„Vergeltung“ herrscht in Andreas Suchaneks elftem „Heliosphere 2265“-Roman.

Heliosphere 2265 11 Vergeltung
© Greenlight Press

Aufklärung und Andeutungen

Die HYPERION unter dem Kommando von Captain Jayden Cross bricht zum System der Kybernetiker auf. Ihre Mission: Mehr darüber herauszufinden, was Sjöberg dazu trieb, zu dem Tyrannen zu werden, der er aktuell ist und gleichzeitig auch, wer im Hintergrund die Fäden zieht.

Zur selben Zeit bricht im Alzi-System eine gefährliche Seuche aus. Es handelt sich dabei um einen perfiden Plan Sjöbergs, der damit die Rebellen schwächen will. Eine Heilung erscheint unwahrscheinlich, womit das Ende all jener besiegelt zu sein scheint, die sich gegen das Regime auflehnen.

Man merkt „Vergeltung“ an, dass die „Heliosphere 2265“-Reihe sich der Jubiliäumsnummer 12 nähert, mit der die erste Staffel der Serie abgeschlossen. Autor Andreas Suchanek hat damit begonnen, viele Dinge aufzuklären, ohne dass er dabei zuviel enthüllt. Es wird einiges angedeutet, wobei die große, endgültige Antwort noch nicht ein Mal ansatzweise in Sicht ist. Als Leser hat man diverse Einzelteile vor sich, die aber noch nicht ausreichen, um ein Gesamtbild zu erhalten.

Es wird geklotzt, nicht gekleckert

Dabei ist „Vergeltung“ ein interessant zu lesender Roman. Auf der einen Seite nimmt sich Andreas Suchanek die Zeit, um eben erste Antworten zu liefern. Aber auf der anderen Seite beschreibt er ebenso ausführlich, wie sich die Seuche im Alzir-System Bahn bricht, wo die Lage immer hoffnungsloser wird. Und es kommt noch ein Handlungsfaden um Noriko Ishida hinzu, der nicht von Bedeutung ist. Der Autor kleckert also nicht, er klotzt, wobei man nie das Gefühl hat, dass er sich verzettelt, bzw. eine Handlungsebene vernachlässigt.

Für das Gesamtbild sind natürlich die Enthüllungen im System der Kybernetiker am wichtigsten. Hier erfährt man einiges Interessantes, was viele frühere Ereignisse aus einem neuen Blickwinkel erscheinen lässt. Vor allem das gelüftete Geheimnis um Sarah McCall Taten, ihre eigenen Pläne voranzubringen, ist schockierend. Dabei ist sie, wie sie ja wiederholt behauptet, nicht der Gegenspieler, sondern Richard Stark, bzw. Präsident Sjöberg. Der Grund für ihre Aktionen wird allerdings, wie bereits bei allen anderen, nur angedeutet und nicht endgültig begründet.

Nicht minder unglaublich sind ebenfalls die Entdeckungen, die Noriko Ishida auf Pearl macht. Auch hier wird einiges angeschnitten, was mit dazu beitragen könnte, dass das ominöse große Bild mehr Details erhält. Wobei allerdings jetzt schon feststeht, dass hier wohl etwas im Hintergrund der bisherigen Ereignisse geschehen ist, was seit Jahren, wenn nicht gar Jahrhunderten aktiv war. Für „Perry Rhodan“-Fans eine Enthüllung, mit der sie bestens vertraut sind. Übrigens zeigt sich hierbei, dass die Nanomaterie, die sie als Ersatz für die zerstörten Areale ihres Gehirn in sich trägt, ihr einige unglaubliche Fähigkeiten verleiht.

Eine Pandemie ist nie schön

Und dann ist da noch die Seuche, die Pandemie, die sich im Azur-System verbreitet. Detailliert schildert Andreas Suchanek in “Vergeltung”, wie sich diese Krankheit ausbreitet und was für Symptome sie hat. Es ist kein schönes Bild, da viel Blut fließt. Auf jeden Fall wird die Situation dramatisch beschrieben, inklusive der verzweifelten Suche der Ärzte nach einem Heilmittel.

Allerdings hat der Plot einen Schönheitsfehler: Seine Auflösung wirkt ein wenig wie Deus ex Machina. Auf einmal erscheinen Alliierte, die zufälligerweise ein Gegenmittel haben und nur allzu bereit sind, eben jenes auch mit den Rebellen zu teilen. Immerhin hat die Seuche ihre Spuren im Azur-System hinterlassen und es sind diverse Personen daran gestorben, deren Fehlen für die zukünftige Handlung Konsequenzen nach sich ziehen wird.

Am Ende überwiegt die Tatsache, dass man unterhalten wird. Es ist erneut ein spannender Roman, der umso neugieriger auf das Finale macht.

Bewertung 12/15

Autor: Andreas Suchanek
Titel: Heliosphere 2265 11: Vergeltung
Teil/Band der Reihe: Heliosphere 2265 11
Verlag: Greenlight Press
Erschienen: 09/2013
Einband: eBook
Seiten: 100
ISBN: 978-3-944652-36-8
Sonstige Informationen:
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Götz Piesbergen

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