Gefangen in der Vergangenheit Teil II setzt dort an, wo Teil I aufhörte.

Unberechenbar

Die Lage in der Schutzzone ist verfahren. Zwar haben sich mit dem Schatten Biddle Coleridge, dem Gimmie Michael Web und Benjamin Sisko (Avery Brooks) aka Gabriel Bell drei Anführer des Aufstands herauskristallisiert. Doch vor allem B. C. zeigt sich unberechenbar und ist oft genug nur allzu gerne bereit, unnötige Gewalt anzuwenden.

Wiederholt kommt es zu Situationen, wo die Lage auf der Kippe steht. So versucht zum Beispiel der Wachmann Vin in einem Moment, in dem gerade nur Biddle anwesend ist und anscheinend schläft, zu fliehen. Doch der Kriminelle wollte dies und will den Fliehenden erschießen, was Benjamin Sisko allerdings rechtzeitig verhindern kann.

Immerhin findet Jadzia (Terry Farrell) den Commander und Doktor Julian Bashir (Alexander Siddig). Und mit ihrer Hilfe können sie das Bemühen vorantreiben, dass die Öffentlichkeit erfährt, was in der Schutzzone geschieht. Doch das könnte zu spät sein, da die Regierung beschließt, die Zone zu stürmen und alle Rebellen entweder festzunehmen oder umzubringen.

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Es geschieht viel und wenig

Die wissen, was kommt, und haben überwiegend mit dem Schicksal abgeschlossen. Im Laufe der Erstürmung werden Biddle Coleridge und Michael Webb erschossen. Benjamin Sisko wird angeschossen, als er das Leben von Vin rettet. Er überlebt allerdings. Später wird sein Konterfei für Gabriel Bell genutzt.

Miles O’Brien (Colm Meaney) und Kira Nerys (Nana Visitor) beamen sich verkleidet durch vorher ausgesuchte Jahrzehnte, um herauszufinden, wo Benjamin Sisko und die anderen gelandet sind. Erst durch Zufall gelangen sie in das richtige Jahr und können die Gestrandeten zurück auf die Defiant bringen. Dabei hat sich inzwischen die Zeit wieder korrigiert und alles ist wie zuvor. Bis eben auf die Tatsache, dass jetzt das Konterfei des Commanders für Bell genutzt wird.

Gefangen in der Vergangenheit Teil II ist eine Folge, in der gleichzeitig viel, aber auch wenig geschieht. Der Widerspruch lässt sich dadurch erklären, dass es in der Episode sehr viele kleine Szenen gibt, in denen sich Charaktere weiterentwickelt haben. Das kann man vor allem an Christopher Brynner sehen, der sich langsam, aber sicher zu einem Unterstützer der Rebellen entwickelt. Doch andererseits tragen diese Momente wenig zur Gesamthandlung bei. Sie erweitern sie, das große Narrativ wird allerdings überwiegend durch die Ereignisse im Verwaltungsgebäude erzeugt.

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Fokussiertes Spiel

Und dabei muss man vor allem das Spiel von Avery Brooks als Benjamin Sisko bewundern. So intensiv, so fokussiert hat man den Schauspieler selten gesehen. Man merkt ihm an, wie sehr er als Commander Sisko versucht, der historischen Rolle von Gabriel Bell gerecht zu werden und dabei gleichzeitig auch seine eigenen Ideale zu erfüllen. Szenen wie der Moment, wo er Vin zurechtweist, weil der fliehen wollte, zeigen dies ausdrücklich.

Sein Gegenspieler in Gefangen in der Vergangenheit Teil II ist, wenn man so will, Biddle Coleridge. Frank Militarys Darstellung der Figur schrammt zwar manchmal etwas sehr am Overacting vorbei. Doch die bewusst coole und überlegene Nummer sorgt dafür, dass man ihn ernst nimmt. Sein Charakter ist leicht durchgedreht und unberechenbar. Im einen Moment will er jemanden erschießen, nur um im nächsten lächelnd einen Rückzieher zu machen. Ständig fragt man sich, woran man bei ihm ist. Eine eindeutige Antwort gibt es bis zum Ende nicht.

Im geringeren Fokus stehen dabei Julian Bashir und Jadzia Dax. Wobei die ebenfalls Sinnvolles zur Handlung beitragen können. So ist es beispielsweise Jadzias Kontakt zur Christopher Brynner, der die entscheidenden Veränderungen in den Weg leitet.

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Platzverschwendung

Im Vergleich dazu fallen Miles O’Brien und Kira Nerys Abenteuer in Gefangen in der Vergangenheit Teil II nicht so sehr ins Gewicht. Ihr Plot dient vor allem als Comedy Relief, weil sie wiederholt auf Menschen stoßen, die je nach Zeit unterschiedlich reagieren. Aber ansonsten treten sie nur so lange Wasser, bis sie endlich auf Benjamin Sisko und die anderen treffen und sie so retten können. Dadurch wirkt ihr Plot wie Platzverschwendung und hätte ruhig wegfallen können.

Zum Titel muss ich nichts sagen. Es gilt hier dasselbe wie bei Gefangen in der Vergangenheit Teil I.


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Götz Piesbergen

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