Die nächste Stufe im Marvel Cinematic Universe ist erreicht. Nachdem schon Black Widow durch die Pandemie deutlich verspätet veröffentlicht wurde, kommt nun auch Eternals endlich in die Kinos.
Hochkarätige Besetzung
Im neusten Film aus dem Hause Marvel werden direkt 10 neue Charaktere eingeführt, die den meisten Zuschauern unbekannt sind, was die Frage aufwirft, wie genau man diese in einem 157-minütigen Actionfilm einzeln beleuchten kann. Neben den Hollywood-Größen Angelina Jolie und Salma Hayek sind gleich zwei ehemalige Darsteller aus Game of Thrones, Richard Madden und Kit Harington, zu sehen. Aber auch die weniger bekannten Schauspieler*innen wie Gemma Chan oder Kumail Nanjiani sind sehr gut ausgewählt, und so fügt sich die Gruppe stimmig zusammen.
Sowohl der Cast, als auch die Rollen sind sehr divers und multikulturell besetzt und angelegt. So spielt die gehörlose Schauspielerin Lauren Ridloff den ersten gehörlosen Marvel-Charakter Makkari und es gibt mit Phastos (Brian Tyree Henry) den ersten offen homosexuellen Marvel-Superhelden, der mit Ehemann und Sohn im Vorstadt-Idyll lebt. Genau diese Sichtbarkeit und Unvoreingenommenheit ist meiner Meinung nach bisher zu kurz gekommen, auch wenn ich zum Beispiel die neue Diversity-Richtlinie von Amazon für maßlos übertrieben halte.
Die Story
Wie schon im Trailer zu sehen, dreht sich die Story um eine Gruppe von zehn menschlich aussehenden außerirdischen Wesen, die vor tausenden Jahren wie Götter auf die Erde kamen, um die Menschen vor den Deviants, raubtierartigen Geschöpfen, zu beschützen.
Jeder der Charaktere verfügt über eine spezielle Superkraft, wie zum Beispiel, Wunden zu heilen, Gedanken zu manipulieren oder die Materie von Dingen zu verändern. Ihre Kräfte nutzen sie auch, um die Entwicklung der Menschheit voranzutreiben. Hier ist es das genaue Gegenteil zur obersten Direktive in Star Trek, da die Eternals aktiv eingreifen, um die Menschen zu fördern.
Auf der anderen Seite dürfen sie aber nicht bei zwischenmenschlichen Konflikten intervenieren, womit jeder der Mitglieder auf seine Art umgeht und was schließlich zum Zerwürfnis der Gruppe führt. Warum es ihnen verboten ist, die Menschheit allumfassend zu beschützen und zum Beispiel mit den Avengers zusammenzuarbeiten, wird zwar erklärt, wird aber bestimmt nicht jeden überzeugen.
Der Film spielt nach den Ereignissen um Thanos in Avengers: Endgame. Tony Stark ist tot, Captain Rogers ist in den Ruhestand gegangen und der Erde steht nun die ultimative, existentielle Bedrohung bevor. Die Deviants sind zurück, aber sie sind nicht die einzige Sorge der Eternals die vor so vielen Jahren von dem Celestial Arishem auf die Erde gesandt wurden und mittlerweile zerstreut über den ganzen Planeten leben, bis ihre Mission für beendet erklärt wird. Um die Familie gegen die Deviants wieder zusammenzubringen und die Entwicklung der Eternals als Gruppe, aber auch der einzelnen Charakteren zu zeigen, springt der Film nicht nur von Kontinent zu Kontinent, sondern auch durch die Menschheitsgeschichte. Dieser Wechsel der Locations führt zu beeindruckenden Bildern, abwechslungsreichen Kostümen und ist alles andere als langweilig.
Fazit zu Eternals
Hatte ich anfänglich die Sorge, dass den einzelnen Charakteren zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird oder der Zuschauer ohne Vorwissen um die vielen neuen Begriffe und Namen der Handlung nicht folgen kann, war ich positiv überrascht, wie gut das in diesem Film funktioniert. Nicht zuletzt die gut dosierte Action macht es dem Zuschauer leicht, sich auf die Personen und ihre Geschichte einzulassen. Der Film nimmt sich viel Zeit, die Protagonisten und deren Beweggründe vorzustellen. Dies klappt nicht im Detail bei jedem Eternal, aber es folgen ja noch weiter Filme, um diese Lücke zu schließen.
Gut gefallen hat mir, wie hier mit den Klischees, Vorurteilen und Erwartungen gespielt wird. Es ist kein einfacher Plot um den Kampf zwischen Gut und Böse, sondern er weist viele interessante Nebenhandlungen auf, wie das Altern, psychische Gesundheit oder Loyalität. Nur der mehrmalige Hinweis, wie toll die Menschheit ist und dass sie doch so schützenswert ist, fand ich teilweise übertrieben.
Eternals ist kein klassischer Marvel-Film. Der Humor ist etwas subtiler, es gibt weniger Actionszenen, die Charaktere werden genauer beleuchtet. Das alles könnte für den eingefleischten Marvel-Fan nichts mehr mit den Vorgängern zu tun haben und zu langatmig sein, aber ich finde, es ist der Regisseurin Chloé Zhao geglückt, das Marvel-Universum in eine neue Dimension zu führen, ohne den nicht versierten Zuschauer abzuhängen.
Wir brauchen euren Support!
Viele Magazine im Web werden über Werbung finanziert. Wir haben bewusst darauf verzichtet, damit euer Erlebnis auf unserer Seite möglichst ungestört ist. Wir bieten euch News, Reviews, Artikel, Videos und einen Podcast zu mittlerweile fast allen Bereichen der Phantastik. Wir haben keinen Clickbait, keine Fakenews und auch keine Paywall.
Die Kosten steigen, die wenigen Einnahmen sinken, auch dank der derzeitigen Situation. Wir wollen uns keine goldene Nase verdienen, aber es wäre schade, wenn wir die Seite irgendwann deswegen einstellen müssten.
Es ist auch ganz einfach. Ihr könnt uns regelmäßig ab 1 € monatlich bei Steady unterstützen, einmalig per PayPal oder ihr werft einfach mal einen Blick in unseren warpShop. (Die Shirts sind erste Sahne, Ehrenwort!)
Wenn ihr euch für eine Tätigkeit bei uns interessiert, dann ist die Seite MITMACHEN genau richtig.
Für den Fall, dass ihr noch mehr Infos haben wollt, findet ihr diese unter SUPPORT US. Dort findet ihr auch unsere Ref-Links.
Wir danken euch.
- Review: Doctor Who 053 – Reise Rückwärts - 12. September 2022
- Review: Doctor Who 052 – Die Stimmen - 29. August 2022
- Review: Doctor Who 051 – Wald der Toten - 22. August 2022