Die Yuuzhan Vong machen Jagd auf Familie Galfridian.
Handlungen
Finn Galfridian ist mit Meister Dray nach Coruscant gereist, um einen geplanten Anschlag auf den republikanischen Staatschef Borsk Fey’lya zu vereiteln. Da er als einziger Jedi die Gabe hat, die Yuuzhan Vong in der Macht zu spüren, kann er den Attentäter entlarven. Es handelt sich um den imperialen Botschafter Yarmond von Shramar. Dieser schlägt Finn jedoch nieder und beschuldigt ihn eines versuchten Attentates, woraufhin Fey’lya den Padawan verhaften lässt.
Zwischenzeitlich steuern Kaye und Nina Galfridian den Planeten Shramar an, da dieser tausende artorianische Flüchtlinge aufgenommen hat. Die beiden möchten die überlebenden Familien zusammenführen, werden jedoch zunächst abgewiesen. Eigenmächtig landet Nina das gekaperte Yuuzhan Vong-Schiff auf Shramar und erfährt von einer Geflüchteten, die bei ihrer Ankunft von Sturmtrupplern in den Rücken geschossen wird, dass die Flüchtlinge auf dem Planeten versklavt werden.
Nina konfrontiert die planetare Führung mit diesem Vorwurf und tötet sie schließlich allesamt. Ihre Tochter verschafft sich ebenfalls Zugang zum imperialen Palast, wobei sie feststellt, dass sie Blasterschüsse unverletzt überlebt und Menschen mit bloßen Händen die Köpfe abreißen kann. Wie ihr Bruder hat Kaye unerklärliche Gaben und kurz darauf muss sie feststellen, dass ihre Stiefmutter eine Yuuzhan Vong ist.
Finn erfährt auf Coruscant ebenfalls eine erschreckende Offenbarung. Dray befreit ihn zunächst aus seiner Zelle und Finn dringt daraufhin bis in Fey’lyas Privatgemächer vor, wo er diesen mit der Bedrohung durch die Yuuzhan Vong konfrontiert. Der glaubt ihm jedoch nicht und lässt ihn von seiner Palastwache verfolgen. Die Twi’lek Captain Kopri kann ihn stellen, hört sich seine Warnung aber an und will der Sache nachgehen. Als sie Botschafter Yarmonds Quartier aufsuchen, geben sich dieser und ein weiterer Yuuzhan Vong zu erkennen.
Die Attentäter haben es jedoch gar nicht auf Borsk Fey’lya abgesehen, der die Bedrohung durch die Yuuzhan Vong ignoriert und ihnen so in die Hände spielt. Stattdessen haben sie von ihrem Kommandanten Tsalok den Befehl erhalten, Finn zu entführen. Mit Kopri als Geisel hat dieser kaum noch eine Wahl, bis Dray auftaucht und die Attentäter tötet. Nun lässt auch er die Maske fallen und redet davon, über die Galaxis herrschen zu wollen. Die Yuuzhan Vong bekämpfe er nur, weil diese ihm dabei im Weg stehen. Finn und Kopri können ihm zwar entkommen, doch zerstört er auf ihrer Flucht Galfridians Droiden Prowl.
Unterdessen macht sich Mutter Nina daran, den Planeten Shramar zu evakuieren, weil ein Agent der Yuuzhan Vong ihre Anwesenheit an Kommandant Tsalok weitergegeben hat, der nun mit einer Streitmacht unterwegs ist. Da sie den Mord an der planetaren Führung dem ausgeschalteten Agenten angehängt hat, kann sie die restlichen Imperialen überzeugen, die Evakuierung abzusichern. Immerhin müssen die Imperialen nun auch selbst fliehen, denn ihr heimlicher Deal mit den Yuuzhan Vong ist geplatzt.
Tatsächlich haben die Imperialen die Flüchtlinge versklavt, um Vong-Getreide und Kristalle anzubauen, welche die Invasoren als Nahrung sowie für ihre Biotechnologie brauchen. Damit bietet sich die Gelegenheit, den Yuuzhan Vong einen schweren Schlag zu versetzen. Hilfe erhält Nina dabei vom republikanischen Admiral Bylsma, der eine Flotte aus Mon Calamari, Piraten und Imperialen zusammentrommelt, um Shramar so lange zu verteidigen, bis alle Bewohner evakuiert sind. Anschließend eröffnen sie das Feuer auf die Felder. Nachdem zum ersten Mal republikanische, imperiale und unabhängige Streitkräfte zusammengearbeitet haben, gründet Nina Galfridian die Allianz des Äußeren Rands, den Borsk Fey’lya im Stich gelassen hat. Dabei gibt sie sich als Überläuferin der Yuuzhan Vong zu erkennen.
