An Bord der Rocinante befindet sich ein Spion. Und Miller ermittelt trotz Rauswurf weiter.
Staffel 1 – Folge 7
„Gewagtes Spiel“ – „Windmills“
Ein Cop ohne Marke
Miller (Thomas Jane) ist seine Marke los. Nicht, weil er Mist gebaut hat, sondern weil er zu gut war. Er vermutet, dass er diesen Fall bekommen hat, weil man dachte, er würde den Fall sowieso nicht lösen können. Miller sucht erneut Dawes auf, der beeindruckt von seiner Leidenschaft ist. Miller macht alles zu Geld, was möglich ist und lässt symbolisch seinen Hut zurück. Er macht sich auf den Weg nach Eros.
Ich sagte im letzten Review, dass Miller die größte Wandlung mitmacht. Das wird hier noch mal deutlich. Er ist nach dem Rauswurf von Schuld und Selbstzweifeln geplagt, nutzt diese aber, um am Ende mit neuem Feuer an seinem Fall zu arbeiten. Bildlich auch in Szene gesetzt, als er seinen Hut zurücklässt.
Landwirtschaftliche Genossenschaft
Chrisjen Avasarala (Shohreh Aghdashloo) besucht eine der Mütter von James Holden (Steven Strait). Wir sehen zum ersten Mal so etwas wie Emotionen bei ihr, sogar mit ihrem Enkel agiert sie eher distanziert und kühl, aber Elise Holden (Frances Fisher) gegenüber ist sie erstaunlich ehrlich. Sie will Jim verstehen und am Ende scheint sie es sogar erreicht zu haben, aber sie wird von Sadavir Errinwright (Shawn Doyle) zurückgepfiffen. Holden gilt als Terrorist und soll ausgeschaltet werden.
Wurde Avasarala bisher immer sehr eintönig gezeichnet, als „Ich gehe über Leichen für mein Ziel“ Charakter, hat man hier die Vorlage aus der letzten Episode genutzt und ihren toten Sohn weiter verfestigt. Sie gibt sich sehr offensichtlich die Schuld daran, denn sie war es, die ihn zu einer Karriere bei der Raumflotte ermutigt hatte. Das rundet ihr Bild einfach genial ab. Nicht nur, dass sie generell eine Frau mit Macht ist, sie hat auch daheim die Hosen an, wie man so schön sagt, und ihr Fehlschlag mit dem eigenen Sohn hat sich bei ihr eingebrannt.
Genial. Und Shohreh Aghdashloo bringt es echt gut rüber. Die beiden Damen liefern sich einen grandiosen Schlagabtausch.
Ein Spion auf der Rocinante
Alex (Cas Anvar) entdeckt eine Datenübertragung und Amos (Wes Chatham) geht auf die Suche nach der Ursache. Er entdeckt Kenzo (Elias Toufexis) und überwältigt ihn. Sofort spekuliert die Crew, seit wann er an Bord ist und weswegen. Ein kleiner Einschub: Er selbst sagt, er hätte Erfahrung als Spion und seine Aktionen in der Luftschleuse beweisen dies. Hat er sich fangen lassen?
Zurück zum Plot. Es ist natürlich der Spion, der am Ende den entscheidenden Hinweis mit den Codes gibt. Ob er so eine Art Grundvertrauen bekommt? Amos ist auch wieder der Knaller – er will echt die Marsianer, die das Schiff entern wollen, töten und Holden richtet seine Waffe auf ihn – was Amos kalt lässt. Die Spannung zwischen den beiden steigt jetzt echt an. Und das wahre Motiv von Kenzo ist immer noch offen – wir wissen es durch die Nebenschauplätze, aber die Rocinante eben nicht.
Don Quijote
Das Thema „Don Quijote“ ist in dieser Folge nicht nur direkt erwähnt worden, auch der originale Episodentitel und der Name des Schiffs sind Referenzen darauf. Im Roman, welchen Jim Holden als Kind geliebt hatte, kämpft Don Quijote gegen Windmühlen (Windmills), die er für Riesen hält. Er reitet auf dem Pferd „Rocinante“ und wird von seinem Knappen Sancho Panza vor schlimmerem Unheil bewahrt. Die Geschichten um ihn werden öfter referenziert, auch der Originaltitel der ersten Episode ist eine Referenz darauf.
„I have intelligence that says your son survived the Donnager. Now, will you stop posturing and help me keep him that way.“
-Avasarala
Fazit zu „Gewagtes Spiel“
Das Tempo hat sich nicht geändert im Vergleich zur vorherigen Folge, aber wir bauen nach wie vor Charaktertiefgang auf. Fast jeder (wichtige) Charakter bekommt ein wenig Tiefe oder wird gefestigt. Amos ist definitiv eine wandelnde Zeitbombe – aber sein Standpunkt entbehrt nicht einer gewissen Logik. Die Folge war insgesamt zwar sehr vorhersehbar, aber zumindest kurz habe ich an einer Eskalation mit den Marsianern gedacht.
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