Die SOL kämpft gegen kosmische Mächte – über Evolux entscheidet sich das Schicksal einer Galaxis.

Der Würfel fällt
© Pabel‑Moewig Verlag KG

Titel: Der Würfel fällt
Autor: Kai Hirdt
Titelbild: Dirk Schulz
Erschienen: 15. November 2019

Keine Inhaltsangabe

Eine Handlungszusammenfassung von “Der Würfel fällt” werde ich dieses Mal bewusst nicht liefern. Das letzte Heft der herausragenden Miniserie enthält einfach zu viele einfach geniale Wendungen, zu viel Gespoilertes würde jedem die Leselust nehmen.

Der Würfel fällt – doppelt

Also, das war sie nun, die Miniserie Mission SOL. Und wie in den vorherigen Heften hat auch dieser Romantitel eine doppelte Bedeutung. Alleine dieser kleine Kunstgriff ist schon eine Erwähnung wert.

Nicht nur fällt der Würfel im Sinne einer Entscheidung. Auch der Würfel aus acht Sonnen rund um EVOLUX fällt. Womit die Werftwelt der Kosmokraten wohl ihrem Ende entgegensteuert. Eine Rettung scheint ausgeschlossen. Und selbst wenn sie gelingen sollte, dürften hier wohl die nächsten Jahrhunderte oder gar Jahrtausende keine nennenswerten Arbeiten gelingen. Somit fällt zumindest in dieser Region des Universums einer der wichtigsten Pfeiler der Ordnungsmächte.

Ein Rückblick

Was haben uns die vergangenen 24 Wochen geliefert? Wohl die genialste, beste Miniserie, die ich je lesen durfte. Charaktere wurden entwickelt. Allein schon Mahlia Meyun darf man als perfekte Figur bezeichnen. Von unbedarft über absolutes Arschloch zu einem gereiften Menschen. Auch Perry Rhodans Urteil über sie im letzten Heft passt.

Kai Hirdt hat uns auf eine Reise in die Gefilde der höheren Mächte mitgenommen, ohne dass dies zu einem Overkill wurde. Der viel gerühmte Sense of Wonder war immer irgendwo dabei, ohne uns mit übermächtigem Tand zu erdrücken. Es blieb immer irgendwie noch greifbar.

Mehr als 500 Hefte alter Ballast wurde aufgegriffen und quasi entsorgt. Alte Fragen geklärt. Neue aufgeworfen und auch beantwortet. Curcaryen Varanthir, Alaska Saedelaere. Alte Figuren, von denen man annehmen durfte, nie mehr etwas zu hören, wurden genutzt. Leider blieb dabei auch hier und da etwas auf der Strecke.

Ein Hauch Kritik

Von der SOL als Schiff hat man nicht so viel bekommen, wie es angesichts des Namens im Titel anzunehmen gewesen wäre. Mir ist dies recht, anderen Lesern dürfte dieser Umstand missfallen. Michael Rhodan alias Roi Danton, immerhin hunderte Hefte lang kein Bestandteil der Serie, blieb diffus, extrem blass. Nebenfigur. Auch hier wäre vielleicht ein wenig mehr drin gewesen.

Dafür avancierte Pravo Ylapp zu einer gelungenen Figur. Er spielt in “Der Würfel fällt” eine sehr wichtige Rolle. Und die Entwicklung dieser Figur vom ersten bis zum jetzigen Auftritt passt. Ist in sich logisch und stimmig.

Alles stimmig bei Mission SOL

Stimmig ist auch die gesamte Miniserie in sich aufgebaut. Kai hat es gekonnt verstanden, alle losen Handlungsfäden aufzunehmen und zu beachten. Einem aufmerksameren Leser wie mir wird vielleicht doch noch etwas auffallen, wo Fehler gemacht wurden. Mag sein. Als “Normalleser” kann ich jedoch nicht meckern. Alles wurde beachtet und aufgelöst, soweit ich es beurteilen kann.

Im Mittelteil der Serie gab es einen kleinen Spannungsdurchhänger für mich persönlich. Kann aber auch gut sein, dass mich Arbeitsstress von einem 100 Prozent Lesevergnügen auf gefühlte 90 Prozent gebracht hat.

Als besonders genialen Autor habe ich hier Bernd Perplies erleben dürfen. Die anderen Schreiber haben auch geliefert, bitte nicht missverstehen. Bei Bernd durfte ich allerdings eine Lust und Laune aus den Heften herauslesen, die mir besonders zusagten.

Dicker Spoiler!

Mein Abschlussfazit? Die Miniserie ging viel zu schnell vorbei. Als ich auf dem BuCon in Dreieich zu Kai sagte, ich würde ihn gerne öfter in der Erstauflage lesen, möglich sogar als Expokrat, meinte er nur sinngemäß: “Das wird zeitlich nicht funktionieren”. Ich hatte gerätselt – für etwa 3 Sekunden – wie dies gemeint sei. Am Ende von “Der Würfel fällt” kam die Bestätigung meiner Gedanken UND Hoffnungen: Es geht weiter mit der Mission SOL. Nicht sofort, aber in 2020. Und ich freu mir jetzt schon ‘nen Ast.

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Mario Staas

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