Die Kurzgeschichte Die Hütte in der Terk-Straße konfrontiert den Kopfgeldjäger Greedo mit einem ungewöhnlichen Auftrag. Obwohl er sich eigentlich nicht in die Belange des Imperiums einmischt, ist der Auftrag von Nima Maas, einen Politiker mit Verbindungen zur Rebellen-Allianz ausfindig machen, zu gut bezahlt, um ihn abzulehnen. Schon bald bekommt Greedo jedoch die Risiken des Jobs zu spüren, als er niedergeschlagen und ausgeraubt wird.
Den gesuchten Temo Dionisio findet er schließlich in der Terk-Straße bei einem Gauner namens Nok Derrick. Der versucht, Informationen aus Temo heraus zu foltern, um diese dem Imperium verkaufen zu können. Pech für ihn, dass Greedo bereits bezahlt wurde. Doch kaum hat er Temo aus den Fängen Noks befreit, stellt sich heraus, dass seine Auftraggeberin Nima ebenfalls für das Imperium arbeitet. Das ist Greedo eigentlich egal, doch als sie ihn aus dem Weg räumen will, muss er handeln.
In der zweiten Kurzgeschichte Dem Schöpfer sei Dank wird Darth Vader in der Wolkenstadt mit den Überresten von C-3PO konfrontiert. Diese erinnern ihn an seine Kindheit auf Tatooine, wo er den Protokolldroiden einst auf dem Schrott gefunden und repariert hat. Aus einer nostalgischen Laune heraus überlässt er C-3PO schließlich Chewbacca.
Rezension von Invasion III: Offenbarungen
Der dritte Teil beschränkt sich wieder auf zwei Schauplätze, die eng miteinander verwoben sind. Während Nina und Kaye mit dem gekaperten Yuuzhan Vong-Sklavenschiff Herz von Artorias auf Shramar weilen, bekommt es Finn auf Coruscant mit dem imperialen Botschafter von Shramar zu tun, bei dem es sich in Wahrheit um einen Vong-Agenten handelt. Allerdings will der wider Erwarten nicht den Anführer der Neuen Republik eliminieren. Warum auch? Borsk Fey‘lya spielt den Invasoren immerhin in die Hände.
Man fragt sich wirklich, wie der Bothaner Staatschef werden konnte? Die Invasion der Yuuzhan Vong ignoriert er, weil er sie für einen Trick seiner politischen Gegner hält. Er ist überzeugt, dass auf Artorias ein Bürgerkrieg ausgebrochen sei und schert sich nicht um die Flüchtlinge auf Shramar. Finn Galfridian hält er für einen Attentäter und vertraut stattdessen auf Imperiale, welche die wahren Attentäter sind. Selbst wenn er nicht wissen kann, dass es sich bei Botschafter Yarmond um einen Vong-Agenten handelt, ist das alles eine Spur zu naiv. Erhält Fey‘lya keine Berichte von seinem Militär und Geheimdienst? Schaut er nicht einmal Nachrichten? Oder hält er alles für Fake News?
Leia Organa war eine wesentlich kompetentere Staatschefin und es ist nicht zu begreifen, wie sie das Feld einem solch inkompetenten, von sich selbst überzeugten Narren überlassen konnte. Es ist nicht überraschend, dass die Yuuzhan Vong ihn gar nicht ausschalten wollen, denn er liefert ihnen die Neue Republik auf dem Silbertablett aus. Kein Wunder, dass Dray Coruscant in seinen Zukunftsvisionen brennen sieht, wobei sich das in diesem Band noch nicht bewahrheitet, ebenso wie der Angriff auf den Jedi-Tempel von Yavin IV.
Überraschend stellt sich dafür Dray als dunkler Jedi heraus, der nicht nur namentlich Parallelen zu Lucien Draay aufweist. Allerdings will er seinen Schüler nicht töten, sondern mit Finn die Macht ergreifen. Finn lehnt dies ab und weigert sich erneut, einen Yuuzhan Vong zu töten, obwohl der nicht nur sein Leben bedroht. Es ist ja schön und gut, dass er nicht der dunklen Seite der Macht verfallen will, aber es gibt auch so etwas wie Notwehr. Und da sind seine Schwester und Stiefmutter schon etwas drastischer. Nina löscht auf Shramar einen ganzen Führungsstab aus und seine Schwester ist von sich selbst überrascht, dass sie mit bloßen Händen Köpfe abreißen kann.
