In Galaxis in Panik werden die Nebular-Einzelausgaben 22 bis 26 gesammelt.

Drama!

Auf der Suche nach Hinweisen darauf, woher die Dunkle Bruderschaft kommt, was der Ursprung ihrer jeweiligen Einheiten ist und wie man allgemein gegen sie ankommen kann, bricht Toiber Arkroid erneut ins All auf. An Bord der Nautilus hat er die unterschiedlichsten Wesen um sich versammelt, die seinen Wunsch nach mehr Wissen über diese Widersacher teilen. Doch feit sie das nicht gegen große Überraschungen. Denn die Vertreter ihrer Gegner können vor allem eins: unvorhersehbar agieren.

Im heimischen Sonnensystem beobachtet die Menschheit die Eroberer des Zirkels der Sieger sehr genau. Sie suchen nach einer Schwachstelle, die sie nutzen können. Dabei könnten ihr die Daten helfen, die die mysteriöse Sonde hinterlassen hat, die vor den Aggressoren das Sternensystem besuchte.

Galaxis in Panik ist ein Titel, der dramatischer nicht klingen könnte. Er liest sich so, als ob die Milchstraße kurz davor ist, den Mächten der Dunklen Bruderschaft und damit auch der Parasitengalaxis anheimzufallen. Als ob die Helden kurz davor sind, endgültig zu verlieren.

Aufgeben ist keine Option

Natürlich ist dem nicht der Fall. Denn auch wenn die Umstände gegen die Protagonisten von Thomas Rabensteins Nebular-Reihe sprechen: Klein beigeben gibt es bei ihnen nicht. Im Gegenteil: Im Laufe des Sammelbandes erlebt man wiederholt, wie die Menschheit selbst den widrigsten Situationen trotzen, um am Ende doch noch siegreich hervorzugehen.

Das merkt man besonders schön auf der Handlungsebene der Erde, die die Romane 23 und 24 umfasst. Hier widmet sich der Autor ausführlich dem Widerstandskampf der Menschen gegen die Invasoren des Zirkels der Sieger. Dabei beschreibt er in Galaxis in Panik, wie sehr die ausgewählten Protagonisten über sich hinauswachsen und den Aggressoren, wie es zu erwarten war, einen ziemlichen Schlag verpassen, der jenen eine erste Niederlage einbringt.

Wie es dazu kommt, sind natürlich die spannendsten Momente der bisherigen Nebular-Reihe. Dabei beweist der Autor sein Händchen für gute Charaktermomente. Wie etwa, als er schildert, wie eine Wissenschaftlerin tagelang nicht schlafen geht, sich mit Aufputschmitteln wachhält, nur um dann am Ende den entscheidenden Hinweis in den Daten der Sonde zu finden, mit der den Invasoren eine empfindliche Niederlage beigefügt wird. Das erinnert an ähnliche Momente aus einer gewissen Raketenheftserie.

Er ist der Held

Doch er vergisst auch Toiber Akroid und dessen Mission nicht. Diese werden in den Romanen 21, 25 und 26 behandelt. Und vor allem letzterer macht in Galaxis in Panik ein für alle Mal klar, dass es der Mariner ist, der die Hauptperson von Thomas Rabensteins Nebular-Serie ist. Denn er ist die treibende Kraft, der hauptsächlich im Mittelpunkt des Geschehens steht. Dabei bemüht sich der Autor, auch den anderen Crewmitgliedern Momente zu geben, wo sie zur Handlung beitragen können.

Wobei die Erlebnisse in den letzten beiden Romanen genauso wie die Abenteuer auf der Erde sehr spannend erzählt sind. Denn hier feiert ein Feind seine Wiederkehr, der bereits bei seinem ersten Auftritt in Sammelband 2 dem Leser in allerbester unangenehmer Erinnerung verblieb. Und auch dieses Mal zeigt sich, dass er ein gefährlicher, wenn nicht sogar besessener Antagonist ist.

Es ist diese Handlungsebene, die in Galaxis in Panik mit die meisten Plottwists aufweist. Thomas Rabenstein versteht sich hier gut darauf, den Leser ein ums andere Mal mit einer Handlungswendung zu überraschen, mit der man so nicht gerechnet hat. Teilweise wird zwar die Glaubwürdigkeit arg strapaziert, etwa als die Protagonisten durch kosmische Umstände auf einem Anti-Materie-Planeten landen. Aber insgesamt stört das einen nicht, einfach weil der Autor diese Ereignisse unterhaltsam darstellt.

Keine großartige Handlungsentwicklung

Wenn dieser Sammelband ein großes Manko hat, dann ist es der erste Roman, der gesammelt wird. Zwar bewegen sich die Handlungsträger durchs All fort, doch die Gesamthandlung tut bestenfalls Tippelschritte vorwärts. Auch stört es, dass die Nautilus, das Schiff, das Toiber Akroid von den Techno-Klerikern geschenkt worden ist, im Laufe der Handlung wiederholt als technisch unterlegen dargestellt wird.

Es stört vor allem deshalb, weil man das Gefühl hat, dass dadurch dieses besondere Schiff in Galaxis in Panik auf ein bloßes Reisegefährt mit Bordintelligenz reduziert wird, das, wann immer die Handlung es verlangt, düpiert und hilflos dasteht. Man hatte bislang zu selten die Chance, zu lesen, was das Schiff wirklich kann.

Allerdings ist dies auch Kritik auf hohem Niveau, denn der Band an sich ist sehr spannend geschrieben.

Nebular Sammelband 5 Galaxis in Panik
Cover © SciFi-World

Autor: Thomas Rabenstein
Titel: Nebular Sammelband 5: Das zweite Reservat
Verlag: SciFi-World
Erschienen: 08/2022
Einband: eBook
Seiten: 480

 

 

 

 

 

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Warpskala

Warpskala
8 10 0 1
8/10
Total Score

Positiv

  • Ereignisse im Sonnensystem
  • Wiederauftauchen eines alten Feindes

Negativ

  • Erste Geschichte tritt gesamthandlungstechnisch nahezu auf der Stelle
  • Nautilus zieht immer wieder den kürzeren
Götz Piesbergen

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