Im Kampf um die Zukunft der Milchstraße – ein erbittertes Duell beginnt

Im ChaofaktenhortTitel: Im Chaofaktenhort
Autor: Michael Marcus Thurner
Zeichner: Dirk Schulz
Erschienen: Freitag, 14. Oktober 2022

Worum geht es in diesem Roman?

Bully wird in den Chaoporter gerufen, dort muss er sich mit Addanc und dem Chaofaktenhort auseinandersetzen. Beides sind Gegner, die man nicht unterschätzen sollte. Aber Bully hat zwei Gefährten zur Unterstützung.

Der Leseeindruck

Auch dieser Roman wurde am Ende wieder ein Samstagsroman und das trotz der Tatsache, dass er wirklich stark angefangen hat. Ich schätze Michael Marcus Thurner für seine unglaublich immersiven und plastischen Romane. Man erlebt sie mit, anstatt nur an der Oberfläche zu kratzen. Allerdings wird es dann später im Roman zäh – für den Protagonisten und bei der immersiven Schreibweise auch für mich als Leser. Freitag abends nach einer langen Arbeitswoche hatte Bully dann deutlich mehr Durchhaltewillen als ich und ich habe die weitere Lektüre auf den Samstagmorgen verschoben. Es mag auch der herannahende Winterschlaf Grund dafür sein.

Rückblickend hat mir der Roman aber gut gefallen. Besonders Bullys Begleiterin Mieke Meideina, die mit der genau richtigen Mischung aus fremdartiger Exotik und dennoch menschlichem Verhalten fasziniert, und der noch sehr reservierte neue Begleiter Ruuman, der noch nicht genau weiß, was er von Bully halten soll, aber Addanc, dem Taucher, auch den Chaofaktenhort nicht so einfach überlassen will.

Der eigentliche Star der Geschichte ist aber die Umgebung, die Kluft und der Weg zum Chaofaktenhort. Hier ist die Umgebung der eigentliche Antagonist, auch wenn es zum Schluss noch zu einer Auseinandersetzung zwischen Bully und Addanc kommt. So ganz konsistent erschein mir die Darstellung des letzten verbliebenen Quintarchen zwischen Christian Montillon und Michael Marcus Thurner nicht zu sein, aber beide schreiben den nächsten Roman gemeinsam, ich mag mich da natürlich täuschen oder einen Aspekt nicht berücksichtigt zuhaben. Christian Montillons Addanc erschien mir jedenfalls deutlich egozentrischer und hemmungsloser.

Und natürlich bin ich gespannt, wie es weitergeht, irgendwie fesselt mich die Story dann doch.

Die Punktevergabe

Immersion (max. 4 Punkte für einen Roman, der einen die Zeit vergessen lässt): Der Anfang war unglaublich stark, es wurde dann aber trotz einer tollen Umgebung etwas zäh, sodass ich hier 2,75 Punkte vergebe.

Der Sense-of-Wonder-Anteil (max. 2 Punkte): Die Umgebung überzeugt, die Nebencharaktere überzeugen, aber beim Sense-Of-Wonder wäre noch ein Tacken mehr gegangen, und ich vergebe 1,75 Punkte.

Die Zyklushandlung (max. 2 Punkte), bzw. der übergeordnete Spannungsbogen: Wir sind eindeutig auf der Zielgeraden. Ich weiß noch nicht, ob mir die Richtung gefällt, aber es deutet alles auf einen stimmigen Zyklusabschluss hin. Das ist schon mal eine Leistung und ich vergebe 1,75 Punkte.

Die Leistung des Autors, d. h. Sprache und Ausdruck (max. 2 Punkte): Das war wieder ein Michael Marcus Thurner wie in besten Zeiten, allerdings hat der Roman zwischen durch etwas abgebaut und mir ist ein mögliches Abspracheproblem zwischen CM und MMT aufgefallen. So vergebe ich 1,75 Punkte.

Das ergibt in Summe hervorragende 8 von 10 Punkte.

Wer neugierig geworden oder vollkommen anderer Meinung ist, dem sei natürlich neben der Lektüre des Romans selbst noch die YouTube-Version der Rezension empfohlen.

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Markus Gersting

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