Auf Shramar wird die Handlung wesentlich vorangetrieben und um neue Aspekte erweitert. So sind einige imperiale Welten Deals mit den Yuuzhan Vong eingegangen und bauen für sie Nahrung sowie Treibstoff an. Da die Invasoren von außerhalb der Galaxis stammen, sind sie auf solchen Nachschub angewiesen, was sich als ihre Achillesferse herausstellt. Nachdem sich die Machtverhältnisse auf Shramar geändert haben und Kommandant Tsalok mit einer Flotte anrückt, sind Teile der republikanischen und imperialen Flotte sowie Piraten dazu gezwungen, zusammenzuarbeiten. Das erinnert ein wenig an Invasionsfilme wie Independence Day, in denen die Menschheit angesichts einer globalen Bedrohung genötigt ist, ihre Differenzen zu überwinden.
Da Borsk Fey’lya den Äußeren Rand im Stich gelassen hat, gründet Nina Galfridian am Ende eine neue Allianz, was ein prima Cliffhanger für eine Fortsetzung ist. Doch leider ist diese in Comicform nie erschienen. Damit bleiben viele Fragen offen. Was hat es zum Beispiel mit den Fähigkeiten von Finn und Kaye auf sich? Da Nina nicht ihre leibliche Mutter ist, können sie keine halben Yuuzhan Vong sein, doch irgendwie sind sie genetisch manipuliert worden. Weiterhin fragt sich, wer genau Meister Dray eigentlich ist und was er noch mit den Überresten des Droiden Prowl vorhat? Am wichtigsten ist jedoch die Frage, wie der Konflikt galaktischen Maßes ausgehen wird? Was haben Tsalok und die Meistergestalterin Nagme noch vor und wie wird der Oberkommandierende Tsavong Lah darauf reagieren?
Die Comicreihe mit einem Cliffhanger enden zu lassen, ist höchst unbefriedigend. Zumal noch jede Menge neue Charaktere eingeführt werden, darunter die Twi’lek Captain Kopri, mit der Finn kurz vor Ende das Weite sucht. Was wohl aus ihnen wird? Lediglich der Ausgang der Invasion wird in der rund einhundert Jahre später angesiedelten Legacy-Comicreihe in groben Zügen umrissen. Wer mehr wissen möchte, muss schon zu anderen Medien des erweiterten Universums greifen. Für Comicfans endet die Reise hier. Das ist schade, da sich die Reihe durchaus einiger Beliebtheit bei den Fans erfreut.
Dazu beigetragen haben neben der spannenden Handlung vor allem die interessanten Charaktere sowie deren grafische Umsetzung. Allen voran die Galfridians haben einen hohen Wiedererkennungswert, im Gegensatz zu den bekannten Gesichtern wie Luke Skywalker. Der taucht im dritten Band aber ohnehin nur ganz kurz auf einer Handvoll Bilder auf, die von seinem aussichtslosen Kampf erzählen.
Das größte Problem ist wieder einmal die Darstellung von Händen, deren Mittel- und Ringfinger häufig verschmelzen. Und zwar buchstäblich, denn sie werden oft nicht einmal durch eine Linie getrennt. Immerhin der Detailgrad der Umgebungen kann sich diesmal sehen lassen. Allen voran der YT-2400-Frachter, mit dem Finn und Dray nach Coruscant fliegen, oder die imperialen TIE-Jäger. Die Sternenzerstörer hätten etwas mehr Detailtiefe vertragen können, die Proportionen stimmen aber zumindest. Die Herz von Artorias erinnert mit ihren Tentakeln derweil etwas an die Narada aus Star Trek von 2009. Die Comic-Reihe erschien zum Vergleich zwischen 2010 und 2012.
An der Farbgebung gibt es, wie bei den bisherigen Bänden, nicht viel auszusetzen. Lichtverhältnisse und Leuchteffekte sind super, nur mit Glanzeffekten ist gespart worden. Die Weltraumhintergründe sehen indessen fast schon fotorealistisch aus und heben sich von den gezeichneten Raumschiffen ab. Einige der Covergestaltungen von Chris Scalf toppen das Ganze aber noch. Vor allem jene mit den Yuuzhan Vong sind sehr naturalistisch geworden, bei einigen anderen merkt man hingegen, dass am Computer gezeichnet worden ist.
