wie es dazu kam, dass die Föderation den Bajoranern half, mit den Gräueltaten der Vergangenheit fertig zu werden. Geschrieben wurde dieser Roman von einem Star Trek-Experten. Dayton Ward hat bereits viele Werke für das Franchise verfasst und war unter anderem mit David Mack und Kevin Dillmore mit einer der Autoren von der legendären Star Trek – Vanguard-Reihe.
Ein Bindeglied zwischen zwei Serien
Sein Roman ist also quasi eine Art Bindeglied zwischen Star Trek – The Next Generation und Star Trek – Deep Space Nine. Das heißt, dass man den üblichen Cast erstgenannter Reihe sieht. Aber auch einige Figuren von letzterer Serie in diesem Buch auftreten.
Wobei die Gastfiguren nicht nur aus DS9 herkommen, sondern ebenfalls aus dem Zweiteiler Geheime Mission auf Celtris Drei. Genauer gesagt tritt Picards Foltermeister Gul Madred ebenso in Perspektiven auf und sorgt bei dem mental immer noch leicht angeschlagenen Captain für unwohle Gefühle. Was diesen Roman auch so lesenswert macht.
Dabei jongliert Dayton Ward mit gleich mehreren Plots und alten Bekannten. Er schildert die Verhandlungen auf Terek Nor, die nicht ganz so glatt ablaufen, wie bekannt. Er lässt Beverly Crusher auf eine Außenmission gehen, wo sie schon bei mit einer gewissen Kira Nerys entdeckt, dass etwas oder jemand die Trinkwasservorräte eines nahen Hospitals vergiftet. Und er blendet wiederholt auf den Planeten um, wo er beschreibt, wie die bajoranischen Gefangenen versuchen, zunächst heimlich später offen gegen ihre Unterdrücker vorzugehen.
DS9 wird vorbereitet
Es sind dabei nicht nur die Plots, die dafür sorgen, dass man Perspektiven gerne liest. Sondern ebenso, wie es Dayton Ward gelingt, die diversen Gastfiguren in die Handlung einzubauen und dabei gleichzeitig auch Star Trek – Deep Space Nine vorzubereiten. Man liest, wie Chief O’Brien Gefallen an dieser Raumstation findet, mit allen ihren Macken, aber ebenfalls an ihrer Bar. Man liest, wie Gul Dukat versucht, die Verhandlungen zu manipulieren und am Ende der lachende Dritte sein könnte. Genauso, wie man liest, wie Odo die Ereignisse auf seine trockene Art beobachtet und kommentiert.
Allerdings muss man sich vergegenwärtigen, dass dies kein DS9-, sondern ein TNG-Roman ist. Das heißt, dass die Figuren aus der besten der klassischen Star Trek-Serien nicht so viel zur Handlung beitragen, wie man es als Fan der Reihe vielleicht gerne gehabt hätte. Genauso, dass so mancher Auftritt sich eher wie ein Abhaken einer Liste anfühlt, was man vor allem bei Kai Opaka merkt, die nur deshalb auftritt, damit man ihren Namen liest.
Dennoch ist Perspektiven am Ende ein guter TNG-Roman, der eine gute Erklärung für viele der Sachen bildet, die man im Pilotfilm von Deep Space Nine sah.
Info
Autor: Dayton Ward
Titel: Star Trek The Next Generation: Perspektiven
Originaltitel: Star Trek – The Next Generation: Pliable Truths
Übersetzer: Bernd Perplies
Verlag: Cross Cult
Erschienen: 02/2025
Einband: Taschenbuch
Seiten: 384
ISBN: 978-3-98666-669-9
Sonstige Informationen: Produktseite
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