Die Kriegerinnen von Kyohsi präsentiert von einigen Protagonisten ungewohnte Seiten.

Lektionen werden gelehrt

Aang (Zach Tyler Eisen) und seine Freunde kommen an den ersten Punkt der Liste von Dingen an, die der Avatar gerne machen wollte. Es ist die Insel Kyoshi, wo der Luftbändiger mit den Elefantenkoi schwimmen will. Doch es stellt sich heraus, dass das Eiland bewohnt ist.

Ein kleiner Stamm lebt auf der Insel, bewacht und beschützt von Kyshoi-Kriegerinnen, einer Art Elite-Einheit, die sich auf die frühere Inkarnation des Avatars berufen. Aang selbst wird von den Mädchen des Eilands angehimmelt, was ihm schon bald zu Kopf steigt. Und Sokka (Jack DeSena) muss einsehen, dass auch Mädchen Kriegerinnen sein können.

Die Kriegerinnen von Kyoshi ist eigentlich eine für die Avatar – Der Herr der Elemente wichtige Folge. Zum einen, weil hier einige der Charaktere wichtige Lektionen lernen. Zum anderen aber auch, da hier andere Figuren eingeführt werden, die dann später im Laufe der Reihe von Bedeutung sein werden.

Beeindruckende Kriegerinnen

Mit Letzterem sind vor allem die Kyoshi-Kriegerinnen gemeint, die sich nach der früheren Inkarnation des Avatars benannt haben. Die Truppe wirkt natürlich optisch beeindruckend. Die Kombination aus der Rüstung, die sie tragen, den angemalten Gesichtern sowie den Fächern, mit denen sie bestens kämpfen können, lassen sie einem in bester Erinnerung zurückbleiben.

Es ist dabei eben vor allem die Tatsache, dass es sich hier um Mädchen und Frauen handelt, die die Kriegerinnen sind, die für diese Folge von Bedeutung sind. Denn es wird hier ein kleiner Geschlechtskonflikt aufgebaut, bei dem die Kriegerinnen eine große Rolle spielen.

Auf der einen Seite hat man Sokka, der in dieser Episode wieder beweist, dass er ein sexistisches Arschloch sein kann. Und auch Aang zeigt sich in dieser Folge von einer ungewohnt arroganten und egozentrischen Seite.

Auf der anderen Seite hat man Katara, die die Wandlungen ihrer männlichen Reisegefährten „nur“ mit kleinen Gesten und Worten kommentiert. Dabei wird klar, dass sie vor allem mit Aangs Wandlung mit Unsicherheit antwortet. Sie gibt sich nach außen wie üblich pflichtbewusst und konzentriert. Doch in den stillen Momenten, wenn keiner hinschaut oder sie mit Aang alleine ist, wird klar, wie es in ihr drinnen aussieht. Ehe sie dann zeigt, was wirklich in ihr  steckt, als sie dem Avatar in einer lebensgefährlichen Situation das Leben rettet.

Wichtige Lektionen in Sachen Demut

Und so sind es eben die beiden Jungs, denen in dieser Folge deutliche Lektionen in Sachen Demut erteilt werden. Sokka muss erkennen, dass auch Mädchen Krieger sein können. Und Aang muss einsehen, dass er bei aller Heldenverehrung immer noch vieles lernen muss.

Überwiegend wird all dies auf humoristische Art und Weise präsentiert. Etwa, wenn man sieht, wie ein einfacher Dorfbewohner auf die Enthüllung reagiert, dass Aang Luftbändiger und damit der Avatar ist. Oder wenn Sokka von Suki, der Anführerin der Kyoshi-Kriegerinnen, nach Strich und Faden vorgeführt und gedemütigt wird. Wobei er dann auch schnell einsieht, dass er mit seiner üblichen Arroganz nicht weiterkommt, und sich auf ein Mal erstaunlich demütig zeigt.

Hier fühlt sich die Avatar – Der Herr der Elemente-Reihe wie eine typische durchschnittliche Animationsserie an, die sich vor allem an Kinder richtet. Es wird hier eine wichtige moralische Lektion gezeigt, von der die Zuschauer ja lernen sollen. Allerdings ist das Problem, dass das, was die vorherigen Episoden ausgemacht hat, eben nicht solche simplen moralischen Lektionen waren, sondern eher wie komplexe Themen dargestellt wurde.

Die Balance stimmt nicht

Außderm fehlt der Episode ein wenig die richtige Balance zwischen komischen und ernsten Momenten. Der Wechsel zwischen Humor und Spannung wirkt stellenweise forciert und nicht sonderlich glatt.

Und es ist schade, dass Zuko nach seiner grandiosen Charakterisierung in Der Südliche Lufttempel dieses Mal wieder nur der bloße Antagonist ist. Er ist da, um Ärger zu machen und dafür am Ende einen auf den Deckel zu kriegen. Was dann doch eine deutlich zu simple Darstellung ist.

Die Kriegerinnen von Kyoshi ist eine nette Episode. Aber nach der grandiosen letzten Folge fühlt sie sich im Vergleich enttäuschend an.

Info

Drehbuch: Nick Malis
Showrunner: Michael Dante DiMartino, Bryan Konietzko
Regie: Giancarlo Volpe

 


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Götz Piesbergen

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