Es ist wieder soweit: Die Star-Trek-Chronik kehrt zurück und widmet sich Star Trek – The Next Generation.
Ein gutes Herzstück
Fast anderthalb Jahre sind seit dem letzten Band der Star-Trek-Chronik vergangen. Ein langer Zeitraum, dessen Ursache ist, dass das Autorentrio Reinhard Prahl, Björn Sülter und Thorsten Walch sich dieses Mal mit Star Trek – The Next Generation beschäftigt hat. Und anders als die vorherigen behandelten Serien Star Trek – Enterprise und Raumschiff Enterprise ist diese Reihe mit sieben Staffeln und 178 Episoden nahezu genauso lang, wie die beiden eben genannten Fernsehreihen zusammengerechnet. Außerdem steht die Serie für den Beginn einer Art goldenen Ära, in der Star Trek sowohl im Fernsehen als auch im Kino lange Zeit sehr erfolgreich war.
Dementsprechend umfangreich ist dieser Band auch geworden. 753 Seiten warten auf den Leser. Es ist ein wahrer Brocken, ein Ziegelstein, der allerdings, wie es für die Buchreihe üblich ist, sehr lesens- und lohnenswert geworden ist.
Ein großes Themenspektrum
Der Löwenanteil des dritten Teils der Star-Trek-Chronik geht natürlich für den Episodenguide drauf. Es ist das Herzstück dieses Bandes. Weil jede einzelne Episode wirklich ausführlich vorgestellt und besprochen wird. Man hat als Leser nie das Gefühl, dass hier jetzt eine Besprechung abgewürgt wurde, weil sie zu lange dauert. Gerade diese Ausführlichkeit, wo unter anderem auch wissenswerte Hintergrundinfos erzählt werden, sorgt mit dafür, dass diese Sachbuch-Reihe im dritten Teil erneut ein Must-Have für alle Star Trek-Fans sein dürfte.
Wie üblich ist der Aufbau der Besprechungen gleich. Man erhält die Episodennummer und in groß den englischen Originalnamen, gefolgt von dem deutschen Titel. Eine kurze und launige Zusammenfassung von dem, was diese Folge ausmacht, und dann geht die eigentliche Rezension los. Abgerundet wird das durch Bewertungsillustrationen, die dieses Mal von Stefanie Kurt stammen. Die übrigens allgemein für die Zeichnungen zuständig ist, die man in diesem Buch sieht.
Doch kann die dritte Star-Trek-Chronik nicht allein von den Episodenrezensionen leben. Auch die Kapitel davor und danach müssen etwas bieten, was einen dazu einlädt, Geld hierfür auszugeben. Und hier haben die Autoren sich ebenfalls nicht lumpen lassen, sondern ein vielfältiges Themenspektrum abgedeckt.
Highlights sind dabei sicherlich die Interviews, die mit abgedruckt sind. Es werden hier die zweite Synchronstimme von Jean-Luc Picard, Ernst Meincke, dem Künstler Rick Sternbach, dessen Werke mit Star Trek definiert haben, James L. Conway, Regisseur diverser Star Trek-Episoden, und als Höhepunkt Doug Drexler interviewt. Allen gemein ist, dass diese Interviews hochinteressant sind und auch für Kenner dieses Franchise vielleicht den einen oder anderen Fakt aufdecken, den man so noch nicht kannte.
Ein interessanter Fokus
Doch auch die Romanhighlights aus der literarischen Historie von The Next Generation dürfen in dem dritten Band der Star-Trek-Chronik nicht fehlen. Wobei hier zunächst die Auswahl etwas verwundert. So werden, neben den Highlights aus dem Heyne-Verlag, von Cross Cult exemplarisch „nur“ die Titan-Serie und das Doppelhelix-Crossover genannt. Die eigentliche TNG-Romanreihe von Cross Cult wird nur am Rande gestreift, auch wenn sie im Anhang in der entsprechenden Übersicht gelistet ist.
Es wird jetzt nicht begründet, wieso diese Entscheidung getroffen wurde. Doch wenn man vermuten sollte, dann könnte es daran liegen, dass diese Erzählungen noch mehr als die der Titan-Reihe an die Ereignisse der TNG-Kinofilme anknüpfen. Und da die Filme ja in einem separaten Band besprochen werden, kann man davon ausgehen, dass sie entsprechend erst dort vorgestellt werden. Weshalb man sich auf diesen Band freuen wird, wann immer er kommen wird. Denn als nächstes, und das wird in dem dritten Buch der Star-Trek-Chronik ein paar Mal gesagt, wird man sich Star Trek – Picard widmen, von der ja dritte Staffel im Februar starten wird. Da dies dann auch gleichzeitig Höhepunkt und Abschluss dieser Serie sein wird, die noch dazu eine Art Sequel zu TNG sein wird, ist es einleuchtend, wieso das Autorentrio diese Reihe vorzieht.
Danach ist Deep Space Nine geplant. Dieser Band soll, wenn man die Aussagen der Autoren richtig interpretiert, Ende des Jahres herauskommen, was angesichts der Länge dieser Serie und im Hinblick auf die Zeit, die das Trio für den vorliegenden The Next Generation-Band benötigt haben, ein interessantes Erscheinungsdatum ist. Denn DS9 hat eine ähnliche Episodenanzahl wie TNG und bietet ebenfalls jede Menge Themen, über die geschrieben werden kann. Am Ende wird man es sehen, ob die Pläne auch so umgesetzt werden. Für den Fan ist es unterm Strich relativ egal, so lange die Qualität weiterhin erhalten bleibt.
Nur wenig zu meckern
Bemängeln gibt es an diesem Buch nicht viel. Es wäre schön, wenn im Inhaltsverzeichnis auch die Seitenzahlen zu den angegebenen Inhalten abgedruckt worden wären. Ebenso wäre eine Angabe des jeweiligen Autors einer Episodenbesprechung hilfreich gewesen, da so die Widersprüche nicht wie die einer Person mit Persönlichkeitsstörung wirken würden. Aber das ist am Ende Meckern auf hohem Niveau.
Was die fehlende Gesamtübersicht über Regisseur und Drehbuchautor einer Folge angeht, die ja unter anderem beim letzten Mal bemängelt wurde? Ich glaube, dass die Autoren diese ganz am Ende der Reihe sozusagen als Bonusband eine Übersicht herausbringen werden, wo diese Angaben enthalten sein werden. Denn es gibt schließlich viele Drehbuchautoren und Regisseure, die bei mehr als einer Star Trek-Serie mitgearbeitet haben. Dementsprechend muss man sich halt noch etwas gedulden.
Aber angesichts der Güte und exzellenten Klasse dieser Reihe und auch dieses Bandes dürfte das Warten kein Problem sein. Man weiß ja, man kriegt am Ende ein gutes Ergebnis.
Autor: Björn Sülter, Reinhard Prahl, Thorsten Walch
Titel: Die Star-Trek-Chronik 03: Star Trek – The Next Generation
Verlag: In Farbe und Bunt Verlag
Erschienen: 12/2021
Einband: Taschenbuch
Seiten: 753
ISBN: 978-3-95936-369-3
Sonstige Informationen:
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Warpskala
WarpskalaPositiv
- Umfangreich
- Interessante Interviews
- Jede Menge interessante Fakten
Negativ
- Inhaltsverzeichnis ohne Angaben der Seitenzahlen
- Angabe des Autoren einer Rezension oder eines Widerspruchs fehlen
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