Rezension von Die Hütte in der Terk-Straße
Die Story um Greedos Alltag ist von einigen überraschenden Wendungen geprägt, die den Kopfgeldjäger immer wieder zwingen, dem Rebellenpolitiker Temo Dionisio das Leben zu retten, obwohl er sich doch aus der Politik heraushalten will. Seine Kontrahenten Nok Derrick und Nima Maas hätten sich derweil lieber nicht mit ihm anlegen sollen. Erst Han Solo wird ihm einst die Lichter ausblasen.
Was den Comic für Fans interessant macht, ist das Setting auf Tatooine, welches für ein Wiedersehen mit Charakteren wie dem Barmann Wuher und der Cantina Band ermöglicht. Für einen zusätzlichen Wiedererkennungswert sorgt der detailverliebte Zeichenstil, an dem es wenig auszusetzen gibt. Die Koloration ist ebenfalls nicht schlecht und schafft gute Kontraste zwischen hellen und dunklen Szenen. Allerdings ist mehr mit klaren Farbabstufungen statt mit weichen Verläufen gearbeitet worden. Dadurch mangelt es an Leucht- und Glanzeffekten.
Rezension von Dem Schöpfer sei Dank
Die zweite Kurzgeschichte spielt ebenfalls lange vor der Titelgeschichte und ist eng mit den Ereignissen von Episode V: Das Imperium schlägt zurück verwoben. Darth Vader ist auf der Wolkenstadt eingetroffen und hat ein Wiedersehen mit C-3PO. Als der Film gedreht wurde, stand noch nicht fest, dass er der Schöpfer und einstige Master des Protokolldroiden war. Doch wie wahrscheinlich ist es, dass man ihm dessen Überreste präsentiert?
Im Film kommt es so rüber, dass C-3PO direkt in den Schrott gewandert ist, wo Chewbacca ihn gefunden hat, bis man den Wookiee zusammen mit den Droidenteilen in eine Zelle geworfen hat. Das macht allemal mehr Sinn, als die hinzugedichtete Story. Erst erhofft sich Vader nützliche Informationen aus dem Speicher des Droiden, was ja noch halbwegs nachvollziehbar ist. Doch warum er die Überreste dann doch in Chewbaccas Zelle bringen lässt, ist völlig sinnfrei. Immerhin für ein paar nostalgische Erinnerungen an Anakins Kindheit ist das Wiedersehen gut.
Der Zeichenstil ist eher grobschlächtig, was dazu führt, dass vor allem Boba Fett und der junge Anakin Skywalker recht zerknittert aussehen. Seine Mutter ist kaum wiederzuerkennen. Shmi sieht deutlich älter aus als im Film und könnte eher Anakins Großmutter sein. Zumindest das Setting in der Wolkenstadt ist aber gut gelungen, was auch an der kräftigen Farbgebung liegt. Die Abstufungen sind etwas differenzierter als in der ersten Kurzgeschichte, womit die Farben etwas natürlicher aussehen. Auf Darth Vaders Helm und C-3PO gibt es sogar Glanzeffekte.
Fazit
Der Abschlussband bleibt spannend, endet jedoch mit einem Cliffhanger, der nicht aufgelöst wird. Zu viele Fragen bleiben unbeantwortet. Die beiden Bonusgeschichten sind kurzweilig, wobei die erste ein wenig interessanter ist, wohingegen die zweite mit bekannten Szenen aus einer neuen Perspektive aufwartet. Die dabei entstehenden Logikfehler sind allerdings ärgerlich. Optisch ist der Band insgesamt auf einem recht guten Niveau, nur der Zeichenstil der zweiten Kurzgeschichte fällt aus dem Rahmen. Erschienen ist Invasion III: Offenbarungen u. a. als hochwertiger Hardcover-Band mit der Nr. 98 in der Star Wars Comic-Kollektion.
Info
Autor: Tom Taylor / Tom Fassbender, Jim Pascoe & Ryder Windham
Zeichner: Colin Wilson / Eric Powell & Kilian Plunkett
Farben: Wes Dzioba / Dave Stewart & Dave McCaig
Verlag: Panini
Sonstige Informationen: Produktseite
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