Schrecken, die aus der Erde emporsteigen warten auf die Helden.

Begeisterung

Noch immer ist die Gruppe von Richter Belmont (Edward Bluemel) von den letzten Ereignissen schockiert. Vor allem die Tatsache, dass Edouard eine Nachtkreatur geworden ist, hat sie extrem erschüttert. Deshalb beschließen sie herauszufinden, was unter der Kirche vorgeht, ob der Abt mit den Vampiren gemeinsame Sache macht und allgemein was dort vor sich geht.

Der Abt (Richard Dormer) empfängt derweil Drolta (Elarica Johnson), eine Abgesandte von Erzsebet. Sie diskutieren über ihr gemeinsames Vorgehen und der Kirchenobere zeigt ihr auf ihr Verlangen hin seine Verliese, wo er Nachtkreaturen mit einer Maschine herstellt. Beobachtet wird das Ganze von Olrox (Zahn McClarnon).

Nachdem die letzten Castlevania: Nocturne-Folgen nicht komplett überzeugen konnten, ist Schrecken, die aus der Erde emporsteigen endlich eine Episode, die hellauf begeistert. Die klar macht, womit die Heldentruppe es zu tun hat, wie stark die Gegenseite ist. Und gleichzeitig auch einige Fragen aufwirft.

Wenn die Sonne keine Macht besitzt

Vorab ist es eine Überraschung, wenn man sieht, dass Drolta und Olrox bei hellem Tageslicht frei herumlaufen können, teilweise nur mit einem Alibischirm als Sonnenschutz. Es zeigt davon, wie stark und mächtig sie sind, sogar stärker als es Dracula und Carmilla in der Original Castlevania-Reihe waren. Nicht, dass das Tagesgestirn keine negativen Auswirkungen hat. Nur bei der Abgesandten von Erzsebet scheint dies nur Kopfschmerzen auszulösen.

Olrox selbst ist in Schrecken, die aus der Erde emporsteigen ein Rätsel. Zunächst ein Mal hat er in dem Gardisten Mizrak einen Liebhaber, zum anderen scheint er die Ereignisse eher vom Rand aus zu beobachten. Zwar stellt er sich am Ende der Folge anscheinend eindeutig auf die Seite Drolta und damit auch des Vampirmessiahs zu stellen. Doch hat man nie das Gefühl, dass er das ernst meint, sondern, dass er seine eigenen Pläne hat, die er allerdings niemanden mitteilt. So scheint er das Wiedersehen mit Richter Belmont eher mit milder Neugierde zu sehen, anstatt gegen den Vampirkiller vorzugehen, obwohl er durchaus die Chance dazu hätte.

Außerdem kommt es in dieser Folge zu einer enthüllenden Begegnung zwischen dem Abt und den Helden. Das Entsetzen beiderseits ist nachvollziehbar, weil sie damit jeweils nicht gerechnet haben. Mal schauen, was hier noch geschehen wird. Sicherlich wird es zu einer direkten Konfrontation zwischen dem Kirchenherren und der Gruppe um Richter Belmont kommen.

Traumata, die einen immer noch beherrschen

Bei der geht es in Schrecken, die aus der Erde emporsteigen um Traumatabewältigung. Annette hat an dem Tod und der scheinbaren Wiederauferstehung ihres Freundes hart zu knabbern und möchte der Sache auf den Grund gehen. Es ist eine gute Szene, bei der vielleicht ein, zwei Sätze etwas klischeehaft klingen, was man aber im Gesamtbild ignorieren kann.

In jedem Fall wird die Expedition zu einem Erfolg und einem Desaster gleichermaßen. Zum einen, weil die Gruppe von den Machenschaften des Abts erfährt. Zum anderen aber auch, weil sie im Kampf gegen die Vampire sich anstrengen müssen.

Die Auseinandersetzungen sind definitiv eines der Highlights von Schrecken, die aus der Erde emporsteigen. Weil man hier sieht, wozu die Gruppe gemeinsam fähig ist. So kann Richter einen Vampirdiener Droltas töten, derweil Annette im Kampf gegen diese einen guten Eindruck macht, auch wenn sie natürlich am Ende unterlegen ist, weil ihre Gegnerin gefühlt nur mit ihr spielt.

Ein Wendepunkt

Der panische Rückzug wird dann durch das Auftauchen von Olrox ausgelöst. Hier kann man sehr schön erkennen, dass Richters Mut nur eine Art Fassade ist und tief in ihm drinnen er immer noch unter den Ereignissen der Vergangenheit leidet. Hier gibt es jede Menge Traumata, die anscheinend noch nicht verarbeitet wurden. Und es würde nicht wundern, wenn diese auch der Grund dafür sind, dass er keine Magie einsetzen kann.

Schrecken, die aus der Erde emporsteigen markiert einen Wendepunkt in der Castlevania: Nocturne-Reihe. Die verfeindeten Seiten sind sich das erste Mal begegnet und ab jetzt kann und wird es sicherlich rund gehen.

Infos:

Drehbuch: Clive Bradley
Showrunner: Clive Bradley
Regie: Sam Deats und Adam Deat

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Götz Piesbergen

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