Wie schlägt sich der Extended Cut von Jurassic World – Ein neues Zeitalter?

Eine Verbesserung wie der Daredevil Director’s Cut?

Wenn ich an Jurassic World – Ein neues Zeitalter zurückdenke, dann erinnere ich mich an einen Film, der deutlich machte, dass das Franchise müde und ausgelaugt war. Ich hatte kaum etwas Positives zu dem Kinofilm zu sagen, sondern überwiegend nur Negatives. Weshalb sich meine Vorfreude auf den Extended Cut auch in Grenzen hielt.

Von den nackten Zahlen her kann dieser allerdings durchaus glänzen. Er erweitert den ursprünglichen Kinofilm mit Material in einer Gesamtlänge von 12,6 Minuten. Womit der Film die zwei Stunden Lauflänge überschreitet. Und glaubt man den Aussagen von Regisseur Colin Trevorrow und den Schauspielern Bryce Dallas Howard, wie auch DeWanda Wise, dann ist dies die eigentliche Kinofassung. Diese würde natürlich vieles besser machen als die Version, die anschließend am Ende wirklich in den Kinos lief.

Ob die Aussage so stimmt, wird in den folgenden Zeilen herausgefunden. Denn wenn dem so wäre, dann wäre dies eine Verbesserung, die man gleichsetzen kann mit der Veränderung, die der Daredevil-Film durchmachte. Dort war die ursprüngliche Kinofassung Mittelmaß, wohingegen der nachfolgende Director’s Cut viele Fehler ausmerzte.

„Nur“ eine Erweiterung

Vier Jahre sind seit dem Ausbruch des Vulkans auf der Isla Nublar vergangen. Dieses Ereignis war mit Ursache dafür, dass Dinosaurier wieder die Welt bevölkerten. Das Zusammenleben der wiederbelebten Urzeitwesen sowie der aktuellen Lebensformen gestaltet sich allerdings schwierig und herausfordernd. Weshalb Leute wie Owen Grady und Claire Dearing sehr viel damit beschäftigt sind, für ein gemeinsames Zusammenleben der Arten zu sorgen.

Die beiden haben jedoch auch ein Geheimnis. Insgeheim ziehen sie Maise Lockwood auf, die ein Klon ihrer Mutter ist, was niemand wissen darf. Sie steckt mitten in der Pubertät. Doch dann wird sie entführt, und ihre Zieheltern machen sich auf, die wahren Schuldigen zu suchen. Dabei stellt sich heraus, dass hinter der Entführung jemand steckt, der Großes vorhat.

Um es gleich vorwegzunehmen: Der Extended Cut verändert am eigentlichen Ablauf des Films nichts. Stattdessen ist es, wie der Name es schon sagt, „nur“ eine Erweiterung. Sprich: Das Filmgeschehen wird verlängert, in dem einige zusätzliche Szenen eingefügt werden, die das eine oder andere Detail hinzufügen.

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Der Löwenanteil dieser Änderungen findet in der ersten Stunde von Ein neues Zeitalter statt. Hier wird das meiste Material hinzugefügt.

Dabei stehen hier im Fokus des Extended Cut vor allem die Dinosaurier. Es gibt einen erweiterten Prolog, der diese präsentiert. Es wird gezeigt, mit welchen Schwierigkeiten die moderne Welt auf sie reagiert. Aber auch bekannte Saurier, wie die Velociraptor-Dame Blue, kriegen Extra-Szenen, in denen man sieht, wie sie in Zeitlupe eine Gruppe von Jägern angreift. Letztere wirkt fast unfreiwillig komisch.

Doch auch Owen Grady und Maise erhalten ein paar mehr Szenen, die nochmal verdeutlich, wie sie sich seit Das gefallene Königreich verändert haben. Owen geht Auseinandersetzungen aus dem Weg, während seine Adoptivtochter sichtbar mit sich und ihrer Rolle in der Welt hadert. Das ist zwar alles nett, mehr aber auch nicht.

Eine Ausnahme

Und das lässt sich über den Großteil der restlichen, zusätzlichen Szenen sagen. So sieht man, wie Dr. Sam Elliot seine Probleme mit der heutigen Jugend hat. Oder wie Owen Grady und Claire Dearing sich gegenseitig versichern, unverletzt zu sein. Alles nett, aber eben nichts Weltbewegendes.

Es gibt allerdings eine Ausnahme im Extended Cut. In der sieht man, wie Dodgson die Beweise für die Herkunft der Heuschrecken löschen möchte. Hier erhält man einen guten Einblick in den Charakter und die Motivation des Biosyn-Eigentümers. Eine wichtige Szene, vor allem aber für einen Moment am Ende.

Ist das zusätzliche Material des Extended Cut also einen Kauf wert? Nicht wirklich. Die neuen Szenen erweitern zwar das Geschehen, doch die ursprünglichen Kritikpunkte werden dadurch nicht ungültig gemacht, sondern sind immer noch existent. Was am Ende immer noch dafür sorgt, dass der Film und das gesamte Franchise müde und verbraucht wirken.

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Götz Piesbergen
Ein Gedanke zu „Review: Jurassic World – Ein neues Zeitalter: Extended Cut (2022)“

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