Er war nicht nur die Stimme von Käpt’n Blaubär. Wolfgang Völz war ein vielseitiger Schauspieler, dem seine Hingabe für seinen Beruf deutlich anzusehen war.

Die frühen Jahre

Wolfgang Otto Isaak Völz, wie er mit vollem Namen hieß, wurde am 16. August 1930 in Danzig geboren.

Schon als Junge stand er auf der Bühne. Nach der Schule machte Völz eine Ausbildung zum Bäcker. Später zog er nach Hannover. Dort nahm er Schauspielunterricht bei Theodor Becker, einem deutschen Theater- und Filmschauspieler, und dem Bühnenschauspieler Max Gaede. Beide waren bekannte Größen in und außerhalb Hannovers gewesen.

Völz hatte 1950 seinen ersten Theaterauftritt in dem Stück „Don Karlos“ von Friedrich Schiller. Damals spielte er am Landestheater in Hannover. Bereits in den 1950er-Jahren wechselte Völz zum Film.

Wolfgang VölzVon der Bühne vor die Kamera

Sein Debüt beim Film gab Völz in dem Streifen „Der 20. Juli“ von 1955. In der Verfilmung der Geschichte des Attentates auf Adolf Hitler spielte er einen Melder. Weitere Filme folgten. So trat er beispielsweise als Polizist in der Komödie „Charleys Tante“ (1956) auf. 1957 war er in „Das Glück liegt auf der Straße“ (eine Neuverfilmung von „Die Dreizehn Stühle“) als Assessor zu sehen. In den 1960er-Jahren war Völz unter anderem in Krimis und Thrillern zu sehen. In Filmen wie „Die 1000 Augen des Dr. Mabuse“ (1960), „Der Grüne Bogenschütze“ (1961), „Das Wirtshaus von Dartmoor“ (1964) oder “Nebelmörder“ (1964) hatte Völz Rollen als Sergeant, Barkeeper oder Kriminalassistent.

1966 feierte er in der Rolle des Leutnant Mario de Monti einen seiner größten Erfolge. In allen sieben Folgen der Serie „Raumpatrouille“ verkörperte Völz den Armierungsoffizier mit dem vorlauten Mundwerk.

Nach dem Dienst bei der Raumpatrouille

Wolfgang Völz war ein vielbeschäftigter Mann. Er arbeitete nicht nur als Schauspieler, der fast 600 Rollen verkörpert hatte, sondern war auch durch seine markante Stimme ein beliebter Synchronsprecher.

Nicht nur Käpt’n Blaubär lieh er seine Stimme. Auch Sir Peter Ustinov, Walter Matthau, Ernest Borgnine und Mel Brooks wurden von ihm für das deutsche Publikum synchronisiert. Asterix-Fans kennen ihn als die Stimme des Häuptlings Majestix. Eine weitere berühmte Sprechrolle hatte Völz in der SF-Serie „Captain Future“, wo er als der wandlungsfähige Androide Otto zu hören ist.

Da Völz in vielen Kriminalverfilmungen mitgewirkt hatte, war er für die Rolle des etwas tatterigen Scotland-Yard-Chefs in „Der WiXXer“ (2004) und „Neues vom WiXXer“ (2007) wie gemacht. Hier parodierte er bewusst seine Auftritte in verschiedenen Edgar-Wallace-Verfilmungen, „Stahlnetz“, „Das Kriminalmuseum“ oder auch „Der Kommissar“.

Privatleben

Wolfgang Völz war mit Roswitha Völz, geborene Karwarth, von 1955 bis zu seinem Tod verheiratet. Mit ihr hatte er zwei Kinder. Sowohl Sohn Benjamin als auch Tochter Rebecca sind gefragte Synchronsprecher.

Zwar hatte Völz seinen Hauptwohnsitz in Berlin, aber durch seine vielen Verbindlichkeiten in der Schauspielerei reiste er ständig. Vor allem München und Hamburg waren seine Ziele.

2016 erkrankte Völz schwer, als er einen Schlaganfall erlitt. Durch Rehamaßnahmen erholte er sich weitestgehend, zog sich danach jedoch sehr zurück. Seine Frau gab 2016 in einem Interview an, ihr Mann wolle nun sein Dasein als Rentner genießen. Einzig und allein als Stimme von Käpt’n Blaubär wolle er aktiv bleiben, da ihm der blaue Bär sehr ans Herz gewachsen sei.

Er  starb am 2. Mai 2018 mit 87 Jahren. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Friedhof in Berlin-Wilmersdorf.

Wolfgang Völz in der IMDb.

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Kirsten P.

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