Mit Wir sind Partner, oder? wird in der Hawkeye-Serie eine wichtige Frage gestellt.

Es kommt Bewegung ins Spiel

Clint Barton  (Jeremy Renner) und Kate Bishop (Clara Stack) wurden von Jack Duquesne  (Tony Dalton) und Eleanor Bishop (Vera Farmiga) erwischt. Allerdings kann der Held die Lage entschärfen, als die beiden ihn als Avenger erkennen und sich über seine Anwesenheit freuen. Später nimmt ihn Kates Mutter noch beiseite und bittet ihn, ihre Tochter davon abzuhalten, ebenfalls eine Superheldin zu werden.

Trotzdem arbeiten beide weiterhin an dem Fall zusammen und stoßen auf einige interessante Fakten. So beispielsweise, dass die Trainingsanzugsmafia von Duquesne finanziert wird. Und sie finden am Ende einen Hinweis darauf, wo sich die Uhr befindet. Allerdings ergeben sich daraus erhebliche Konsequenzen, die einiges auf den Kopf stellen.

Der Unterschied zwischen Echos und Wir sind Partner, oder? ist wie Tag und Nacht. Wo man bei der erstgenannten Folge noch bemängeln musste, dass sie den episodenübergreifenden Plot überhaupt nicht vorwärtsbrachte, ist es jetzt bei der vierten Episode deutlich besser. Dinge geraten in Bewegung, die große Handlung entwickelt sich weiter und es gibt am Ende einen Auftritt, auf den sich Kinogänger schon die ganze Zeit gefreut haben. Doch dazu später mehr.

Eine vorsichtige Partnerschaft

Die Episode greift dabei den Cliffhanger der Vorgängerfolge auf und löst ihn auf eine besonders elegante Art und Weise. Clint und Kate wurden von Jack Duquesne erwischt. Doch als er und Eleanor Bishop herausfinden, dass der männliche Eindringling niemand Geringes als Hawkeye von den Avengers ist, sind alle Bedenken wie weggewischt und man begrüßt den Helden sehr freundlich.

Dabei merkt man in der anschließenden Essensrunde die diversen Anspannungen. Kate ist wie eine Feder gespannt, derweil Clint zwar einerseits freundlich ist, aber andererseits auf die Fragen der anderen eher ausweichend antwortet. Und zum Abschied sieht er seine Roninklinge und nimmt sie heimlich mit. Wobei Eleanor ihn noch bittet, Kate aus allem möglichen Ärger rauszuhalten.

Was, wie Wir sind Partner, oder? zeigt, wunderbar nicht funktioniert. Das liegt aber vor allem auch daran, dass die junge Bogenschützin einfach nicht lockerlässt, sondern immer wieder ihrem großen Vorbild helfen und sich beweisen will. Und ein wenig merkt man in dieser Folge, dass ihre Vorgehensweise Erfolg hat. Dass er sie, wenn auch eher widerwillig, einweiht und einspannt. Wie zum Beispiel, dass sie für ihn seine Trickpfeile von der LARP-Gruppe holt.

Da kommt hoffentlich noch was, oder?

Wobei es in diesen Momenten, von denen es in der zweiten Hälfte einige gibt, sich auch zeigt, dass sie ihren eigenen Kopf hat und ihre eigene Handlungsweise hat. Wie beispielsweise, als sie einem älteren Herren hilft und so in das Appartmenthaus kommt, in dem in einer Wohnung die Uhr liegen soll, die ja zu Beginn der Hawkeye-Reihe gestohlen wurde.

Man erfährt nicht viel über diesen Zeitanzeiger. Nur dass er einer Person gehörte, die nicht mehr länger im Heldengeschäft aktiv ist. Das ist so allgemein formuliert, dass dies auf viele potenzielle Charaktere zutrifft, inklusive Clint Barton selbst. Denn der war ja zu Beginn der Reihe quasi inaktiv, bis eben Kate Bishop ihn wieder dazu brachte, aktiv zu werden. Als Zuschauer wären zwar einerseits mehr Details wünschenswert gewesen, aber andererseits wird es hier garantiert noch einen großen Plottwist geben, eventuell sogar erst in der finalen Folge.

Spannung wird dann noch zusätzlich dadurch aufgebaut, als sich herausstellt, dass in der Wohnung ebenfalls Infos über die Familie von Clint Barton vorhanden sind. Und das, obwohl laut Aussage des Heldens, er und die seinen sich bemühen, den Kopf unten zu halten und keine Aufmerksamkeit zu erregen.

Warnung vor dem Spoiler!

Noch etwas zeichnet „Wir sind Partner, oder?“ aus. Nämlich die Bemühungen Clints, unnötiges Blutvergießen zu vermeiden, auf die Leben anderer Personen Rücksicht zu nehmen. Etwa wenn er den Stellvertreter Maya Lopez mit einer Pistole dazu bringt, auf die Frau einzuwirken, damit von ihrem Rachefeldzug ablässt. Oder gegen Ende, als er, angesichts des überraschenden Auftritts einer anderen Person die Partnerschaft mit Kate abblässt, eben um sie zu schützen.

An dieser Stelle muss wieder eine obligatorische Spoilerwarnung erfolgen. Sollte also irgendwer die vierte Folge der Reihe noch nicht gesehen haben, möge die betreffende Person dies jetzt nachholen. Denn ab dem nächsten Absatz wird detailliert auf das Finale von Wir sind Partner, oder? eingegangen.

Denn als Kate ins Appartement eindringt, entdeckt sie, dass es das von Maya Lopez ist. Die junge Heldin flieht aufs Dach, wo Clint Barton sie beobachtet und geleitet hat. Wo sie allerdings nicht nur von Maya Lopez  (Alaqua Cox) angegriffen werden. Sondern ebenfalls von Yelena Belova (Florence Pugh), der Schwester von Natasha Romanov, und genau wie sie eine Black Widow.

Hier wird etwas aufgegriffen, worauf man lange gewartet hat

Hier greift die Reihe das Ende des gleichnamigen Superheldenfilms auf. Wo der ehemaligen russischen Agentin erzählt wird, dass Clint Barton ihre Schwester umgebracht hat. Woraufhin sie den Entschluss fasst, ihn zu töten. Ob das in dieser Serie passiert, werden die nächsten beiden Folgen zeigen müssen.

So oder so ist es wunderbar, dass dieser Plot jetzt aufgegriffen wird. Und der Auftritt von Yelena ist wirklich super gelungen. Eine großartige Überraschung, die gleichzeitig einen dazu animieren wird, weiter zuzugucken.

Nicht dass dies die sonstige Handlung nicht ohnehin schon täte. Die gelungene Mischung aus ruhigen Momente, Actionszenen und Humor, wie etwa wenn Kate versucht, von der Wohnung Maya aufs gegenüberliegende Dach zu geraten, ist einfach zu gut, um sie zu ignorieren.

Götz Piesbergen

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