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Bo-Katan lebt sich schnell ein.

Das Leben eines Mandalorianers scheint aus Training und Kampf zu bestehen. So kommt es, dass wir den Clan am Strand sehen, wie er eben dies macht – Kampftraining. Auch Grogu darf mitmischen. Anfangs scheut er sich noch, seine Fähigkeiten zu zeigen, aber Din Djarin (Pedro Pascal) ermutigt ihn, es einfach zu tun. Grogu ist am Ende siegreich.

Die Entführung

Während des Trainings stößt ein Reptavian dazu und entführt Ragnar, eines der Kinder. Sofort steigen etliche des Klans mit ihren Jetpacks empor und verfolgen die Kreatur, leider geht aber der Treibstoff aus. Bo-Katan (Katee Sackhoff) hingegen hat ihr Schiff gestartet und folgt dem Entführer zu seinem Nest. Zusammen mit der Schmiedin, Mando und Paz Vizsla planen sie die Rettung.

Erstmal: Die Kreatur hat eigentlich keinen Namen, zumindest konnte ich keinen finden. Es ist die Rede von „reptavian creature“, was bedeutet, dass die Kreatur neben Merkmalen von Reptilien auch welche von flugfähigen Tieren hat. Am ehesten wäre es also mit einem Flugsaurier wie dem Pteranodon zu vergleichen.

Aber zurück zur Handlung: Die Mandalorianer beschützen ihre Kinder, das wissen wir schon seit einiger Zeit. Jede Familie macht es so, aber Mandalorianer sind ja nicht nur durch Geburt dazu geworden. Manche, wie Din Djarin selbst, wurden gerettet und in Obhut genommen. Diese werden aber wie leibliche Kinder behandelt, was deutlich für den Klan spricht.

Das Findelkind

Flashback

Während einige der Mandalorianer unterwegs sind, Ragnar zu retten, bekommt Grogu sein Abzeichen, um seine Zugehörigkeit zum Haus von Din Djarin zu zeigen. Während die Schmiedin (Emily Swallow) es anfertigt, erinnert sich „Kleiner“ an die Order 66 zurück und seine Flucht aus dem Jedi-Tempel. Lange Zeit fragten sich Fans, wer ihn gerettet hat, hier sehen wir ihn zum ersten Mal. Es handelt sich um Kelleran Beq (Ahmed Best), der bereits in der Spielshow Star Wars: Jedi Temple Challenge vorkam.

Es ist zwar schön, dass man Ahmed Best eine bessere Rolle als den nervigen Jar Jar Binks gegeben hat, wirklich brillieren kann er hier aber auch nicht. Die Szene ist zu lang und bei Weitem nicht so gut wie andere dieser Art. Zusammen mit der Eröffnungsszene, die ebenfalls zu lang und zumindest stellenweise auch ein wenig dämlich war. Einfach ins Wasser schießen ist halt kein Schießtraining, das ist nur Verschwendung. Man hätte beide Szenen straffen können, aber dann wäre die Laufzeit noch geringer ausgefallen.

Die Rettung

Die Mandalorianer kommen in relativer Nähe zum Nest an. Um die Kreatur nicht zu früh zu alarmieren, gehen sie den Rest zu Fuß. Am Abend erreichen sie den Berg mit dem Nest und schlagen ein Lager auf. Bo-Katan möchte wissen, wie man nun zu essen hat. Es gab in der Tat im Fandom solche Themen, die aber in der Regel beantwortet wurden mit „Man isst alleine“, und hier wird es genauso gezeigt. Ist jetzt keine superdringende Frage, die unbedingt geklärt werden muss, aber es zeigt, dass Bo der Weg nicht mehr so egal ist, wie noch vor ihrer unfreiwilligen „Reinigung“.

Ohne Jetpack macht man sich an den Aufstieg, erneut um die Kreatur nicht aufzuscheuchen. Oben angekommen erkennt Djarin eine Wärmesignatur, Vizlar stürmt direkt darauf zu, weckt dabei aber nur die Kinder des Tieres. Mit Vizlar und Ragnar macht sich das Lebewesen wieder auf die Reise und die Mandalorianer versuchen natürlich, die beiden Kameraden zu befreien.

Hier kommt endlich mal so richtig Leben in die Bude. Die Jetpack-Verfolgungsjagd, die Kabel-basierten Versuche, das Tier irgendwie zur Landung zu zwingen – Blaster und Raketen kann man ja nicht einsetzen, da sie die Entführten treffen und verletzen könnten. Das wirkt alles einfach phänomenal und entschädigt ein wenig für eine ansonsten eher seichte Episode.

Aber Ragnar ist nicht die einzige „Rettung“ – die drei Jungtiere der Kreatur wurden ebenso in Obhut genommen, als Findelkinder. Nun wissen wir, dass Kreaturen zähmen tief in der DNA der Mandalorianer verwurzelt ist – die Vorfahren ritten auf Mythosauriern, Boba Fett einen Rancor.  Werden diese drei nun die Reittiere von Bo, Din und vielleicht der Schmiedin? Oder vielleicht sogar Grogu?

Auf den ersten Blick wirkt diese Szene etwas eigenartig, aber wenn man ein wenig drüber nachdenkt, dann hat diese sicherlich mehr Bedeutung für die weitere Handlung als man ahnt.

Der größte Kritikpunkt

In der Episode wird erklärt, dass schon öfter Mitglieder des Klans entführt worden sind und Rettungsversuche scheiterten. Hätte man da nicht einfach eine gescheite Abwehr – zum Beispiel fünf Mandalorianer trainieren nicht, sondern halten mit schweren Waffen Wache – einrichten können? Spätestens nach dem ersten Verlust sollte man sich doch Gedanken machen, wie man sowas verhindern kann. Ich kann ja wirklich einiges verzeihen, weil Dinge nun mal passieren müssen, damit es eine Geschichte gibt. Oder um es mit einem alten Witz von Michael Mittermaier zu sagen „Der Film heißt Auf der Flucht und nicht Gekriegt nach 5 Minuten“ – aber hier ist es einfach nur Dummheit. Und das hätte man komplett umschiffen können, wenn dies das erste Mal gewesen wäre. Aber Nein, wir hatten ja auch schon einen Angriff eines anderen Raubtieres auf die Gruppe, bei denen ebenfalls einige drauf gegangen sind.

Fazit zu Das Findelkind

Eine gute Folge, die zwar etwas unrealistisch daherkommt, aber die Charaktere näher zusammenbringt. Fans hatten schon spekuliert, ob Grogu ein richtiger Mandalorianer wird, hier wird es zumindest mal angedeutet. Vor allem der Auftritt von Ahmed Best hat mir sehr gut gefallen, also die reine Tatsache, dass er eine neue Rolle bekommen hat. Natürlich bringt diese Episode die Haupthandlung kaum weiter, aber sie baut die Welt auf, was eben auch mal sein muss. Dafür, dass diese Episode doch recht kurz geraten ist, wird sie trotz des eher seichten Plots auch nicht langweilig. Nicht überragend und eher eine der schwächeren Episoden, aber eine schwache Mando-Episode ist oft besser als eine schwache Folge einer anderen Serie.

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Marco Golüke

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